Politik & Wirtschaft
Auftakt für die Miliz
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gibt Startschuss für Milizeinsatz in Mistelbach
Mit Montag, 18. Mai 2020, starten österreichweit die ersten Milizeinsätze. Rund 1.400 Milizsoldatinnen und -soldaten übernehmen ab heute in allen neun Bundesländern ihre neuen Einsatzaufgaben. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner besuchte aus diesem Anlass die Jägerkompanie Korneuburg in der Bolfras-Kaserne in Mistelbach. Dort übergab die Ministerin die Einsatzschleife und somit auch symbolisch das Kommando an den Milizsoldaten Major Jürgen Schlesinger, Kompaniekommandant der Jägerkompanie Korneuburg. Im Rahmen ihres Besuches beim Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 (AAB3) machte sich Klaudia Tanner außerdem ein Bild der Einsatzlage. Der Kommandant des AAB3, Oberst Hans-Peter Hohlweg, informierte die Bundesministerin über die Arbeit der Soldatinnen und Soldaten in Mistelbach.
„Anfang Mai sind die Milizsoldatinnen und Milizsoldaten wegen der Corona-Krise in ganz Österreich zum Bundesheer eingerückt. Ich freue mich daher besonders, dass ich mich bei meinem heutigen Besuch in Mistelbach über die Übernahme der Einsatzverantwortung der 13 Jägerkompanien, insbesondere der Jägerkompanie Korneuburg, informieren konnte. Das Bundesheer zeigt auch unter schwierigen Bedingungen durch permanente Einsatzbereitschaft, Durchhaltevermögen und Engagement, was es zu leisten imstande ist. Mit ihrem Einsatz sorgen sie sowohl für die Sicherheit unseres Landes als auch für den Schutz der Österreicherinnen und Österreicher. Ich wünsche allen Soldatinnen und Soldaten für die herausfordernde Zeit und ihren Einsatz alles Gute und viel Soldatenglück“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Jägerkompanie Korneuburg
Die Jägerkompanie Korneuburg ist auf den Schutz kritischer Infrastruktur spezialisiert. Nach der zweiwöchigen Einsatzvorbereitung unterstützt die rund 170 Mann starke Jägerkompanie Korneuburg im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz im Bezirk Mistelbach und Gänserndorf die Behörden an der Grenze. Österreichweit werden die Milizsoldaten die Aufgaben der derzeit eingesetzten Kräfte übernehmen. So unterstützt die Miliz die Polizei im Assistenzeinsatz bei Grenzkontrollen sowie bei der Grenzraumüberwachung. Zusätzlich werden sie bei gesundheitsbehördlichen Aufgaben an den Grenzübergängen eingesetzt. Weiters führen sie im Auftrag der Polizei den Schutz kritischer Infrastruktur durch und lösen unter anderem auch jene Soldaten ab, die derzeit im Rahmen des Assistenzeinsatzes die Botschaften in Wien überwachen. Die Milizsoldaten lösen mit Beginn ihres Einsatzes, die bisher eingesetzten verlängerten Grundwehrdiener (Aufschubs-Präsenzdiener) ab; diese werden mit Ende Mai abrüsten.
Mehr Freizeit für Einsatzsoldaten
Bisher hat das Bundesheer seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie 1,2 Millionen Arbeitsstunden geleistet. Die Aufgaben der im Einsatz stehenden Soldaten sind vielfältig und herausfordernd. Damit Ruhephasen und Freizeit nicht zu kurz kommen, ordnete die Ministerin Anfang Mai neue Regelungen an. „Ich habe jetzt auch bessere Freizeitregelungen für die Soldaten im Corona-Einsatz angeordnet“, so die Ministerin. „Denn künftig gibt es für die im Einsatz stehenden Soldaten statt nur zwei freien Tagen im Monat nun auch die Möglichkeit zu drei Tagen Dienst und einem freien Tag oder sechs Tagen Dienst und zwei Tagen ohne dienstliche Inanspruchnahme. Oder es gibt das Zeitmodell mit neun Tagen Einsatz und nachfolgend drei Tagen ohne vorgeplante Diensteinteilung.“
Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3
Das Aufklärungs- und Artilleriebataillon 3 ist in Niederösterreich in der Garnison Mistelbach stationiert und stellt die Augen und Ohren der 3. Jägerbrigade dar. Seine Soldaten sind im Einsatz in vorderster Linie aktiv und holen, ausgerüstet mit den modernen geschützten Mehrzweckfahrzeugen "Husar", wichtige Informationen ein. Durch die Aufklärung liefern sie dem Kommandanten ein Lagebild für Entscheidungen und überwachen zudem noch den Verantwortungsbereich. Weiters sorgt das Bataillon gleichzeitig für die weitreichende Feuerunterstützung mit Artillerie.
Fotos: Imre Antal
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