IT & Energie
Virtuelles „Future Tech Bootcamp“
Die Zukunft der Technik gestalten
Beim Future Tech Bootcamp der Initiative Industry Meets Makers entwickelten Studierende sowie Expertinnen und Experten aus der Industrie innovative Ideen und Projekte rund um das Internet of Things (IoT), Radar-Technologie, erneuerbare Energien und künstliche Intelligenz (AI). Aufgrund der Corona-Veranstaltungsregeln fand das Future Tech Bootcamp nicht an der Fachhochschule St. Pölten, sondern rein virtuell statt. Die praxisbezogenen Lösungen, die vom 29. Juni bis 2. Juli entstanden sind, wurden heute bei einer Pressekonferenz in der Fachhochschule St. Pölten präsentiert. Dabei informierten Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger, IV NÖ-Präsident Thomas Salzer, Hannes Raffaseder von der FH-St. Pölten und Sandra Stromberger, Initiatorin von Industry Meets Makers.
„Die Corona-Krise hat sehr deutlich gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen sein kann, die digitalen Möglichkeiten umfangreich zu nutzen“, betonte Landesrat Danninger. Das Bundesland Niederösterreich habe bereits frühzeitig entsprechende Aktivitäten gesetzt, hielt er fest und sprach unter anderem die „Geschäftsstelle für Digitalisierung“ beim Amt der NÖ Landesregierung, die „Digitalisierungs-Strategie“ und das „Haus der Digitalisierung“ an. Aufgrund dieses „kräftigen Fundaments“ habe sich die Forschungsgesellschaft (FFG) vor rund einem Jahr dazu entschlossen, gleich zwei „Digital Innovation Hubs“ in Niederösterreich anzusiedeln, erläuterte der Landesrat und erinnerte an „Digital Innovation Hub Ost“ und „Digital Makers Hub“.
Der „Digital Makers Hub“ vernetzt kleine und mittelständige Betriebe sowie große Industriebetriebe mit Digitalisierungsprofis, um gemeinsam an kreativen Ideen und Lösungen zu arbeiten. „Alle Beteiligten leisten einen entscheidenden Beitrag, damit unsere Betriebe gestärkt aus dieser Krise kommen. Mit dem zehn Millionen Euro starken Förderpaket ‚digi4KMU‘ setzen wir unter anderem auf Beratungen und neue Konzepte. In Summe kann eine Förderung von bis zu 53.300 Euro pro Betrieb abgeholt werden“, so Danninger.
Zu den Partnern aus der Industrie zählen Unternehmen wie der Scheinwerfer-Hersteller ZKW oder Infineon. Unterstützt wurde das „Future Tech Bootcamp“ bereits zum zweiten Mal von der Industriellenvereinigung. „Die Initiative verknüpft aktuelle Problemstellungen aus der Industrie mit neuen Denkansätzen“, erklärte Salzer von der Industriellenvereinigung. Dieser Austausch zwischen etablierten Industrieunternehmen und Gründern diene oft als Initialzündung für bahnbrechende Innovationen, hielt er fest. „Neue Lösungsansätze sind aktuell besonders wichtig, um den Weg aus der Krise bestmöglich bestreiten zu können. Dort, wo Innovation stattfindet, entstehen mehr neue Arbeitsplätze und eine höhere Produktivität“, so IV-NÖ-Präsident Salzer.
Wissenstransfers zwischen Forschung und Unternehmen seien wichtige Initiativen, um kreative Kräfte zu entfalten, sagte Raffaseder, Chief Research and Innovation Officer der FH St. Pölten. „Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir mit unserem ‚Digital Makers Hub‘ eine Plattform, die Zusammenarbeit vor Konkurrenzdenken stellt und neue Kooperations- und Kommunikationsformen etabliert. Offene Formate für gemeinsam vorangetriebene Innovationen spielen dabei eine zentrale Rolle“, so Raffaseder.
Organisatorin Sandra Stromberger meinte: „Wir hatten erstmals internationale Gäste aus Deutschland, Frankreich und Indien mit an Bord. Die Teams befassten sich etwa mit Lösungen für die dezentrale Selbstorganisation im Falle eines kompletten Stromausfalls, mit technischen Anwendungen für das Halten des nötigen Sicherheitsabstandes in der Corona-belasteten Zeit, mit Energieeinsparungsmaßnahmen in Fabriken durch intelligentes Datenmanagement oder den Einsatz von Radar-Technologie für die Steuerung von Zügen.“
Das Future Tech Bootcamp ist ein Open-Innovation-Community-Building-Format von Industry meets Makers, in Kooperation mit der FH St. Pölten, der IV Niederösterreich, Smartup St. Pölten, der Zukunftsakademie Mostviertel, DigitalCity Wien und weiteren Partnern. Als eines von bundesweit derzeit drei Projekten wird der Hub vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort im Rahmen des Programms „Digital Innovation Hubs in Österreich“ gefördert.
Foto: NLK/Pfeiffer
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