Natur & Umwelt
Ein historischer Schulterschluss
Klimavolksbegehren feiert 380.590 Stimmen für den Klimaschutz
Die Eintragungswoche endet heute mit einem großen Erfolg: Mehr als 380.590 Menschen haben unterzeichnet. In Zeiten von Corona und schwierigen Rahmenbedingungen hat die Zivilgesellschaft einen unüberhörbaren Aufruf an die Politik gerichtet, beim Klimaschutz endlich zu handeln. Unter diesem Zeichen stand auch die Abschlusskundgebung am Wiener Heldenplatz.
Zahlreiche UnterstützerInnen haben es sich am Montagabend nicht nehmen lassen, den Erfolg des Klimavolksbegehrens zu feiern. In unmittelbarer räumlicher Nähe von Parlament, Hofburg, Bundeskanzleramt und Ministerien richteten die RednerInnen ihre Worte an die Politik. Unterstützt wurden sie von KünstlerInnen wie Anger, Ernst Molden und Oehl, die das musikalische Rahmenprogramm bildeten.
Ein historischer Schulterschluss
Neben dem Erfolg der Unterschriften, hebt Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens, in ihrer Rede die breite der Bewegung hervor: "Das ist ein historischer Schulterschluss! Noch nie in der Geschichte gab es eine so breite Allianz zwischen Wissenschaft, Bevölkerung, Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Organisationen von Kunst und Kultur bis Glauben für mutigen Klimaschutz". Das Klimavolksbegehren hat damit noch einmal gezeigt, dass in der Klimapolitik nur etwas vorangeht, wenn viele Menschen aktiv werden und ein Zeichen setzen: “Ohne dem beispiellosen Einsatz der ÖsterreicherInnen wäre die Klimakrise weiterhin nur Randthema”, betont Rogenhofer.
Trotz der Krise fulminante Unterstützung
Trotz erschwerten Kampagnen-Bedingungen während der Corona-Zeit und wiederholten technischen Pannen des Innenministeriums zu Beginn und Ende der Eintragungswoche, ist es gelungen ein außergewöhnlich starkes Zeichen zu setzen. "Der dringliche Ruf nach einer langfristigen Klimapolitik ist unüberhörbar! Es ist eine breite Allianz, die die Politik auffordert, jetzt Ihren Teil der Verantwortung wahrzunehmen und die Zukunft der Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.”
Das Ende als Anfang: Nun geht es um die Umsetzung
"Auch wenn wir heute einen großen Erfolg feiern dürfen, eines ist uns klar: Ein nachhaltiger Erfolg ist das Klimavolksbegehren erst dann, wenn Klimaschutzpolitik nicht nur eine Sammlung von vereinzelten Maßnahmen und Ankündigungen bleibt, sondern in einer klaren, umfassenden Strategie endlich in die Umsetzung kommt! Mit den zahlreichen Unterschriften muss unser Anliegen nun im Nationalrat behandelt werden – da zähle ich auf die breite Unterstützung aus dem Parlament", unterstreicht Rogenhofer.
Über 1.000 MitstreiterInnen, zahlreiche Prominente
Ein Meilenstein in der Klimabewegung ist das Klimavolksbegehren bereits jetzt. Von ursprünglich sechs Personen ist dieses innerhalb eines Jahres auf österreichweit über 1000 Freiwillige angewachsen und machte mit einer zunehmend wachsenden Anzahl an unterstützenden Partnern bereits während der Unterstützungsphase ordentlich Druck auf die Politik. Dass bei der vergangenen Nationalratswahl Klimaschutz ein dominierendes Thema war und die Forderungen des Volksbegehrens zum Teil wörtlich ins aktuelle Regierungsprogramm übernommen wurden, ist wohl auch dem Klimavolksbegehren zuzuschreiben. BürgerInnen, die die Klimakrise und ihre dramatischen Folgen bereits jetzt zu spüren bekommen, haben in emotionalen Videobotschaften, den “Voices of Climate Change”, darauf aufmerksam gemacht, dass die Klimakrise bereits jetzt in Österreich angekommen ist.
Quelle: APA OTS
Fotos: klimavolksbegehren.at/ © Ines Futterknecht
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