Gesellschaft & Kommunales
Klärwärter-Treffen
Zusammenarbeit bei der Abwasserreinigung
Gemeinden bemühen sich ebenso wie andere Dienstgeber um eine kosteneffiziente Abwicklung ihrer Aufgaben. Durch die schlanken Verwaltungseinheiten können allerdings bei unvorhergesehenen Ereignissen Personalengpässe eintreten. Daher ist es wichtig, Vorsorge für ungeplante Entwicklungen zu treffen. Bei einer Zusammenkunft von Klärwärtern aus dem Bezirk wurden am 3. September konkrete Schritte in diese Richtung gesetzt.
In einer Gemeinde des Bezirks kam es Anfang dieses Jahres aufgrund eines Arbeitsunfalls und überraschender Pensionierung eines Mitarbeiters zu einem solchen Engpass beim Betrieb der Abwasserreinigungsanlage. Aufgrund der guten Vernetzung der Kläranlagenbetreiber konnte die prekäre Situation durch das Personal der Kläranlage des Gemeindeabwasserverbands (GAV) Marchfeld kurzfristig überbrückt werden.
Da solche Probleme alle Anlagenbetreiber betreffen können und derartige Situationen zuletzt auch in anderen Gemeinden vorkamen, nahm der Geschäftsführer des Verbandes mit der Abteilung Siedlungswasserwirtschaft beim Amt der NÖ Landesregierung Kontakt auf, um Möglichkeiten der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit in diesem Bereich zu initiieren. Bereits im Februar 2020 kam es zu einer ersten Zusammenkunft mehrerer gleichgesinnter Gemeinden, bei der die Brisanz personeller Engpässe beim Betrieb von Abwasseranlagen ein wesentliches Thema war. Durch die Entwicklungen während der Covid-19-Beschränkungen wurde die Wichtigkeit derartiger Überlegungen mittlerweile zusätzlich verdeutlicht. Da jede Kläranlage spezielle Betriebserfordernisse hat, ist es zunächst erforderlich, eine gegenseitige Einschulung auf den Anlagen durchzuführen, um bei gegenseitiger Vertretung einen fachkundigen Betrieb zu gewährleisten.
Nach einer Corona-bedingten Pause wurde im Juli dieses Jahres beim nächsten Treffen der Bürgermeister als erfolgversprechender Lösungsansatz zu diesem Thema die Initiierung eines „Klärwärterstammtisches“ beschlossen. Ergänzend zu den bereits langjährig stattfindenden Weiterbildungstreffen der „Kläranlagennachbarschaften“ sollen sich die Anlagen-Verantwortlichen aus den sieben interessierten Gemeinden und des Abwasserverbandes künftig regelmäßig treffen, um sich über die spezifischen Vorgaben für die Anlagen der anderen Betreiber zu informieren. Nach Abschluss dieser Einschulungsphase sollen hinreichende Kenntnisse für eine gegenseitige Vertretung (z.B. im Bereitschaftsdienst, bei Urlaub oder Dienstunfähigkeit) erlangt worden sein, sodass eine engere Kooperation zwischen diesen Anlagen möglich ist.
Der Obmann des GAV Marchfeld Bgm. Ludwig DELTL begrüßte als Gastgeber die Teilnehmer des ersten derartigen Treffens und Herrn Dipl.-Ing. Franz Schneider vom Amt der Landesregierung, dem er für die Unterstützung dieser Kooperationsbemühungen dankte. Weiters bekräftigte er das Angebot zur bestmöglichen Mitwirkung durch den Abwasserverband und verwies darauf, dass aufgrund des mittelfristig erforderlichen Nachbesetzungsbedarfs die Einplanung erforderlicher Personalressourcen relativ einfach möglich wäre. Im Rahmen von weiteren Gesprächen zwischen den Bürgermeistern wären noch arbeitsrechtliche, finanzielle und juristische Fragen zu besprechen.
Im Rahmen des fachlichen Teils des Treffens besichtigten die Klärwärter die Verbands-Kläranlage und verschafften sich näheren Einblick in die Funktionsweise der Anlage. Ebenso wurden die Arbeitsabläufe und das Steuerungssystem vorgestellt. Bei dieser Gelegenheit wurden natürlich auch die Tagesabläufe der unterschiedlichen Kläranlagen-Systeme sowie die Vor- und Nachteile der Interkommunalen Zusammenarbeit diskutiert. Ein nächstes „Klärwärterstammtisch-Treffen“ soll in ca. zwei Monaten auf der Abwasserreinigungsanlage des GAV Mittlerer Weidenbach in Schönkirchen-Reyersdorf stattfinden.
Foto: © GAV Marchfeld
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