Natur & Umwelt
Bundesheer
Internationaler Tag der biologischen Vielfalt
Das Bundesheer bietet mit seinen über 30 Truppenübungsplätzen verteilt in ganz Österreich neben Platz für militärische Übungen auch einen geschützten Raum für Flora und Fauna. Viele durch Urbanisierung, agrarische und touristische Nutzung bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden Rückzugsräume auf militärischen Übungsplätzen und in militärischen Sperrgebieten. Neben den Truppenübungsplätzen Bruckneudorf, dem Garnisonsübungsplatz Großmittel oder dem Flugfeld in Wiener Neustadt gilt vor allem der Truppenübungsplatz Allentsteig als besonderes Naturjuwel.
„Mit dem vor über 20 Jahren auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig eingeführten Naturraummanagement leisten das Bundesministerium für Landesverteidigung und das Österreichische Bundesheer einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz. Zwischen militärischer Aufgabenerfüllung und den Bedürfnissen des Naturschutzes hat sich besonders in Allentsteig ein wertvoller ökologischer Raum bilden und auch erhalten können und bietet so zahlreichen gefährdeten Arten einen optimalen Schutz“, sagt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Neben Wildtieren wie Rehwild, Rotwild, Füchse, Wildschweine, Mufflons leben auch seit einigen Jahren Biber am Truppenübungsplatz. Gemeinsam mit Biberexperten der Universität für Bodenkultur und der Veterinärmedizinischen Universität Wien werden die Biberstandorte kartiert, laufend beobachtet und die Daten ausgewertet. Aber auch zu Luft leben in Allentsteig mehr als 85 wertvolle und geschützte Vogelarten. Darunter zählen der Eisvogel, Kampfläufer, Goldregenpfeifer aber auch der Seeadler. Der Seeadler brütet seit 2002 jährlich am Truppenübungsplatz, im Jahr 2006 konnte schließlich erstmals ein Seeadlerpaar zwei Jungtiere erfolgreich aufziehen. Der militärische Standort in Allentsteig trägt damit wesentlich zur Bestandsicherung dieser majestätischen Vögel in Österreich bei.
Der Truppenübungsplatz Allentsteig ist ein einmaliges Biotop für Fauna und Flora. Mit seiner Größe von rund 157km² gilt er als der flächenmäßig größte Truppenübungsplatz Österreichs. Er befindet sich in der Mitte des niederösterreichischen Waldviertels – zwischen den Bezirksstädten Zwettl und Horn. Der Truppenübungsplatz dient dem Österreichischen Bundesheer zur allgemeinen Einsatzvorbereitung im Rahmen von Ausbildungs- und Schießvorhaben sowie für Übungen bis zum Rahmen einer verstärkten Brigade. Als Teil des „NATURA 2000“ Netzwerkes leistet er mit seiner naturräumlichen Ausstattung einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Europa.
Um den Einklang zwischen militärischer Nutzung und den Fortbestand von Naturhabitaten sicherzustellen, hat das Österreichische Bundesheer eigene Expertinnen und Experten der Militärökologie, der Forst- und Landwirtschaft, welche sich das ganze Jahr um den Erhalt und Schutz dieser wichtigen Lebensräume kümmern.
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Bundesministerium für Landesverteidigung
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: Bundesheer/Gunter Pusch
weitere Artikel zum Thema Natur & Umwelt:
Natur & Umwelt Eine neue Brücke verbindet Österreich und Tschechien
Eine neue Hängebrücke verbindet die beiden Nationalparks Thayatal und Podyjí und erschließt unter Einbeziehung der Thayabrücke in Hardegg einen neuen grenzüberschreitenden Rundwanderweg
Natur & Umwelt Start eines neuen Lehrganges für Rangerinnen und Ranger
Fast 70 Bewerberinnen und Bewerber meldeten sich auf die Ausschreibung des Nationalparks im letzten Jahr.
Natur & Umwelt 33 neue Schneckenarten im Museum entdeckt
Schon Millionen Jahre tot sind die Schnecken, die seit mehr als 150 Jahren in den Sammlungen des Naturhistorischen Museums liegen. Nun hat ein Forscherteam viele davon als neue, noch unbekannte Arten erkannt.