Gesellschaft & Kommunales
Errichtung von 200 Kilometern an Radschnellwegen
Wollen Radverkehr in Niederösterreich verdoppeln
Bei einer Pressekonferenz in St. Pölten kündigte Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko heute an, die Radfahrerinnen und Radfahrer bei den künftigen Mobilitätsplanungen des Landes deutlich mehr in den Fokus zu rücken. „Das Fahrrad soll im Denken gleichberechtigt mit PKW, Zug und Bus behandelt werden. Wir setzen uns daher ein klares Ziel: Wir wollen in den nächsten 10 Jahren den Anteil des PKW-Verkehrs senken und den Anteil des Radverkehrs verdoppeln“, so das Ziel des Landesrats. Zurzeit liegt dieser bei 7 Prozent.
Zwtl.: 200km neue Radschnellwege für NÖ – 4 Pilotprojekte
Schleritzko kündigte unter anderem den Bau neuer Infrastruktur für den Radverkehr an: „Dort wo wir in den letzten Jahren das Radl-Grundnetz ausgebaut haben, konnte der Anteil des Radverkehrs auf bis zu 14 Prozent deutlich gesteigert werden. Wir wollen diesen Weg nicht nur weitergehen, sondern das Tempo und vor allem die Qualität erhöhen. Bis 2030 sollen 200 Kilometer Radschnellwege geschaffen werden. Für die ersten Pilotprojekte haben wir auch bereits eine Auswahl getroffen.“
Konkret sollen diese in de Regionen Stockerau – Korneuburg – Bisamberg, Gänserndorf – Deutsch Wagram – Süßenbrunn, Kottingbrunn – Baden – Mödling sowie Gmünd – Schrems entstehen. Für die Umsetzung braucht es etwa 26,1 Millionen Euro. Sie sollen baulich vom PKW-Verkehr getrennt und damit möglichst sicher werden. „Die Auswahl dieser ersten Projekte ist aufgrund ihres Potenzials getroffen worden. Im Umkreis von 2 km dieser Radschnellwege leben 163.000 Menschen die von den Verbindungen profitieren können“, berichtete Schleritzko.
Zwtl.: 12 Millionen für Ausbau des Radwegenetzes in Gemeinden
Über diese Investitionen hinaus wurden in Corona-Paketen des Landes sowie dem im Juni beschlossenen Budget für 2021 insgesamt 12 Millionen Euro zur Förderung des Radwegebaus durch Gemeinden zur Verfügung gestellt. „Wir erwarten uns durch diese 12 Millionen Euro Projekte im Umfang von 50 Kilometer auf den Weg bringen zu können. Die Beratung für die Gemeinden, die derartige Projekte umsetzen wollen, werden bereits von den Mobilitätsmanagern des Landes durchgeführt“, hielt der Landesrat dazu fest.
Zwtl.: Ausbau der Bike&Ride-Anlagen für kombinierten Rad & Öffi-Verkehr
„42 Prozent der täglichen Arbeitswege haben eine Distanz von 20 und mehr Kilometern. Eine Entfernung, die zu Fuß oder mit dem Rad kaum zu bewältigen ist. Distanzen, die aber für eine kombinierte Nutzung von Aktiver Mobilität und Öffentlichem Verkehr prädestiniert sind. In den kommenden fünf Jahren werden wir deshalb unser Angebot an Bike&Ride-Plätzen an Bahnhaltestellen um 30 Prozent auf 30.000 erhöhen“, stellte Landesrat Schleritzko in Aussicht.
Zukünftig sollen auch unkompliziert nutzbare Radgaragen oder Radboxen an stark frequentierten Haltestellen ein attraktives Angebot insbesondere auch für Nutzerinnen und Nutzer hochwertiger Räder darstellen.
Foto: © NLK Reinberger
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