NÖ Schutzgebietsbetreuung

Natur & Umwelt

Zwischenbilanz

NÖ Schutzgebietsbetreuung

07. Jun. 2020 | St. Pölten

Die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ, Naturschutzorganisationen und Gemeinden arbeiten im Auftrag der Abteilung Naturschutz im Amt der NÖ Landesregierung daran, Niederösterreichs Schutzgebiete zu erhalten. Mit Erfolg: Alleine in den letzten drei Jahren wurden 64 Projekte umgesetzt.

Naturschutz hat in Niederösterreich einen hohen Stellenwert. Knapp ein Drittel der Landesfläche ist Schutzgebiet. Die Schutzgebietsbetreuung sorgt dafür, dass es erhalten bleibt. „Seit nun mehr fünf Jahren arbeiten Organisationen, Gemeinden und Freiwillige Hand in Hand, um unsere Natur landesweit zu schützen. Sie leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt im Naturland Niederösterreich“, ist LH-Stv. Stephan Pernkopf überzeugt.

Schwerpunkt liegt auf Europaschutzgebieten

Als Teil des europäischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 sind die in Niederösterreich liegenden Europaschutzgebiete besonders bedeutend. „Die EU-Naturschutzrichtlinien verpflichten uns, die Schutzgüter in diesen Gebieten in einen günstigen Erhaltungszustand zu bringen oder diesen zu erhalten“, erklärt Franz Maier, Bereichsleiter “Natur & Ressourcen” der eNu, welche die Schutzgebietsbetreuung im Auftrag der Abteilung Naturschutz im Amt der NÖ Landesregierung organisiert. Vier dieser Gebiete werden vom Biosphärenpark Wienerwald-Management, der Wildnisgebietsverwaltung Dürrenstein und den beiden Nationalparks des Landes betreut. „Für die naturschutzfachlichen Hotspots von 12 weiteren Europaschutzgebieten konnten im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung viele weitere Aktivitäten gesetzt werden“, ergänzt Pernkopf. Überhaupt liegen fast zwei Drittel aller Gebiete, in denen Pflegemaßnahmen stattfanden, in einem Europaschutzgebiet. Insgesamt wurden 230 Hektar wertvollste Flächen gepflegt.

Mehr als Naturschutz

Auch Naturschutzgebiete und viele Naturdenkmäler fallen in die Schutzgebietsbetreuung. Durch entsprechende Pflege- und Managementpläne und das Schaffen von Akzeptanz und mehr Bewusstsein in der Bevölkerung bleiben diese Lebensräume seltener Tiere und Pflanzen erhalten. Wichtig sind auch der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen NutzerInnen der Gebiete und ein effizienter Mitteleinsatz. Das Naturschutzgebiet „Zwingendorfer Glaubersalzböden“, eine der letzten Salzsteppen Österreichs, drohte etwa unter Ölweiden, Büschen und Schilf zu verschwinden. In den letzten beiden Jahren wurden die Bäume entfernt und die Uferbereiche wieder hergestellt, indem dort die oberste Bodenschicht abgetragen wurde. Im April kam es zum ersten Mal wieder verbreitet zu Salzausblühungen auf den neuen Schlammflächen. Im Naturdenkmal „Zayawiesen Mistelbach“ haben Schutzgebietsbetreuer und die Stadtgemeinde Mistelbach letztes Jahr alte Kopfweiden neu angelegt, Jungbäume gepflanzt und damit den Lebensraum des seltenen Käfer Eremit gerettet. Insgesamt 64 solcher Projekte wurden in den letzten drei Jahren umgesetzt und so konnte eine positive Wirkung auf 30 von 59 niederösterreichweit zu erhaltenden Lebensraumtypen erzielt werden.

LH-Stv. Stephan Pernkopf und Bgm. Horst Gangl in einem niederösterreichischen Schutzgebiet.

Gemeinden wichtige Partner

Wichtig ist, die Gemeinden in die Schutzgebietsbetreuung einzubeziehen. Immerhin erstrecken sich die Europaschutzgebiete in Niederösterreich über 400 Gemeinden. In etwa der Hälfte fanden im letzten Jahr Aktivitäten zur Betreuung der Schutzgebiete statt. 62 Gemeinden brachten sich sogar aktiv ein. Wie etwa Mostviertler Ybbstal, wo sich seit dem Vorjahr mehrere Gemeinden für den Erhalt von Narzissen- und Orchideenreichen Wiesen einsetzen. Zusammen mit Landwirten werden Pflegemaßnahmen für die wertvollen Wiesen erarbeitet und die Bevölkerung durch Bewusstseinsbildung eingebunden. Auch an dem Projekt „Naturvermittlung in der Doislau und im Zauchbachtal“ sind mehrere Gemeinden aus dem Mostviertel beteiligt. Im August finden dort geführte Spaziergänge durch den Lebensraum vieler Wildbienen und besonderer Wildkräuter statt.

Andere Gemeinden wie Ernstbrunn im Weinviertel ließen sich von der naturschutzakademie dabei begleiten, mehr Bewusstsein für Artenvielfalt zu schaffen. Über 70 Freiwillige nahmen dort an einem Pflegeeinsatz zum Erhalt der Wacholderheiden im Naturpark Leiserberge teil. In Gmünd im Waldviertel lernten SchülerInnen dadurch die Natur vor ihrer Schultüre kennen und staunten über den Fund von 100 verschiedenen Arten. Diese und viele andere Beispiele zeugen von der Begeisterung vieler niederösterreichischer Gemeinden für die Artenvielfalt.

Ehrenamtliches Engagement steigt

Von Jahr zu Jahr beteiligen sich mehr Menschen in ihrer Freizeit aktiv am Naturschutz, wie die Zwischenbilanz der Schutzgebietsbetreuung zeigt. Sie unterstützen vor allem bei Pflegeeinsätzen, die in unwegsamem Gelände oft nur händisch durchgeführt werden können. 2019 waren es bereits 49 Pflegeeinsätze, im Jahr davor noch 34, die so zustande gekommen sind. Insgesamt setzten sich in den letzten drei Jahren rund 1.000 Freiwillige für den Erhalt wertvoller Naturschätze ein und leisteten gemeinsam mehr als 4.000 ehrenamtliche Stunden. Immer wieder kommen auch vierbeinige Landschaftspfleger wie Krainer Steinschafe oder auf den Auwiesen entlang des Flusses Lainsitz nahe Gmünd sogar Asiatische Wasserbüffel zum Einsatz.

Auf der Homepage www.naturland-noe.at finden Interessierte weitere Informationen und Möglichkeiten, sich für den Natur- und Artenschutz zu engagieren, zur Schutzgebietsbetreuung in Niederösterreich und den Europaschutzgebieten.

Foto: eNu

Text: Energie- & Umweltagentur des Landes NÖ, 07. Jun. 2020

weitere Artikel zum Thema Natur & Umwelt:

Eine neue Brücke verbindet Österreich und Tschechien

Eröffnung

Natur & Umwelt Eine neue Brücke verbindet Österreich und Tschechien

04. Apr. 2023 | Hardegg

Eine neue Hängebrücke verbindet die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí und erschließt unter Einbeziehung der Thayabrücke in Hardegg einen neuen grenzüberschreitenden Rundwanderweg

Start eines neuen Lehrganges für Rangerinnen und Ranger

Naturvermittlung mit Begeisterung

Natur & Umwelt Start eines neuen Lehrganges für Rangerinnen und Ranger

06. Mär. 2023 | Hardegg

Fast 70 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich auf die Ausschreibung des Nationalparks im letzten Jahr.

33 neue Schneckenarten im Museum entdeckt

NHM Wien stellt aus

Natur & Umwelt 33 neue Schneckenarten im Museum entdeckt

05. Nov. 2021 | Wien

Schon Millionen Jahre tot sind die Schnecken, die seit mehr als 150 Jahren in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums liegen. Nun hat ein Forscherteam viele davon als neue, noch unbekannte Arten erkannt.

Frühere Artikel mit Monatswahl

Frühere Artikel mit Monatswahl

Allgemeine Nutzungsbedingungen / DSGVO

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lese unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücke bitte auf Akzeptieren!

Cookies die wir verwenden

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücken Sie bitte auf akzeptieren!

PHPSESSID
PHP für innere Verwendung. Session Identifizierung, ist aktiv bis zur Schließung des Browser.

gtc_lang
Die Programiersprache der Webseite. Das hat auf der Webseite immer HU Wert. Wird vom Administrations-System verwendet. Läuft nach einem Monat ab.

gtc_gdpr
Wird für die DSGVO Akzepierung verwendet, läuft nach 3 Monaten ab.

GTC_ENTITY_user
Für registrierte User. Wenn mann registriert ist, enthält es eine unique Identifikation, mit welcher der User automatisch bei der wieder-Öffnung des Browsers eingeloggt wird. Auf dieser Seite gibt es zur Zeit keine Registration.

Die Seite verwendet keine speziellen Cookies die die Daten des Users behandeln, sondern nur ausschließlich welche, die nicht auf die Daten der User zugreifen.

Falls wir in Zukunf Marketing-Cookies verwenden, finden sie die Liste der Cookies auf dieser Seite und können dann den entsprechenden Kasten zur Akzeptanz anklicken..