Greenpeace und WissenschafterInnen fordern Mehrweg-Ausbau und Pfand

Natur & Umwelt

Offener Brief

Greenpeace und WissenschafterInnen fordern Mehrweg-Ausbau und Pfand

02. Jun. 2020 | Wien

In einem offenen Brief fordern die Umweltschutzorganisation Greenpeace und WissenschafterInnen die Bundesregierung dazu auf, Einwegverpackungen zu reduzieren und Mehrwegsysteme stark auszubauen. Anlass ist die erforderliche Umsetzung des EU Kreislaufwirtschaftspakets im Abfallwirtschaftsgesetz (AWG). Beim heutigen Verpackungsgipfel des Klimaministeriums zur Reduktion von Getränkeverpackungen überreicht Greenpeace den Brief an Ministerin Leonore Gewessler und Staatssekretär Magnus Brunner. Die Regierung müsse die AWG-Novelle als Chance begreifen, Österreichs Abfallpolitik endlich auf Klima-und Umweltkurs zu bringen, so die Allianz aus Wissenschaft und Umweltschutz. Derzeit fehle es an verbindlichen Zielen zur Vermeidung von Müll und Wiederverwendung von Verpackungen, etwa bei Getränken.

“Die Mehrzahl der Verpackungen in Österreich wird nur einmal benutzt und dann weggeworfen. So wachsen die Müllberge weiter mit verheerenden Folgen für Klima, Umwelt und uns Menschen. Im Regierungsprogramm hat sich Grün-Türkis zur Förderung von Mehrwegsystemen bekannt - jetzt müssen den Ankündigungen Taten folgen”, sagt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace in Österreich. Gemeinsam mit österreichischen WissenschafterInnen aus den Bereichen Abfallwirtschaft, Ressourcennutzung und Umwelttechnik fordert Greenpeace die Bundesregierung dazu auf, Kunststoff-Verpackungsmüll bis 2025 um mindestens 20 bis 25 Prozent zu reduzieren, Mehrwegsysteme im Lebensmittelhandel auszubauen und ein Pfandsystem für alle Getränkeverpackungen einzuführen.

Anke Bockreis, Universitätsprofessorin für Abfall- und Ressourcenmanagement an der Universität Innsbruck erklärt: “Eine effektive Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Baustein, um Ressourcen zu schonen, gefährliche Abfälle zu vermeiden und Treibhausgasemissionen zu senken. Vermeidung und Wiederverwendung müssen dabei an oberster Stelle stehen.” Bockreis und zahlreiche österreichische WissenschafterInnen weisen darauf hin, dass eine effektive Kreislaufwirtschaft Ressourcen und das Klima schont. Erst im Jänner 2020 hat das Klimaschutzministerium eine Studie von BOKU, Montanuniversität Leoben und Technisches Büro Hauer veröffentlicht, die die Förderung von Mehrwegsystemen und Einführung von Pfand auf Getränkeverpackungen in Österreich empfiehlt. Jüngste Umfragen zeigen, dass über 80 Prozent der Menschen in Österreich mehr Mehrwegverpackungen und ein Pfandsystem wollen.

In Österreich fallen pro Jahr 900.000 Tonnen Plastikabfall an - 30 Prozent sind Verpackungen, etwa von Getränken. Im Abfallwirtschaftsgesetz wird festgelegt, wie in Österreich Abfälle vermieden, erfasst, verwertet und entsorgt werden müssen. Schon jetzt ist die Abfallvermeidung als Grundsatz verankert, doch es fehlen konkrete Zielvorgaben und Umsetzungsmaßnahmen. Das hat dazu geführt, dass sich beispielsweise die Menge an Kunststoffverpackungsmüll in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt hat. Die Regierung muss in diesem Jahr das EU-Kreislaufwirtschaftspaket im österreichischen Gesetz verankern. Diese Gelegenheit müsse die Regierung nutzen, um Abfälle in Österreich verbindlich zu reduzieren und die Wiederverwendung von Verpackungen festzulegen, so Greenpeace und die WissenschafterInnnen. Den Brief im Wortlaut finden Sie hier: https:bit.ly/2X9CFRr

Quelle: APA-OTS
Photo by Andrew Seaman on Unsplash

Text: Greenpeace, 02. Jun. 2020

weitere Artikel zum Thema Umwelt:

Grundlagendaten zur Bewältigung der aktuellen Biodiversitätskrise wichtig

Biodiversität

Natur & Umwelt Grundlagendaten zur Bewältigung der aktuellen Biodiversitätskrise wichtig

15. Dez. 2021 | Wien

Unter Wissenschaftler*innen ist die Tatsache unumstritten, dass wir uns bereits mitten in der 6. großen Aussterbewelle der Erdgeschichte befinden – der ersten vom Menschen verursachten.

Unsere Klimapolitik mit jungen Augen betrachtet

Österreich will bis 2040 klimaneutral sein

Natur & Umwelt Unsere Klimapolitik mit jungen Augen betrachtet

15. Aug. 2021 | Wien

RMA testen Machbarkeit von umweltfreundlichem Verhalten und hinterfragen gelernte System-Muster im Alltag.

Des Nachbars Kartoffel oder die vom Supermarkt?

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Gesellschaft & Kommunales Des Nachbars Kartoffel oder die vom Supermarkt?

15. Jul. 2021 | Mistelbach

Ob Naschzeile am Spielplatz, Mitfahrbankerl oder Workshops für Eltern und Kinder – Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist nicht nur ein Thema, das Bildungswerkleiterin Margit Weinmeyer vom Bildungs- und Heimatwerk Paasdorf am Herzen liegt, sondern auch gelebter Bestandteil vieler ihrer Bildungsinitiativen ist.

Frühere Artikel mit Monatswahl

Frühere Artikel mit Monatswahl

Allgemeine Nutzungsbedingungen / DSGVO

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lese unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücke bitte auf Akzeptieren!

Cookies die wir verwenden

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücken Sie bitte auf akzeptieren!

PHPSESSID
PHP für innere Verwendung. Session Identifizierung, ist aktiv bis zur Schließung des Browser.

gtc_lang
Die Programiersprache der Webseite. Das hat auf der Webseite immer HU Wert. Wird vom Administrations-System verwendet. Läuft nach einem Monat ab.

gtc_gdpr
Wird für die DSGVO Akzepierung verwendet, läuft nach 3 Monaten ab.

GTC_ENTITY_user
Für registrierte User. Wenn mann registriert ist, enthält es eine unique Identifikation, mit welcher der User automatisch bei der wieder-Öffnung des Browsers eingeloggt wird. Auf dieser Seite gibt es zur Zeit keine Registration.

Die Seite verwendet keine speziellen Cookies die die Daten des Users behandeln, sondern nur ausschließlich welche, die nicht auf die Daten der User zugreifen.

Falls wir in Zukunf Marketing-Cookies verwenden, finden sie die Liste der Cookies auf dieser Seite und können dann den entsprechenden Kasten zur Akzeptanz anklicken..