Natur & Umwelt
Köstinger: Meilenstein im Naturschutz besiegelt
Wildnisgebiet wird auf doppelte Fläche erweitert
"Österreich ist eine waldreiche Nation. Aber es gibt nur einen 'Urwald' in unserem Land. Der Kern des Wildnisgebiets Dürrenstein ist das einzige völlig naturbelassene Fleckchen Erde, das auch Weltnaturerbe ist. Dieses Naturjuwel schützen wir und bauen es nun aus. Darum stellen wir weitere Flächen im steirischen Lassingtal zur Verfügung, um diese kostbare Schutzzone zu vergrößern", so Bundesministerin Elisabeth Köstinger, die gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten weitere 3.449 Hektar bereitstellt. "Seit seiner Gründung im Jahr 2002 ist das Wildnisgebiet Dürrenstein auf 3.500 Hektar angewachsen. Indem wir das Schutzgebiet auf rund 7.000 Hektar fast verdoppeln, geben wir der Natur Raum zurück und legen gleichzeitig den Boden für mehr Biodiversität. Diese neue Fläche wird zur Sicherung der Artenvielfalt und zu nachhaltigem Bewusstsein für die Wichtigkeit dieses Urwaldes beitragen. Diese Erweiterung ist ein echter Meilenstein im Naturschutz", freut sich Köstinger.
Das Wildnisgebiet Dürrenstein liegt in Niederösterreich und grenzt direkt an die Steiermark. Es erstreckt sich zwischen 600 und 1.878 m Seehöhe. Der Dürrenstein in den Ybbstaler Alpen ist die höchste Erhebung. Das Wildnisgebiet ist Heimat zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten. Es ist primär ein Waldschutzgebiet, reicht aber über die Waldgrenze hinaus und beherbergt auch alpine Rasen, Felsgebiete und Almen.
Das Schutzgebiet geht auf eine Idee des Unternehmers Albert Rothschild im Jahr 1875 zurück. Der sogenannte Rothwald war nie genützt worden und ist somit seit der Eiszeit unberührt. Der 500 Hektar große Rothwald, einer der letzten echten Urwälder Europas, bildet heute noch den Kern des Wildnisgebietes, welches im Jahr 2002 mit 2.500 Hektar Fläche gegründet wurde. Im Jahr 2003 wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein durch die IUCN (Weltnaturschutz-organisation) als Schutzgebiet der Kategorie Ia (strenges Naturreservat) und Ib (Wildnisgebiet) anerkannt. Im Jahr 2017 verlieh ihm die UNESCO – im Zusammenhang mit dem Nationalpark Kalkalpen und weiteren Buchenwäldern Europas – den Status eines "Weltnaturerbes". Es ist das erste und bislang einzige in Österreich. Weltweit gibt es nur 206 als Weltnaturerbe gelistete Schutzgebiete, wie Yellowstone, Galapagos, der Serengeti und andere, namhafte Naturgebiete.
Die Erfolgsgeschichte wird durch die Erweiterung von 3.500 auf 7.000 Hektar Fläche nun fortgeschrieben. Die Verhandlungen dazu, vor allem zwischen dem Land Steiermark und der Österreichischen Bundeforste als Grundeigentümerin liefen über einige Jahre. Im Februar 2021 konnten diese nun erfolgreich abgeschlossen werden und der heutige Beschluss der Landesregierung besiegelt die Erweiterung. "Danke an Landesrätin Ursula Lackner und Landesrat Hans Seitinger für die Zusammenarbeit. Es ist schön zu sehen, dass uns dieses gemeinsame Proejkt nun gelungen ist!", so Köstinger abschließend.
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