Gesellschaft & Kommunales
Der ländliche Raum schrumpft
Neues Waldviertel-Buch verdeutlicht den Strukturwandel einer Region
Wie in vielen anderen ländlichen Regionen stehen im Waldviertel Geschäftslokale, Greißlereien und Gewerbebetriebe leer und findet man funktionslos gewordene Produktionshallen diverser Industriezweige. Doch nicht alles, was verschwindet, ist per se schlecht. So hat im Jahr 1989 der Fall des Eisernen Vorhangs zur damaligen Tschechoslowakei das Waldviertel aus seiner Randlage wieder ins Zentrum Europas gerückt und einen erkennbaren Aufschwung dies- und jenseits der Grenze ausgelöst.
Mit diesem Themenkreis setzt sich das vor kurzem erschienene Buch „Verschwundenes Waldviertel“ von Reinhard Linke, Christoph Mayer und János Kalmár auseinander. Inhaltlich legen die drei Autoren in ihrem Werk „den Schwerpunkt auf die Wirtschafts- und Regionalgeschichte dieses Teils von Niederösterreich“, wie Reinhard Linke gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst hervorstreicht. Der ORF-Journalist und Autor hat gemeinsam mit dem langjährigen Geschäftsführer der Waldviertel Akademie Christoph Mayer die Texte zu „Verschwundenes Waldviertel“ verfasst. Die 170 Fotos im Buch stammen vom bekannten Fotografen und Bildautor János Kalmár.
„Wir zeigen eine Region, wo der Strukturwandel genauso abläuft wie auch in manchen Gegenden Deutschlands oder Frankreichs“, erklärt Linke. Aufgelassene Fabrikshallen, deren Abriss zu kostspielig ist, seien nämlich nicht nur im Waldviertel zu finden. Auch das Alltagsleben der Menschen, die hier wohnen und arbeiten, habe sich in den letzten 50 Jahren stark verändert, stellen die Autoren fest.
„Verschwundenes Waldviertel. Über Greißler und Wirtshäuser, Textilfabriken und Mühlen, Kinos und Bahnhöfe sowie Grenzen, die es nicht mehr gibt“, ist im Weinviertler Verlag Edition Winkler-Hermaden erschienen. Das 140 Seiten starke Buch mit zahlreichen farbigen Abbildungen kostet 24,90 Euro. (mm)
http:www.edition-wh.at/produkt/verschwundenes-waldviertel
Foto: Verschwundenes Waldviertel
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