Gesellschaft & Kommunales
Große Sorgen über Auswirkungen der Corona-Pandemie in Krisengebieten
Ärzte ohne Grenzen bittet um Unterstützung des weltweiten Corona-Einsatzes
„Wir machen uns große Sorgen über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Krisengebieten. Unsere Einsatzteams helfen derzeit an den Hotspots der aktuellen Krise in Europa, wir bereiten uns aber auch intensiv darauf vor, dass das Virus die Schwächsten dieser Welt demnächst mit voller Wucht trifft. Um diese doppelte Herausforderung bestmöglich zu meistern, sind wir jetzt dringend auf Unterstützung angewiesen“, sagt Laura Leyser, die Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
Da nicht einmal Länder mit den fortschrittlichsten Gesundheitssystemen dem Coronavirus gewachsen sind, könnten die Folgen für Menschen in Ländern mit schwachen Gesundheitssystemen sowie in Kriegs- und Krisengebieten umso drastischer sein. In vielen Einsatzländern von Ärzte ohne Grenzen/Médecins Sans Frontières (MSF) haben die Menschen kaum Möglichkeiten, sich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, wenn sie zum Beispiel in einem Slum oder Lager leben oder kaum Zugang zu sauberem Wasser haben.
Krisenfonds eingerichtet
„Die Corona-Krise stellt uns vor eine immense Probe: Denn neben den zahlreichen Noteinsätzen, die wir als Reaktion gegen das Virus weltweit gestartet haben, müssen wir auch unsere reguläre medizinische Hilfe in über 70 Ländern aufrecht erhalten. Unsere Spitäler und Hilfsprogramme sind jeden Tag für hunderttausende Patientinnen und Patienten das letzte Auffangnetz medizinischer Versorgung – wir müssen unbedingt sicherstellen, dass dieses Netz angesichts der Pandemie nicht reißt“, warnt Geschäftsführerin Leyser.
Die Mittel, die dafür benötigt werden, gehen weit über die regulären Ressourcen von Ärzte ohne Grenzen hinaus. Die medizinische Hilfsorganisation hat deshalb einen eigenen Fonds eingerichtet, den „COVID-19 Krisenfonds“. Er wurde geschaffen, um dringend benötigte Mittel für den weltweiten Einsatz gegen das Coronavirus sowie die Auswirkungen der Pandemie in den Projekten der Hilfsorganisation zu sammeln. Ziel ist es, in einem ersten Schritt global 100 Millionen Euro an dringend benötigten Geldern zu sammeln; der angestrebte Beitrag österreichischer Spenderinnen und Spender beträgt 1,5 Millionen Euro. Leyser: „Es ist jetzt wichtiger denn je, dass Privatpersonen und Unternehmen unsere Einsätze unterstützen. Wir haben in den vergangenen Wochen bereits gespürt, welche Kraft Solidarität und Zusammenhalt haben können. Jetzt müssen wir diese Solidarität auf die ärmsten und verletzlichsten Menschen dieser Welt ausdehnen – sonst stehen wir möglicherweise vor einer großen Katastrophe.“
Unterstützung durch PULS 4 und PULS 24
Unterstützt wird dieser Appell von den TV-Sendern PULS 4 und PULS 24, die im Rahmen einer Kooperation den weltweiten Einsatz von Ärzte ohne Grenzen gegen das Coronavirus unterstützen. In den PULS 24 NEWS berichten Einsatzkräfte und Experten live aus den Hotspots der Pandemie und erklären die Hintergründe und Strategien bei der Eindämmung des Virus. Durch Spendenaufrufe wird Zuseherinnen und Zusehern eine konkrete Möglichkeit gegeben, den Noteinsatz der Hilfsorganisation zu unterstützen. „Die Kooperation mit PULS 4 bedeutet für uns ganz konkret, dass mehr Menschen von unserem Corona-Einsatz erfahren und unsere Hilfe unterstützen. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken!“, sagt Geschäftsführerin Leyser.
Online: www.aerzte-ohne-grenzen.at/corona
Ärzte ohne Grenzen ist eine internationale medizinisch-humanitäre Hilfsorganisation, die dort hilft, wo die medizinische Versorgung zusammengebrochen ist. Die Organisation ist neutral und unparteiisch und unabhängig von politischen und wirtschaftlichen Zwängen. Um diese Unabhängigkeit sicherzustellen, basiert die Finanzierung international zu 95 Prozent auf privaten Spenden – in Österreich sogar zu 100 Prozent.
Fotos: Sandy Kumar, Ashkan Forouzani
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