Essen & Trinken
Niederschlagsmangel und trockene Böden machen dem Weizen zu schaffen
Forschungsprojekt „Klimatech“ will den Geschmack nach Brot und Semmeln erhalten
Damit trifft der Klimawandel nicht nur die Landwirtschaft sondern auch die Mühlen und Backwarenproduzenten. Hier setzt das neue Forschungsprojekt „Klimatech“ an, das den Einsatz alternativer Getreidesorten erprobt. „Klimatech“ ist eine Initiative von acht Unternehmen – Mühlen, Backmittelerzeuger, Bäckereien und Waffelhersteller – , dem Lebensmittel Cluster Niederösterreich der Wirtschaftsagentur ecoplus sowie den beiden Forschungspartnern Institut für Lebensmitteltechnologie der Universität für Bodenkultur Wien und der HTL für Lebensmitteltechnologie, Getreide- und Biotechnologie Wels.
„Das Projekt läuft bis Ende 2022, ist mit insgesamt 300.000 Euro dotiert und wird auch von der Forschungsgesellschaft (FFG) unterstützt“, erklärte NÖ LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf bei der Vorstellung von „Klimatech“. Ziel sei es, alternative Getreidearten wie Sorghum, Hirse, Buchweizen oder Amaranth besser zu erforschen und sie schließlich dem Weizen beizumengen. Dabei würden Landwirtschaft, Mühlenbetriebe, Bäckereien und die Wissenschaft entlang der gesamten Wertschöpfungskette eng zusammenarbeiten.
„Die Lebensmittelwirtschaft zählt zu den hauptbetroffenen Branchen in der Krise, weil viele Großabnehmer aus dem Tourismus fehlen. Auch die ganze Gastronomie ist als Abnehmer weggebrochen“, stellte NÖ Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger fest. Die heimischen Lebensmittel seien insbesondere für ihre hohe Qualität bekannt. Damit diese auch unter veränderten klimatischen Rahmenbedingungen erhalten bleibt, sei es wichtig, nach innovativen Lösungen zu suchen. „Im ecoplus-Lebensmittel-Cluster-NÖ engagieren sich 118 Clusterpartner, die für mehr als 13.100 Arbeitsplätze und einen Gesamtumsatz von über 3,3 Milliarden Euro verantwortlich sind“, rechnete Danninger vor.
Ein „Klimatech“-Projektpartner ist Österreichs größter Mehlerzeuger, die GoodMills Österreich GmbH mit Sitz in Schwechat. Das Unternehmen produziert u.a das bekannte Markenmehl „Fini´s Feinstes“ für Bäckereien und den Einzelhandel. „Wir wollen mit regionalen Rohstoffen die Versorgung der Bevölkerung weiter sicherstellen. Dazu braucht man Partner in der Landwirtschaft“, unterstrich GoodMills Österreich-Geschäftsführer Peter Stallberger. Viele aktuelle Problemstellungen in der Lebensmittelwirtschaft seien völlig neuartig. (mm)
Foto: Wesual Click on Unsplash
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