Politik & Wirtschaft
Jobchance für 50+
Übernahme der Qualifizierungskosten bei Pflege und Kinderbetreuung
Eichtinger/Hergovich/Etlinger: Übernahme der Qualifizierungskosten bei Pflege und Kinderbetreuung – Land NÖ und AMS NÖ investieren rund 7,6 Millionen Euro
Menschen über 50 und Wiedereinsteigerinnen haben es trotz guter Arbeitsmarktlage nach wie vor schwer, am Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Das Projekt Jobchance hat es sich daher zum Ziel gesetzt, sie in besonderer Weise zu unterstützen. Dafür stellen das Land NÖ und das AMS NÖ auch heuer wieder 600 Plätze zur Verfügung. „Fast 40 Prozent aller Arbeitslosen sind älter als 50 Jahre. Mit der Jobchance setzen wir genau bei dieser Gruppe an“, erklären Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und AMS NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich. Das Projekt wird nun weiter ausgebaut. Land NÖ und AMS NÖ nehmen dafür heuer 7,6 Millionen Euro in die Hand.
„Um wichtige Berufsfelder noch besser fördern zu können, gibt es nun eine Sonderschiene für Berufe in den Bereichen Kinderbetreuung, Kultur, Pflege/Soziales und für Greenjobs. Hierfür können wir die Qualifizierungskosten übernehmen“, so Eichtinger.
„Im Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit müssen wir regional und individuell abgestimmte Programme anbieten“, hebt Hergovich hervor. „Die Erweiterung des Projekts Jobchance macht diese Förderung nun besonders für gemeinnützige und gemeindenahe Organisationen mit sozial und gesellschaftlich wichtigen Jobangeboten attraktiv. Darüber hinaus erhalten ältere Arbeitsuchende und Wiedereinsteigerinnen die Möglichkeit, sich für den neuen Arbeitsplatz notwendige Fertigkeiten und neues Wissen anzueignen“, ergänzt der AMS NÖ-Chef.
Sonderschiene fördert Personen sechs statt vier Monate
„Für diese Sonderschiene wurden besonders attraktive Konditionen geschaffen, um den TeilnehmerInnen zusätzliche Qualifikationen zu vermitteln“, freut sich MAG-Geschäftsführer Martin Etlinger. Auch beträgt die Verweildauer für die Jobchance in der Sonderschiene sechs Monate, um Kurzschulungen zu ermöglichen und TeilnehmerInnen damit noch attraktiver für ihre neuen Arbeitgeber zu machen. Damit haben insbesondere Gemeinden die Möglichkeit steigende Bedarfe, etwa im Bereich der Kinderbetreuung oder in der Pflege, langfristig zu planen und personell zu besetzen. Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Sonderschiene ist die Übernahmeabsicht der betreffenden Person nach Ende des Förderzeitraums.
MAG: 190 fixe Übernahmen im Jahr 2021
Beschäftigerbetriebe leisten einen pauschalen Kostenbeitrag von 400 Euro monatlich für eine Vollzeit-Arbeitskraft, befristet auf vier Monate (sechs Monate Befristung bei der Förderung im Rahmen der Sonderschiene). Die Vermittlung erfolgt über das AMS NÖ direkt an die MAG Menschen und Arbeit, die die TeilnehmerInnen bei sich angestellt und bei laufender sozialpädagogischer Betreuung an einen interessierten Arbeitgeber überlässt. Dabei übernehmen die Fördergeber – Land und AMS – sämtliche Lohn- und Lohnnebenkosten. Die administrative Abwicklung und das unternehmerische Risiko trägt die MAG.
„Bei derzeit knapp über 10.000 Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich leisten Projekte wie die Jobchance einen wertvollen Beitrag zur Entspannung der Arbeitsmarktsituation. So konnten wir im Jänner im Vorjahresvergleich einen Rückgang um 34 Prozent bei der Zahl der langzeitarbeitslosen Personen feststellen“, so Eichtinger und Hergovich.
MAG Menschen und Arbeit hilft einfach und unbürokratisch
„Während des Projekts können arbeitslose Menschen beweisen, was sie können. Als MAG Menschen und Arbeit wollen wir einfach und unbürokratisch unterstützen. Oft braucht es nur eine Chance, um sein Können unter Beweis zu stellen. Diese bekommt man mit der Jobchance“, so MAG-Geschäftsführer Martin Etlinger und ergänzt für die Gemeinden: „Unser Fokus als MAG liegt immer auf dem Menschen und der partnerschaftlichen Begleitung zu neuen beruflichen Zielen. In dem Fall profitieren aber auch die Gemeinden wesentlich, indem wir sie über Jobchance aktiv bei der Personalentwicklung unterstützen können.“
Foto: NLK Pfeiffer (Archivfoto)
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