Natur & Umwelt
KORRIGIERTE NEUFASSUNG
Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens an das Naturhistorische Museum Wien
Das Naturhistorische Museum Wien ist nun mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Leonore Gewessler, BA, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, und Mag. Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur, überreichten das Umweltzeichen an Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführung des NHM Wien, und an Mag. Markus Roboch, wirtschaftlicher Geschäftsführer. Neben dem Naturhistorischen Museum wurde das Österreichische Umweltzeichen auch an zwei weitere Institutionen des Bundes verliehen: die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) und das Museum für angewandte Kunst (MAK).
„Als Gedächtnisspeicher für unsere gesellschaftliche und kulturelle Vergangenheit genauso wie als Innovatoren und Impulsgeber für eine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen unserer Zeit tragen die Museen eine besondere Verantwortung. Als Museumsbesucherin bin ich stolz, die drei größten und wesentlichsten Kulturinstitutionen dieses Landes als Mitstreiterinnen im Kampf gegen die Klimakrise auszuzeichnen zu können“, betonte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, BA.
„Unsere Museen sind wichtige Orte aktueller gesellschaftlicher Debatten – sie sind mit ihrer Innovationskraft auch eine echte Ressource im Engagement für mehr Klima- und Umweltschutz.
Ich danke dem Team des Naturhistorischen Museums Wien und wünsche gutes Gelingen in ihrem weiteren Weg zu einem nachhaltigeren und klimabewussteren Museumsbetrieb“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Mag. Andrea Mayer.
Das Österreichische Umweltzeichen, das unabhängige Gütesiegel für Umwelt und Qualität, zeichnet seit 1990 umweltfreundliche Produkte und Betriebe aus, seit 2018 auch Museen. Gestaltet wurde das Zeichen von dem österreichischen Künstler und Umweltaktivisten Friedensreich Hundertwasser (1928-2000).
Umweltschutz in Natur und Museum
„Die Verleihung des Umweltzeichens ist ein Meilenstein für das Museum. Damit wird noch deutlicher, dass nicht nur die Forschung, sondern der ganze Museumsbetrieb für den Schutz und Erhalt der Natur und guter Umweltbedingungen steht“, so Mag. Markus Roboch, wirtschaftlicher Geschäftsführer des NHM Wien.
Das Naturhistorische Museum verpflichtet sich zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Sinne der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen. Das Ziel als Institution ist ein möglichst kleiner ökologischer Fußabdruck – indem konsequent innerbetrieblicher Umweltschutz betrieben wird, der Ressourcenverbrauch überwacht wird und kontinuierlich die Umweltleistungen des Museums verbessert werden.
„Mit unseren Aktivitäten in der Forschung, in der Wissenschaftskommunikation und nun auch im Gebäudemanagement tragen wir zu nahezu allen Zielen der SDGs bei“, erklärt Dr. Katrin Vohland, Generaldirektorin des NHM Wien, und betont: „Wir hoffen, dass die öffentliche Wertschätzung durch das Umweltzeichen noch weitere Museen motiviert, voneinander zu lernen und in Bezug auf Nachhaltigkeit eine Vorbildfunktion auszuüben.“
Das NHM Wien unterstützt interne und externe Projekte sowie Kooperationen zu ökologischen Themen, für die das Museum seine Ressourcen zur Verfügung stellt. Die Inklusion verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen und das Lernen über Natur sind dabei besonders wichtig.
Neuer Weg in die Zukunft
Im NHM Wien gibt es viele engagierte Mitarbeiter*innen, denen Umwelthemen und Nachhaltigkeit ein besonderes Anliegen ist. Mit Antritt der neuen Geschäftsführung am 1. Juni 2020 stießen sie auf großes Gehör, um den innerbetrieblichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit gemeinsam zu fördern. Die Funktion der Nachhaltigkeitsbeauftragten und die Projektleitung zur Erlangung des Österreichischen Umweltzeichens übernahm von November 2020 bis Mai 2021 Dipl.-Geogr. Pauline Oberender. Seit Juni 2021 ist Hischam Momen der Nachhaltigkeitsbeauftragte des Museums.
Die Kriterien des Umweltzeichens beziehen sich auf alle Arbeitsbereiche des Hauses. Management und Kommunikation sind ebenso wichtig wie die Erfassung der Verbräuche von Strom, Wasser und Gas sowie die Darstellung der anfallenden Abfälle bis zur Reinigung, die Einhaltung von Standards bei Neu- und Umbauten sowie die Mobilität der Mitarbeiter*innen und Besucher*innen. Die museumsspezifischen Anforderungen beziehen sich neben der Wissensvermittlung auf Lagerung und Transport, die Fertigung temporärer Bauten und die verwendeten Materialien sowie die Arbeitsweisen der Präparator*innen und Restaurator*innen. Insgesamt gilt es, 80 Einzelkriterien zu erfüllen. Diese beinhalten 45 Muss-Kriterien und 35 Soll-Kriterien, die dazu genutzt werden können, eigene Schwerpunkte zu setzen oder bereits vorhandenen Stärken hervorzuheben.
Die Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips in Hinblick auf interne Abläufe stellt den sorgsamen Umgang mit Ressourcen in den Mittelpunkt. Prozesse werden evaluiert und in Hinblick auf ihre ökologische bzw. nachhaltige Auswirkung optimiert. Dazu gehören eine nachhaltige Einkaufpolitik ebenso wie die Mehrfachnutzung von Ausstellungen bzw. Ausstellungsrequisiten und das Recycling von Geräten und Materialien. Zu den Maßnahmen, die im NHM Wien aktuell im Mittelpunkt stehen, gehört der Ausbau der Photovoltaik-Anlage am Dach des Museums, die Sonderausstellung „Ablaufdatum. Wenn aus Lebensmitteln Müll wird“ (sie ist noch bis 5. September 2021 zu sehen) oder die Weitergabe nicht mehr verwendeter Hardware zur Wiederverwendung im Rahmen sozialer Projekte. Das NHM Wien strebt außerdem CO2- Neutralität bis zum Jahr 2030 an. „Das ist bei einem historischen Gebäude natürlich eine große Herausforderung, aber wir wollen eine Vorreiterrolle einnehmen als denkmalgeschütztes Gebäude im Herzen von Wien“, ergänzt Mag. Markus Roboch.
Weiterführende Links:
Das NHM Wien auf: www.umweltzeichen.at
Nachhaltigkeitserklärung und Video: https:www.nhm-wien.ac.at/museum/umweltzeichen
Ausstellung „Ablaufdatum“: https:www.nhm-wien.ac.at/ablaufdatum
Pressematerialien zum Download finden Sie unter folgendem Link:
https:www.ots.at/redirect/nhm-wien29
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Naturhistorisches Museum
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: NHM Wien, C. Rittmannsperger
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