Lifestyle
Aus der Geschichte
Zum 100. Geburtstag von Feuerwehrpräsident Ferdinand Heger
Heute, am Mittwoch, dem 30. Dezember, hätte der ehemalige Feuerwehrpräsident seinen 100. Geburtstag gefeiert. Die StadtGemeinde Mistelbach gibt einen Rückblick auf seine Person.
Der „DIH“, wie Dipl.-Ing. Ferdinand Heger nach seinem allgegenwärtigen Kurzzeichen genannt wurde, legte eine Blitzkarriere in der Feuerwehr hin! Mit 33 Jahren wurde er Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mistelbach, im Jahr 1959 – mit 39 Jahren – war er Landesfeuerwehrkommandant und 1972 schließlich Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.
Krieg und Nachkriegszeit hatten ein angeschlagenes Feuerwehrwesen hinterlassen. Für den örtlichen Bereich mochte der Schutz ja reichen, es galt aber über den Tellerrand zu blicken. Und so gelang es dem Weinviertler Fabrikant landwirtschaftlicher Geräte (sogenannter „Heger-Pflug“; Anm.d.Red.) binnen weniger Jahre ein modernes Gesetz zu schaffen, ein System in die Beschaffung und die Normung von Feuerwehrfahrzeugen zu bringen, ein Funk- und Alarmierungsnetz aufzubauen oder eine moderne Pressearbeit zu beginnen. Die Förderung der Bewerbe, der Ausbau der Landes-Feuerwehrschule oder die Schaffung des Katastrophenhilfsdienstes und der Sonderdienste zählen ebenfalls zu seinen Errungenschaften.
In den Jahren des Wirtschaftswunders in den späten 1950er Jahren änderten sich die Aufgaben der Feuerwehr. In Industrie, Landwirtschaft und auch Haushalt wurden vermehrt giftige und hochbrennbare Materialien verwendet, was die Brandlast und die Gefährlichkeit erhöhten. Der rapid zunehmende Straßenverkehr führte zu einem Anwachsen von Verkehrsunfällen und die Umwelt wurde zunehmend – z.B. durch Tankwagenunfälle – gefährdet.
Die Feuerwehren waren gezwungen darauf zu reagieren, was natürlich eine gewaltige finanzielle und logistische Mehrbelastung bedeutete. Nunmehr wurde aus den teilweise dörflich/vereinsmäßig strukturierten Feuerwehren eine schlagkräftige Hilfeleistungsorganisation. Dazu zählten die Beschaffung von einheitlichen Fahrzeugen nach der Baurichtlinie, die Beschaffung eines leichten Löschfahrzeuges, eines Tanklöschfahrzeuges 2000, eines Kleinlöschfahrzeuges (die in den 50er Jahren forcierten Tragkraftspritzenwagen – ein vierrädriger Traktoranhänger mit Löschgruppenausrüstung – wurden langsam zurückgedrängt; Anm.d.Red.) sowie der Aufbau des technischen Dienstes, besonders für Verkehrsunfälle und Elementarereignisse. Dazu zählten wiederum Rüst- und Kleinrüstfahrzeuge, Rüstanhänger, moderne Hilfsmittel wie hydraulische Rettungssätze zur Befreiung eingeklemmter Personen oder Hebekissen sowie der Aufbau von Sonderdiensten wie Tauch- und Sprengdienst, Strahlenschutz, später Feuerwehrstreife, Versorgungs- oder Flugdienst. Für den Einsatz nach Tankwagenunfällen wurden Ölalarmfahrzeuge beschafft, die Feuerwehren erhielten einen Sprechfunk als Nachrichtenmittel und für überregionale Katastrophen wurde der Feuerlösch- und Bergungsdienst aufgestellt.
Die Feuerwehr wurde nunmehr ein kompetenter Ansprechpartner für Schadensfälle aller Art und konnte schließlich auch rechtlich aufgewertet werden, sodass heute Feuerwehren in Niederösterreich und den meisten Bundesländern Körperschaften öffentlichen Rechtes sind.
Nicht zuletzt war Dipl.-Ing. Ferdinand Heger der Ausbau der Feuerwehrjugend ein zentrales Anliegen. Gemeinsam mit einigen anderen Orten wie Bullendorf, Hobersdorf oder Wilfersdorf bestand die Feuerwehrjugend in Mistelbach damals schon aus bis zu 100 Mitgliedern.
Dipl.-Ing. Ferdinand Heger und viele Mitstreiter haben den Weg zur modernen „Universal-Feuerwehr“ von heute geebnet. Das Wirken des „Managers“, wie ihn Zeitgenossen beschrieben, ist in Niederösterreich noch immer gegenwärtig und hat auch viele Impulse in den anderen Bundesländern und im Österreichischen Bundesfeuerwehrverband gegeben.
Neben dem Feuerwehrwesen war Dipl.-Ing. Ferdinand Heger aber auch politisch sehr aktiv und war in der Zeit von 1955 bis 1975 Stadtrat von Mistelbach.
Dipl.-Ing. Ferdinand Heger starb im Alter von nur 56 Jahren im Sommer 1976.
Foto: Archiv NÖ Landesfeuerwehrkommando
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