Natur & Umwelt
Artenschutzprogramm für die Europäische Sumpfschildkröte
2.000 Europäische Sumpfschildkröten im Nationalpark Donau-Auen
LH-Stv. Pernkopf: Beispielgebend für erfolgreichen Artenschutz
Das seit 2007 in Kooperation mit dem Tiergarten Schönbrunn durchgeführte Artenschutzprogramm für die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) im Nationalpark Donau-Auen zeigt große Erfolge: „Der Bestand hat sich seit dem Projektstart - mit damals nur noch etwa 400 Individuen - hervorragend entwickelt. Mittlerweile leben dank der intensiven Schutzbemühungen wieder über 2.000 Individuen aller Altersklassen im Nationalparkgebiet“, hielt LH-Stv. Stephan Pernkopf anlässlich eines Besuchs im Nationalpark-Zentrum schloss ORTH fest.
Diese einst für Mitteleuropa typische Reptilienart besitzt kaum noch fortpflanzungsfähige Populationen und gilt durch Lebensraumverlust als stark bedroht. Das letzte intakte Vorkommen Österreichs lebt im Nationalpark Donau-Auen und wird wissenschaftlich begleitet. Nationalparkdirektorin Edith Klauser erläutert die Maßnahmen: „Wesentlicher Bestandteil des Schutzprogramms ist der Nestschutz. Die Schildkröten legen im Frühsommer ihre Eier auf trockenen Wiesen und am Marchfeldschutzdamm in Gelegehöhlen. Diese werden anschließend im Zuge des Projektes mit Metallgittern vor Fressfeinden wie Füchsen oder Mardern bedeckt, der ungehinderte Schlupf von Jungtieren ist später dennoch gesichert.“ „Seit Projektstart bis inklusive der Saison 2019 konnten mittels dieser Methode bereits mehr als 1.200 Gelege geschützt werden, etwa 8.100 Jungtiere haben diese verlassen. Das ist ein großer Erfolg für das Naturland Niederösterreich und beispielgebend für den Artenschutz in Europa“, freute sich Pernkopf. Auch im heurigen Frühsommer wurden seitens des Expertenteams wieder zahlreiche Gelege erhoben, der Schlupf wird im Herbst sowie teils im folgenden Frühling erfolgen. Das Maximalalter der Tiere liegt bei 60 bis 80 Jahren; ab etwa zwölf Jahren beginnen Weibchen mit der Eiablage. Aktuell gibt es ca. 750 vom Projektteam markierte und somit individuell bekannte Tiere, die jährlich wieder in den Nistbereichen angetroffen werden.
Für Umweltinteressierte gibt es einen besonderen Tipp: „Da Europäische Sumpfschildkröten scheu sind und bei Störung ins Gewässer abtauchen, ist die Sichtung in der freien Natur mitunter schwierig. Auf der Schlossinsel, dem Auerlebnisgelände im Nationalpark-Zentrum schlossORTH, zeigen wir das besondere Reptil daher im Gehege in einer Gruppe mit verschiedenen Größenklassen. Diese Tiere sind an Gäste gewöhnt und können ausgiebig beobachtet werden“, empfiehlt Edith Klauser.
Foto:© NLK Filzwieser
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