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Die Kindergrundsicherung wirkt
Volkshilfe startet Petition für die Einführung der Kindergrundsicherung
Zwei Jahre lang hat die Volkshilfe armutsbetroffene Kinder mit der von ihr politisch geforderten Kindergrundsicherung unterstützt. Die begleitende Forschung zeigt: das Modell wirkt. Mit dem Start einer österreichweiten Petition fordert die Volkshilfe jetzt deren Umsetzung von der Politik.
Die Kindergrundsicherung wirkt
2019 ist die Volkshilfe mit ihrem in Europa einzigartigen Modellprojekt Kindergrundsicherung an den Start gegangen, um die eigene Idee einem Praxistest zu unterziehen. 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich hat sie dafür zwei Jahre lang finanziell unterstützt und dies wissenschaftlich begleitet.
„Wir wissen aus der begleitenden Forschung, dass unsere Kindergrundsicherung wirkt. Wir wissen auch, dass sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet – gesündere Kinder und längere Bildungswege, bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft. Wir freuen uns daher besonders, dass Sozialminister Mückstein sich für eine Kindergrundsicherung beim Koalitionspartner stark machen will.“, so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich. Bei 350.000 Kindern und Jugendlichen, die aktuell in Armut leben müssen, ist es höchste Zeit zu handeln.
Das Modell der Volkshilfe will durch eine staatliche Teilhabesicherung, gleiche Chancen für alle Kinder schaffen. Das Minimum sind dabei 200 Euro monatlich, die an Stelle der Familienbeihilfe, jedes Kind in Österreich bekommen würde. Danach wird nach Einkommen gestaffelt, mit einem Maximum von 625 Euro pro Kind.
Mehr Freunde, weniger Mobbing, besser in der Schule
Der Effekt der Kindergrundsicherung auf die 23 Kinder im Projekt ist aus den ersten Forschungsergebnissen, die von der Uni Salzburg wissenschaftlich begleitet wurden, deutlich ablesbar. Die Kinder sind von der temporären absoluten Armut und den Zwangsbedingungen befreit. Sie leben in gesicherten Wohnungen mit verbesserter Wohnqualität, haben ausreichend zu essen und witterungsgerechte Bekleidung. „Die Toastbrotzeit“, wie es ein Kind selber sagt, ist vorbei. „Der permanente existentielle Stress, der die Kinder körperlich und seelisch schädigt, fällt weg. Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafstörungen nehmen ab. Auch die Anzahl an Freunden hat sich vergrößert und die Konzentration in der Schule hat sich erhöht.“, fasst Fenninger die positiven Entwicklungen zusammen.
Österreichweite Petition gegen Kinderarmut
„Wir sind der Überzeugung ein effektives Werkzeug für die Abschaffung von Kinderarmut in der Hand zu haben. Jetzt braucht es die Zivilcourage und den Einsatz vieler Menschen, um aus der Idee Kindergrundsicherung politische Realität zu machen. Wir starten daher heute eine österreichweite Petition zur Abschaffung von Kinderarmut.“, kündigt Ewald Sacher, der Präsident der Volkshilfe an.
Gestartet wird die Petition mit einer Tour durch ganz Österreich, bei der die Volkshilfe von Menschen aus Kunst, Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft sowie von befreundeten Organisationen unterstützt wird. Auftakt ist am 21. Juni in Bregenz, Finale am 2. Juli in Wien. „Kinderarmut ist kein Schicksal, sie ist strukturell geschaffen. Wir können Kinderarmut daher auch wieder abschaffen. Wir müssen es nur wollen.“, ruft Ewald Sacher abschließend zum zivilen Aktivismus und Unterschreiben der Petition auf www.kinderarmut-abschaffen.at auf.
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Volkshilfe Österreich
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Fotocredit:Volkshilfe
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