Klimaschutzministerium, Wirtschaft und Kommunen bündeln Energien zur Erhöhung der Sammelquote

Natur & Umwelt

Batterie–Recycling leicht gemacht

Klimaschutzministerium, Wirtschaft und Kommunen bündeln Energien zur Erhöhung der Sammelquote

29. Jun. 2021 | Wien
  • Kampagne „Her mit Leer“ von Klimaschutzministerium, Wirtschaft und Kommunen soll zu spürbarer Verhaltensänderung führen
  • Jährlich landen noch über 800 Tonnen Gerätealtbatterien und Akkus im Restmüll
  • Vorgegebene EU-Sammelquote von 45 Prozent weiterhin wichtiger Gradmesser

Gerätealtbatterien und Akkus enthalten viele wertvolle Rohstoffe, die bei fachgerechtem Recycling wieder verwendet werden können. Falsches Entsorgen führt zu Umweltverschmutzung und zur Verschwendung von kostbaren Ressourcen. Gleichzeitig führt die falsche Lagerung bzw. Entsorgung von Lithium-Akkus zu Brandgefahr - sowohl für Zuhause als auch für die Abfallwirtschaft.

„In Batterien sind wertvolle Rohstoffe verarbeitet. Darum ist das Recycling von Batterien besonders wichtig. So sparen wir Ressourcen und schützen die Natur vor gefährlichen Inhaltsstoffen. Es ist gut, dass wir in Österreich die EU-Ziele 2020 erreicht haben. Aber aktuell wird trotzdem nicht einmal jede zweite Batterie fachgerecht entsorgt. Hier wollen wir noch deutlich besser werden“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zum Auftakt der Kampagne.

Wissen über richtiges Entsorgen und Gefahrenquellen steigt

Eine aktuelle market-Umfrage der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle von Februar 2021 hat gezeigt, dass die ÖsterreicherInnen bereits jetzt viel über die richtige Entsorgung von Batterien wissen. Für die Hälfte der Bevölkerung hat das Thema eine sehr hohe Relevanz. Spontan wissen die ÖsterreicherInnen recht gut über die richtigen Entsorgungsmöglichkeiten von Altbatterien Bescheid.

Auch das Wissen über Lithium-Ionen-Batterien und Akkus in Smartphones, Tablets und Laptops sowie die damit verbundenen Gefahren, wie Überhitzung und Brandgefahr, ist seit 2016 durch kontinuierliche Aufklärungsarbeit deutlich gewachsen (von 48 Prozent 2016 auf 60 Prozent im Jahr 2021). Handlungsbedarf gibt es vor allem bei der Bevölkerung in den Städten und bei Jüngeren. „Jugendliche zählen nicht zuletzt durch den pandemiebedingten Digitalisierungsschub und deren generelles Kommunikationsverhalten zu den ‚Heavy Usern‘ und sind daher eine wichtige Zielgruppe für unsere Informationsarbeit“, betont Mag. Elisabeth Giehser, Geschäftsführerin der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle.

Problembewusstsein spiegelt sich leider nicht immer im Verhalten wider: Jede 3. Batterie landet im Restmüll

Auch wenn die aktuellen Zahlen zeigen, dass die Bevölkerung gut informiert ist und das Problembewusstsein steigt, spiegelt sich dieses Wissen nicht im Verhalten wider. Noch immer werden viel zu viele Altbatterien nicht fachgerecht entsorgt oder in Schubladen verstaut. Die Restmüllanalyse aus 2018 hat ergeben, dass rund 870 Tonnen Altbatterien pro Jahr im Restmüll landeten.

Vorgegebene EU-Sammelquote von 45 Prozent bleibt herausfordernde Zielsetzung

Im vergangenen Jahr konnte die von der EU vorgegebene Sammelquote von 45 Prozent bei Gerätealtbatterien mit 48 Prozent erreicht werden. Im Jahr 2019 wurde das Ziel mit 45 Prozent nur knapp erreicht. Eine Intensivierung der Bewusstseinsarbeit ist daher nötig, um die Sammelquote in Zukunft noch deutlicher zu übertreffen.

Schulterschluss von Ministerium, Wirtschaft und Kommunen ermöglicht zweijährige Kampagne „Her mit Leer“ in ganz Österreich

Genau hier soll die von der EAK initiierte Informationskampagne „Her mit Leer“ ansetzen. Ziel ist es, den Wissensstand der Gesamtbevölkerung zur fachgerechten Entsorgung von Batterien und Akkus nachhaltig zu steigern und durch die intensive Aufklärungsarbeit eine spürbare Verhaltensänderung bei den KonsumentInnen zu erreichen.

Neben dem Bundesministerium für Klimaschutz, dem Österreichischen Gemeindebund, dem Österreichischen Städtebund, der Wirtschaftskammer Österreich, der ARGE österreichischer Abfallwirtschaftsverbände, der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH, der European Recycling Plattform, der UFH Elektroaltgeräte Systembetreiber GmbH, der Elektro Recycling Austria GmbH, Interseroh Austria GmbH und Varta konnten auch die REWE Gruppe, Hofer, Lidl und Spar für die Kampagne gewonnen werden.

„Hermit Leer“: Einprägsames Key Visual sorgt für hohe Wiedererkennbarkeit

Erreicht werden sollen alle Österreicherinnen und Österreicher. Da die Umfrage gezeigt hat, dass jüngere Personen und Personen in städtischeren Gebieten im Vergleich mehr Motivation zur Batteriesammlung brauchen, wird hier aber ein Fokus gesetzt.

Das Testimonial „Hermit“, dargestellt als Batterie, stellt ein einprägsames Key-Visual dar. Der Slogan „Her mit Leer“ sorgt für eine hohe Wiedererkennbarkeit und einen integrierten „Call-to-Action“. Positiv und mit Humor wird an das Umweltbewusstsein und die Sicherheitsbedenken appelliert.

Kampagnenstart mit HF-Spots, Landingpage und Online-Werbung

Die Kampagne startet am 19. Juli mit einer Hörfunk-Kampagne, um rasch die nötige Aufmerksamkeit und breites Basiswissen zu schaffen. Die KonsumentInnen werden mit „Hermit Leer“ bekannt gemacht, erhalten Erstinformationen zur fachgerechten Entsorgung und zur weiterführenden Landingpage hermitleer.at. Hier findet man, abrufbar in sechs Sprachen, Tipps zum Umgang mit leeren Batterien und Akkus, deren richtiger Entsorgung sowie einen Sammelstellenfinder. Zur vertiefenden Wissensverankerung und Bewusstseinsschärfung wird über Online Advertorials, Social Media Werbung und Influencer Kooperationen eine möglichst breite Masse erreicht.

Handel und Kommunen ermöglichen niederschwelliges Entsorgen im dichtesten Sammelnetz Europas

Dank der Kooperation mit Gemeinden, Städten, Abfallwirtschaftsverbänden und dem Handel verfügt Österreich über das dichteste Sammelnetz Europas. Der Handel stellt mit dem weitverzweigten Filialnetz und seinen tausenden Geschäften eine tragende Säule dieser Informationskampagne dar. „Die plakativen Batterie-Sammelboxen, die in tausenden Filialen aufgestellt werden, bieten den KonsumentInnen niederschwellig unzählige Möglichkeiten, ihre Altbatterien dort einfach und unkompliziert nach ihrem Einkauf fachgerecht zu entsorgen“, freut sich KommR Robert Pfarrwaller, Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel. „Es muss mit vereinten Kräften gelingen, das Verhalten der Bevölkerung zu ändern und die Sammelquote bei Altbatterien weiter zu erhöhen“, so Pfarrwaller weiter.

Lithium-Akkus im Restmüll verursachen Millionenschäden

Ein weiterer problematischer Aspekt ist, dass immer mehr Lithium-Akkus aus alten Elektrogeräten im Restmüll landen, was immer wieder zu Bränden in Behandlungsanlagen führt und in der Entsorgungswirtschaft Millionenschäden verursacht. Entsprechend sind hier die Kosten im Auge zu behalten. „Die Gemeinden erwarten sich in diesem Zusammenhang Planungssicherheit und Kostenwahrheit für die steigenden Kosten bei der Sammlung von Lithiumbatterien. „Besonders die Wirtschaft muss auch hier ihren ehrlichen Beitrag zur Finanzierung der steigenden Sammelkosten leisten,“ so Alfred Riedl, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes.

Die Herausforderungen im österreichischen Abfallwirtschaftssystem auf dem Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft sind daher groß. „Die Tatsache, dass im 21. Jahrhundert immer noch jede 3. Batterie im Restmüll landet, ist inakzeptabel. Hier geht es nicht nur um eine nachhaltige Umwelt, sondern auch um Verschwendung von Steuergeld,“ so Riedl abschließend.

Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: EAK/APA-Fotoservice/Schedl

Text: Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH, 29. Jun. 2021

weitere Artikel zum Thema Natur & Umwelt:

Eine neue Brücke verbindet Österreich und Tschechien

Eröffnung

Natur & Umwelt Eine neue Brücke verbindet Österreich und Tschechien

04. Apr. 2023 | Hardegg

Eine neue Hängebrücke verbindet die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí und erschließt unter Einbeziehung der Thayabrücke in Hardegg einen neuen grenzüberschreitenden Rundwanderweg

Start eines neuen Lehrganges für Rangerinnen und Ranger

Naturvermittlung mit Begeisterung

Natur & Umwelt Start eines neuen Lehrganges für Rangerinnen und Ranger

06. Mär. 2023 | Hardegg

Fast 70 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich auf die Ausschreibung des Nationalparks im letzten Jahr.

33 neue Schneckenarten im Museum entdeckt

NHM Wien stellt aus

Natur & Umwelt 33 neue Schneckenarten im Museum entdeckt

05. Nov. 2021 | Wien

Schon Millionen Jahre tot sind die Schnecken, die seit mehr als 150 Jahren in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums liegen. Nun hat ein Forscherteam viele davon als neue, noch unbekannte Arten erkannt.

Frühere Artikel mit Monatswahl

Frühere Artikel mit Monatswahl

Allgemeine Nutzungsbedingungen / DSGVO

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lese unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücke bitte auf Akzeptieren!

Cookies die wir verwenden

Diese Webseite verwendet Cookies. Bitte lesen Sie unsere Datenschutzrichtlinien durch. Um auf unsere Webseite zu gelangen, drücken Sie bitte auf akzeptieren!

PHPSESSID
PHP für innere Verwendung. Session Identifizierung, ist aktiv bis zur Schließung des Browser.

gtc_lang
Die Programiersprache der Webseite. Das hat auf der Webseite immer HU Wert. Wird vom Administrations-System verwendet. Läuft nach einem Monat ab.

gtc_gdpr
Wird für die DSGVO Akzepierung verwendet, läuft nach 3 Monaten ab.

GTC_ENTITY_user
Für registrierte User. Wenn mann registriert ist, enthält es eine unique Identifikation, mit welcher der User automatisch bei der wieder-Öffnung des Browsers eingeloggt wird. Auf dieser Seite gibt es zur Zeit keine Registration.

Die Seite verwendet keine speziellen Cookies die die Daten des Users behandeln, sondern nur ausschließlich welche, die nicht auf die Daten der User zugreifen.

Falls wir in Zukunf Marketing-Cookies verwenden, finden sie die Liste der Cookies auf dieser Seite und können dann den entsprechenden Kasten zur Akzeptanz anklicken..