Heimische Wälder durch Trockenheit und Borkenkäfer in Gefahr

Natur & Umwelt

Bilanz vom Vorjahr: 20.000 Hektar Wald abgeholzt

Heimische Wälder durch Trockenheit und Borkenkäfer in Gefahr

21. Apr. 2020 | Pyhra

Zu einer Lagebesprechung zur aktuellen Situation unserer Wälder und der Forstwirtschaft luden LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager: „Unser Wald ist in Gefahr! Wärme und Trockenheit begünstigen die Vermehrung der Borkenkäfer, die auch heuer wieder Millionen Festmeter schädigen werden. Es braucht daher einen Pakt zur Rettung des Waldes, denn die Situation ist mehr als ernst.“

Schon in den letzten Jahren kam es zu riesigen Problemen mit diesen Schädlingen, im Vorjahr fielen ihnen 2,2 Mio. Festmeter Holz zum Opfer. Insgesamt mussten in den letzten Jahren rund 20.000 Hektar Waldflächen abgeholzt werden, davon 13.000 Hektar im Waldviertel. Pernkopf: „Für Wiederaufforstungen mit klimafitten Baumarten und die Anlage von Nasslagerplätzen wurden bereits rund 9 Millionen Euro Unterstützung bereitgestellt. Wir brauchen gesunde Wälder, sie sind unsere Sauerstoffproduzenten und Klimaschützer.“ Schmuckenschlager ergänzt: „Der Verlust für unsere Betriebe ist immens, sie verlieren in wenigen Monaten ganze Waldbestände, die über Generationen wachsen konnten. Die Waldbesitzer sind sehr gewissenhaft bei der Aufarbeitung des Schadholzes und der Waldpflege, aber das frische Holz muss von der Sägeindustrie auch rasch aus dem Wald gebracht und verarbeitet werden, um die Schädigung durch den Borkenkäfer eindämmen zu können.“

Pernkopf: „Und gerade in dieser Situation müssen wir leider erkennen, dass Teile der heimischen Sägeindustrie trotzdem große Mengen Holz aus dem Ausland importieren. Das bedeutet nicht nur weniger Abnahme und weniger Lagerkapazität für heimisches Holz, sondern auch vermehrte Lkw-Transporte durch Niederösterreich.“ Daher gibt es auch konkrete Forderungen und Appelle von LH-Stellvertreter Pernkopf und Präsident Schmuckenschlager: „Unsere Waldbauern brauchen Unterstützung und unsere Wälder brauchen Schutz. Wir appellieren daher an die Säge- und Zellstoffindustrie, ihre Importe zu reduzieren und dafür mehr heimisches Holz zu beziehen. Und auch jeder Einzelne kann helfen, indem man beim Einkauf zu heimischem Holz greift.“

Felix Montecuccoli und Markus Hoyos schließen sich dem an: „Es braucht einen nationalen Schulterschluss, denn die Wälder sind in Gefahr. Wir wollen eine starke Holzindustrie, die vorrangig heimisches Holz verarbeitet, und eine nachhaltige Forstwirtschaft. Denn nur gemeinsam können wir die Wälder für Generationen erhalten, als Sauerstoffproduzenten und als Antwort auf den Klimawandel!“

Waldverbandsobmann Franz Fischer: „Tausende Waldbesitzer in Niederösterreich sind betroffen. Der Schaden ist enorm, er trifft aber nicht nur die Besitzer, sondern die gesamte Gesellschaft, denn der Wald ist Wasserspeicher, sorgt für saubere Luft und kühlt das Klima. Wir brauchen daher auch die gesamte Gesellschaft, wollen wir unseren Wald für die nächsten Generationen retten!“

v.l.n.r.: Präsident Felix Montecuccoli (Land&Forst Betriebe Österreich), Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Obmann Franz Fischer (Waldverband Niederösterreich), Obmann Markus Hoyos (Land&Forst Betriebe Niederösterreich)

Foto: NLK Pfeiffer

Text: DI Jürgen Maier Pressesprecher LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf, 21. Apr. 2020

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