Gesellschaft & Kommunales
mehrplatz.kurier.at
Der KURIER startet ein Zielgruppenportal für Menschen mit Migrationshintergrund
Die Gesellschaft ändert sich – und der KURIER wird das journalistisch begleiten. Im neuen Zielgruppenportal mehrplatz.kurier.at setzt sich der KURIER mit den Themenwelten migrantischer Communities auseinander, beleuchtet Chancen und Probleme und gibt Informationen und Einblicke.
Das Team
Die Redaktion besteht aus Mirad Odobašić (40) und Naz Küçüktekin (25). Odobašić ist seit 2007 im KURIER und hat vor seinem Einstieg in das Projekt in der Sportredaktion gearbeitet, in der er die Online-Berichterstattung maßgeblich aufbaute. Küçüktekin ist seit 2018 als Journalistin tätig. Nach Stationen in der BZ und bei Biber arbeitete sie zuletzt für profil. Die beiden bilden den Kern der Anstrengungen der KURIER-Redaktion, diverser in Berichterstattung und in der Personalrekrutierung zu werden.
Das Projekt
mehrplatz.kurier.at bietet einen thematischen Einstieg für Menschen verschiedener Migranten-Communities in die journalistische Welt des KURIER, gleichzeitig soll das Portal auch eine Öffnung für künftige Mitarbeiter aus diesem Bereich signalisieren.
„Mehr Platz – eine vielfältige Gesellschaft braucht neue Geschichten“ bietet qualitätsvolle Informationen für unterschiedliche Sprachniveaus. Dazu gibt es Serviceartikel in den Erstsprachen. In einem ersten Schritt sind diese in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (B/K/S) und Türkisch. Dazu gibt es Reportagen und Interviews. So genannte „Leuchttürme“ aus den Communities bieten einen Anker und Identifikationspunkt. Auch diese Artikel werden in die Erstsprachen der Leserinnen und Leser übersetzt.
In „Kurz und Verständlich“ bietet die Seite einen niederschwelligen Zugang zu den Themen des Tages mit weiterführenden, tiefergehenden Links. Simple Sprache dient hier als Brücke zu komplexeren Sprachmustern - Menschen werden nicht auf ein bestimmtes Niveau reduziert.
„Bisher sei von den österreichischen Medien für Menschen mit Migrationshintergrund kein Angebot gekommen.“, sagt Naz Küçüktekin:
„Die Menschen waren für die Redaktionen nicht wichtig. Sie waren halt die Kassierer und die Putzkräfte.” Gleichzeitig habe es nie die notwendigen Mittel gegeben, die Zielgruppe anzusprechen. „Ein 60-jähriger mittelständischer Mann Österreicher weiß nicht, wie man mit der Zielgruppe umgehen soll. In vielen Redaktionen hat man nicht die Ressourcen, um diesen Bereich abzudecken.”
Die Darstellung von Migrantinnen und Migranten in den österreichischen Massenmedien sei zudem immer nur von der Problemseite aus erfolgt, sagt Mirad Odobašić: „Es gibt gewisse Communities, die werden so in diese Ecke gedrängt, dass man kaum glauben mag, dass es unter ihnen sogenannte Leuchttürme gibt.”
Daneben gibt es echte Problemfelder in Ausbildung und Chancengleichheit. „Die Wege sind schon in einem sehr frühen Alter vorbestimmt. Man geht viel zu oft automatisch davon aus, dass der Hakim oder der Zoran es sowieso nicht aufs Gymnasium schaffen werden.”
Verantwortlich für das Projekt ist KURIER-Debattenchef und Medienredakteur Philipp Wilhelmer (42). „Der KURIER hat hier zurecht ein Defizit erkannt. Wir haben in guter Absicht viel zu lange über die betroffenen Communities gesprochen, statt mit ihnen. Mirad Odobašić und Naz Küçüktekin sind journalistische Vollprofis mit unterschiedlichsten Erfahrungen. Dass sie authentische Erfahrungen über das Leben von Migranten in Österreich in unsere Berichterstattung und unsere täglichen redaktionellen Diskussionen einbringen, ist ein Gewinn für den KURIER. Und ein Startschuss für einen Kulturwandel, den sich die Redaktion zum Ziel gesetzt hat.”
KURIER-Geschäftsführer Thomas Kralinger: „mehrplatz.kurier.at ist ein wichtiger Schritt, um migrantischen Communities den Zugang zum hochqualitiativen, faktenorientierten Journalismus des KURIER zu erleichtern. Diversität und Toleranz sind wesentliche Werte unseres Redaktionsstatuts und liegen somit in der DNA des KURIER. Ich freue mich über diese Initiative und gratuliere dem engagierten Team zum Auftakt!“
mehrplatz.kurier.at wird gefördert durch die Wirtschaftsagentur Wien. Ein Fonds der Stadt Wien., realisiert in redaktioneller Unabhängigkeit.
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Kurier
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: KURIER
weitere Artikel zum Thema Lifestyle:
Lifestyle Warum wir nicht loslassen können
Jeder von uns kennt das Phänomen: Wir besitzen materielle Erinnerungsstücke, von denen wir uns einfach nicht trennen können. Ob es alte Kleidung, Kindheitsspielzeug oder verstaubte Schulhefte sind, sie alle bergen eine besondere emotionale Bedeutung.
Essen & Trinken Der Sonntagsbrunch im Wiener „LENZ
Hab‘ einen schönen Lenz: Ab 5. März 2023 wird Gästen des „LENZ – Social Dining“ im Hilton Vienna Park sonntäglich ein neuer stilvoller und regionaler Brunch präsentiert – erstklassige Weinempfehlung inklusive.
Gesellschaft & Kommunales Aus Kosmetikpraxis Götz wird Kosmetikpraxis Schindler
Knapp 20 Jahre lang, nämlich seit dem Jahr 2003, war Renate Götz mit ihrer Praxis eine zentrale Anlaufstelle im Bereich Kosmetik mit medizinisch orientierten Spezialbehandlungen, Lifting- und Straffungsbehandlungen, Peelings sowie klassischen Gesichtsbehandlungen.