Agrar & Handel
Kräuter, Gewürze und Tees
Waldviertler Kräuter-Biobauernfamilie hat Alleinstellungsmerkmal erobert
„Die Oma hat damit begonnen, all das, was bei uns in Traktordistanz auffindbar ist, zu pflücken. Insbesondere das Weidenröschen, das bekannt ist für seine Wirkung gegen Prostatabeschwerden und Blasenleiden, gibt es hier in großen Mengen. Noch heute sind wir österreichweit der größte Vertreiber von getrockneten Weidenröschen“, teilt Jungbauer Andreas Zach dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit.
Die Weidenröschen werden am Feld oder im Folienhaus vermehrt. Zwei der vier Hektar, die es in Österreich davon gibt, gehören der Familie Zach. Die Hälfte der Produktionsfläche in einem Staat begründet ein Alleinstellungsmerkmal. „Grundsätzlich haben wir fast alle Kräuter nur mehr in Kultur. Nur mehr wenige, wie Himbeerblätter, Gänsefingerkraut oder Huflattichblätter, pflücken wir noch wild mit der Folge, dass dann das Angebot regelmäßig begrenzt ist“, sagt Zach. Alle Kräuter, egal ob aus dem Folientunnel oder wild, werden in einer Trocknungsanlage aufbereitet.
Hanf ist jenes Kraut, das in den letzten Jahren bevorzugt nachgefragt war. Demnach groß fiel auch der Absatz von Tee aus Hanfblättern aus. Das sei ein Hype gewesen, der jedoch langsam rückläufig ist, so Zach. Preiselbeerblätter haben inzwischen dem Hanf den Rang abgelaufen, und auch die Brennnessel findet immer mehr Anhänger.
„Trends kommen und gehen“, merkt der Jungbauer an, „aber was wir anbieten, sind tolle Mischungen - aktuell sind es 73 -, aus denen der Kunde wählen kann. Klassiker wie Pfefferminze oder Apfelminze sind oft dabei, und alles zusammen bringt uns regelmäßig zusätzliche Umsatz- und Absatzzuwächse.“ Erhältlich sind die Produkte direkt ab Hof und über Vertriebspartner, wie das Unternehmen Sonnentor, mit dem eine besondere partnerschaftliche Verbindung besteht. Ein Großteil der Produktion wird an Großhändler geliefert.
Zum Betrieb gehören auch eine Viehwirtschaft und die Trocknung mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald „Der Hauptbetriebszweig wird auch in Zukunft die Produktion von Bio-Kräutern bleiben“, stellt Andreas Zach fest, „Mir geht es um ein autarkes Wirtschaften und darum, dass alles, was unser Haus verlässt, auch bei uns angebaut worden ist - auch wenn die Region unserer Arbeit mittlerweile mehr umfasst als nur die Traktordistanz von knapp zehn Kilometern.“
http:kraeuterhof-zach.at
Foto: Annie Spratt on Unsplash
weitere Artikel zum Thema Landwirtschaft:
Agrar & Handel Steuerreform ist ein Meilenstein für die Landwirtschaft
Mit der am Wochenende von der Bundesregierung angekündigten Steuerreform werden zahlreiche Verbesserungen für die Bäuerinnen und Bauern in naher Zukunft in Kraft treten. Hier die Stimmen des NÖ Bauernbundes zu den wichtigsten Themen.
Agrar & Handel Steuerreform ist ein Meilenstein für die Landwirtschaft
Pernkopf/Schmuckenschlager/Nemecek: Entlastung für bäuerliche Einkommen ist gelungen.
Agrar & Handel Erdäpfelernte in Österreich wird in Kürze abgeschlossen
Wir Bäuerinnen und Bauern sind eine verlässliche Bezugsquelle für eine Vielzahl von hochqualitativen, regionalen Lebensmitteln.