Milch – die gestohlene Babynahrung

Agrar & Handel

Schluss mit den Mythen!

Milch – die gestohlene Babynahrung

02. Jun. 2020 | Wien

Zum Tag der Milch will der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN die Bevölkerung aufklären und mit all den Mythen und Lügen rund um die Milch aufräumen. Mit Infomaterial, lebensgroßen Milchpackungen, Informationsdurchsagen, Gedichten und Gesang stehen wir jeweils am Samstag vor und nach dem Tag der Milch in Baden, einer der Milchhochburgen Österreichs, um die Bevölkerung vor Ort zu informieren.

„Eine Kuh gibt doch sowieso Milch!?“ Dieser Mythos schwebt sehr stark in den Köpfen der Menschen. Die Milchindustrie hat es durch jahrzehntelange, einseitige Werbung geschafft, dass heute Menschen glauben, die Kuh gebe auf wundersame Weise sowieso Milch. Doch Kühe produzieren Milch aus demselben Grund wie Menschen, oder alle anderen Säugetiere: als Nahrung für ihre Babys. Und sie geben auch nur dann Milch, wenn sie ein Kälbchen haben. Kühe werden deshalb einmal pro Jahr künstlich befruchtet und sind dann, wie wir Menschen, neun Monate schwanger. Nach der Geburt wird ihnen das Kalb weggenommen und die Kühe mehrmals täglich maschinell gemolken. Weil wir Trinkmilch, Käse und andere Milchprodukte konsumieren, bekommen Kälber keine Muttermilch.

Doch was passiert mit den Kälbern? In Österreichs Milchindustrie werden jährlich etwa eine halbe Million Kälber geboren. Die Babys werden ihren Müttern häufig bereits am Tag nach der Geburt entrissen und allein in winzige Kälberiglus gesperrt und lediglich mit Milchersatz/Milchtauschern gefüttert. Dabei leiden sie oft an Atemwegs- oder Verdauungserkrankungen, sowie der Trennung von ihrer Mutter und haben Angst. Dies ist eine sehr grausame Praxis, doch Alltag in der Milchindustrie. Da Österreich keinen so großen Bedarf an den Kälbern hat, werden sie oft auch ins Ausland transportiert, dort gemästet, geschlachtet und als Kalbfleisch verkauft. Diese Kälbertransporte sind meistens tierschutzwidrig, sehr grausam und absolute Quälerei, mehr Infos unter tiertransportestoppen.at. Die Milchindustrie ist somit sehr eng mit der Fleischproduktion verknüpft. Vor allem die männlichen Kälber werden als Abfallprodukt der Milchindustrie betrachtet, da sie kaum Fleisch ansetzen. Die Haltung der männlichen Kälber bedeutet Mehraufwand und Mehrkosten. Sie sind damit für heimische Mäster und Metzger wirtschaftlich nicht interessant.

Auch die weiblichen Kälbchen werden ihren Müttern entrissen und für die Milchproduktion bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Nach Vollendung ihres ersten Lebensjahres werden sie das erste Mal künstlich befruchtet und der Kreislauf beginnt. Jahrelang werden sie als Milch- und Gebärmaschinen missbraucht. Wenn ihre "Milchleistung" nach vier bis fünf Jahren sinkt, werden sie geschlachtet. Kühe können bis zu 22 Jahre alt werden, wenn man sie lässt.

Normalerweise würde ein Kalb etwa 6 Liter Milch pro Tag trinken. Durch Züchtung und Kraftfutter wird die Milchleistung der Kuh zu Höchstzeiten auf über 50 Liter pro Tag gesteigert. Im Durchschnitt geben Hochleistungskühe heute etwa viermal mehr Milch als Kühe unter natürlichen Bedingungen!

Milch ist natürlich“ Uns wird verkauft, die Milch sei natürlich. Natürlich ist in diesem Prozess gar nichts mehr. Die Trennung von Mutter und Kalb; auf Milchleistung gezüchtete Kühe; künstliche Befruchtung; Enthornung der Kälber; Laufställe, wo die Kühe nie auf der Weide stehen; durch Ausnahmen immer noch genehmigte dauerhafte Anbindehaltung, unterschiedlichste Futterzusätze, wie Vitamine darunter auch B12, Mineralstoffe, Vitalisierungsfutter und Milchleistungsfutter, all das hat mit natürlich gar nichts mehr zu tun!

„Milch ist gesund“ Milch und die daraus hergestellten Produkte wie Käse sollten als gesamthafte Lebensmittel betrachtet werden, und nicht nur einzelne Bestandteile herausgepickt werden. Tierische Milch enthält die eher ungünstigen gesättigten Fettsäuren, Cholesterin, Natrium und trans-Fettsäuren die mit der Entstehung von Krebs, Übergewicht und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Weiters enthält Milch Laktose (Milchzucker) Die wohl bekannteste nichtimmunologische Nahrungsmittelunverträglichkeit ist die Laktoseintoleranz. Sie ist sehr stark verbreitet und laut Schätzungen dürften ca. 90 % der Weltbevölkerung davon betroffen sein. Unter den Österreicher_innen dürfte diese Rate bei ca. 10 – 15 % liegen. Weiters steht Milch in Verdacht, Allergien auszulösen und Akne bei Jugendlichen zu begünstigen.

„Milch ist eine wichtige Kalziumquelle“ Milch gilt vor allem wegen des vermeintlich hohen Anteils an Kalzium als äußerst gesundes Getränk und hält Zähne und Knochen gesund. Die Universität Harvard teste 75.000 Frauen über einen Zeitraum von zwölf Jahren hinsichtlich der Wirkung von Milch auf ihre Knochen. Wie sich zeigte, verbesserte die Milch die Widerstandsfähigkeit der Knochen nicht, sondern wurde sogar mit einer Erhöhung des Risikos für Knochenbrüche in Verbindung gebracht. Mediziner_innen erklären diese Tatsache damit, dass der Organismus aufgrund des Milchkonsums übersäuert. Der Körper muss die Säure mit Kalzium aus den Knochen neutralisieren – das Resultat ist Osteoporose. Verbessern ließ sich die Knochendichte dagegen durch die Aufnahme von Kalzium aus Gemüse. Im Vergleich zu diversen pflanzlichen Lebensmitteln schneidet Kuhmilch relativ schlecht ab, was den Kalziumgehalt betrifft Mohn, Sesam, Tofu, weiße Bohnen, Grünkohl, Leinsamen oder Petersiele beispielsweise haben einen viel höheren Gehalt an Kalzium pro 100g. Weiters sind viele Pflanzenmilchen mit Kalium angereichert und liefern somit den selben Kalziumgehalt wie Kuhmilch, nur ohne all den negativen Bestandteilen.

Umweltschutz und Klima – eine pflanzliche Ernährung ist deutlich klimafreundlicher Die Fleisch-, Milch- und Eierproduktion gehören zu den Hauptursachen des vom Menschen verursachten Klimawandels, der Bodenerosion, der Wasserverschmutzung und des Rückgangs der biologischen Vielfalt. Etwa 27 % der Treibhausgasemissionen aus der Tierhaltung liegen in Form von Kohlendioxid (CO2) vor. Während Kohlendioxid das bekannteste Treibhausgas ist, ist Methan in Bezug auf sein Treibhauspotenzial 28‑mal schädlicher und Lachgas sogar 265-mal schädlicher als Kohlendioxid. Neben den direkten Emissionen ist die industrielle Tierhaltung auch durch indirekte Emissionen infolge massiver Eingriffe in die Landschaft am Klimawandel beteiligt. Um Weideflächen zu schaffen oder Futterpflanzen anzubauen, werden große Flächen von Wäldern und Grasland gerodet oder Feuchtgebiete trockengelegt. Wälder wirken als massive Kohlenstoffsenken, in denen Kohlenstoff aus der Atmosphäre aufgenommen und gespeichert wird. Werden sie gerodet, werden große Mengen Kohlendioxid freigesetzt.

Entwaldung hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt. Der Amazonas-Regenwald ist entscheidend für die Regulierung des Weltklimas und der Wetterzyklen. Dennoch sind bereits 20 % gerodet worden und ein ebenso großes Gebiet steht vor der gleichen Bedrohung.

Inzwischen ist gut untersucht, dass eine Ernährung mit einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln weniger schädlich für das Klima ist, als eine Ernährung mit einem hohen Anteil an tierischen Produkten.

Es gibt tolle Alternativen zur Kuhmilch zu entdecken Auch wenn sie auf der Verpackung nicht so bezeichnet werden darf, liegt Pflanzenmilch in der Nachhaltigkeit und in der Verhinderung von Tierleid eindeutig vor der Kuhmilch. Sowohl in der Klimabilanz, als auch beim Land- und Wasserverbrauch liegen pflanzliche Milchsorten weit vorne. Neben Sojamilch, dem Klassiker unter den veganen Milchsorten, gibt es noch viele andere Milcharten, die keine Wünsche offen lassen: Von Dinkelmilch über Reismilch bis hin zur Hanfmilch findet sich mittlerweile ein breites Angebot an pflanzlichen Milchalternativen in jedem gut sortierten Supermarkt. Und auch Joghurts, Aufstriche, Rahm, Cremefine, Puddings und Käse auf pflanzlicher Basis gibt es in vielen Lebensmittelgeschäften zu kaufen. Wer also die Tiere und das Klima schützen möchte, verzichtet auf den Konsum von tierischen Milchprodukten und genießt stattdessen pflanzliche Milchalternativen.

Quelle: APA-OTS / VGT - Verein gegen Tierfabriken

Foto: Attila Molnár

Text: VGT - Verein gegen Tierfabriken, 02. Jun. 2020

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