Natur & Umwelt
Kleinwasserkraft Österreich
Auch in Krisenzeiten verlässliche Stromversorgung!
Auch in Zeiten der Corona-Pandemie speisen die rund 4.000 österreichischen Kleinwasserkraftwerke ihren emissionsfreien Strom ins Netz ein. Sie haben regional eine große Bedeutung und versorgen rund 50 % der Haushalte mit Strom. Kleinwasserkraft bietet auch in Krisenzeiten Versorgungssicherheit und Systemstabilisierung. Jetzt mit Revitalisierung, Ökologisierung und Ausbau Wirtschaft regionale Wirtschaft ankurbeln!
Die Versorgungssicherheit ist ein zentraler Aspekt der österreichischen Energieversorgung. Dabei wird die tragende Rolle der Kleinwasserkraft in Österreich gerade in Krisenzeiten verdeutlicht. Die Aufrechterhaltung der dezentralen Stromversorgung für die „kritische Infrastruktur“, wie etwa Krankenhäuser, das Handynetz oder die Nahrungsmittelversorger, ist gerade in diesen Zeiten von größter Wichtigkeit. Die Kleinwasserkraft wäre aber auch im Falle eines großflächigen Blackouts grundsätzlich in der Lage, die lokale Versorgung durch Inselnetz- und Schwarzstartfähigkeit zu garantieren. Sie liefert konstant Strom und ist gut regelbar, daher trägt sie aktiv zur Stabilität des gesamten Stromnetzes bei.
Betrachtet man die lokale Situation genauer, stellt sich rasch heraus, dass auch sehr kleine Wasserkraftwerke eine große Bedeutung haben. Sie ermöglichen eine regionale Eigenversorgung, helfen CO2 einzusparen, stabilisieren das Stromnetz und vermeiden durch die Nähe zu AbnehmerInnen Infrastrukturkosten, und das alles bei Erhaltung des guten ökologischen Zustandes der Gewässer.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die Eigenversorgung im Strombereich lange die Norm war. Seit der Jahrtausendwende hat Österreich allerdings begonnen mehr Strom zu importieren als es exportiert und sich dadurch zu einem Nettoimporteur von elektrischer Energie entwickelt. Neben der geringeren Versorgungssicherheit fließen dabei abzüglich der Exporte jährlich rund 9,5 Milliarden Euro für Öl, Kohle, Gas und Stromimporte aus Österreich ab. Der momentanen Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern aus dem Ausland muss durch die Nutzung und den Ausbau der im Inland verfügbaren erneuerbaren Energieträger gegengesteuert werden.
Kleinwasserkraft Österreich fordert deshalb eine zielgerichtetes Programm um Wirtschaft und Energiewende in Österreich gleichermaßen anzukurbeln. Das Thema erneuerbare, krisensichere Versorgungssicherheit im Inland also ohne Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern und Atomstrom muss dabei eine genauso wichtige Rolle wie die Reduktion der Treibhausgasemissionen spielen. Gleichzeitig kann die Ökologisierung der Kleinwasserkraft fortgesetzt werden. „Es ist ein historischer Moment um in Sachen Energiewende etwas weiter zu bringen und die heimische Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.“, unterstreicht Kleinwasserkraft Österreich Präsident Christoph Wagner die Forderungen und unterstützt dabei die Forderung nach einer Green Recovery
Ein wesentlicher Faktor für eine positive Entwicklung der Eigenstromversorgung aus Erneuerbaren ist dabei das momentan in der Ausarbeitung befindliche „Erneuerbaren Ausbau Gesetz“ (EAG). „Unsere Hoffnung ist ein baldiges EAG, das Rahmenbedingungen schafft, welche die Erreichung der Zielsetzung 100 Prozent erneuerbarer Strom mit insgesamt rund 9 TWh Kleinwasserkraft-Strom ermöglichen“, ruhen die Hoffnungen von Kleinwasserkraft Österreich auf der zuständigen Ministerin Leonore Gewessler, wie Geschäftsführer Paul Ablinger betont, der aber auch auf das BMLRT von Bundesministerin Köstinger verweist: „Die Mittel die derzeit für die Ökologisierung zur Verfügung stehen, sind lächerlich niedrig. Aktuell werden damit 13 Projekte gefördert, dabei würden 100te zur Revitalisierung anstehen.“ Gleichzeitig wäre dies gerade in der aktuellen Situation geboten: „Eingesetzte Mittel würden defakto direkt in die lokale und regionale (Bau)wirtschaft fließen.
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