Gesellschaft & Kommunales
Kranzniederlegung
MKV gedenkt der Opfer des Holocaust in Mauthausen
In einer Gedenkfeier haben der Österreichische Cartellverband (ÖCV) und der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) gemeinsam der Opfer des NS-Terrorregimes gedacht. MKV-Bundesjugendobmann Wolf Steinhäusl stellt klar, wie wichtig die Erinnerungskultur ist. „Nie wieder dürfen Extremismus, Hass und Gewalt regieren. Nie wieder darf Terror die Oberhand gewinnen und sich das unendliche Leid wiederholen“, so Steinhäusl.
Der MKV besucht seit mittlerweile 40 Jahren jährlich das ehemalige Konzentrationslager Mauthausen, um an den Gedenkfeiern teilzunehmen. MKV Vorsitzender Walter Gröblinger erzählt, dass ihn der Besuch jedes Mal betroffen und nachdenklich macht. „Aber es gibt mir auch Kraft hierher zu kommen. Kraft, meinen eigenen Beitrag zu leisten, dass sich die Gräuel der Vergangenheit, die Verbrechen an Menschen, die auch hier passiert sind, nie mehr wiederholen. Daher ist es so wichtig, dass wir gemeinsam ein Zeichen setzen. Wir wollen zeigen, dass Alt und Jung hier Seite an Seite stehen und aktiv zur Erinnerungskultur beitragen.“
Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, selbst bekennender Couleurstudent, nahm an der Gedenkfeier teil. Mit einer Kranzniederlegung beim Denkmal für Leopold Figl unterstrich Sobotka den Kampf Figls und vieler weiterer katholischer Couleurstudenten gegen die Nazis. „Die Einstellung unserer Bundes- und Kartellbrüder konnte in der grausamen Diktatur der NS-Zeit gesellschaftliche Ausgrenzung, Berufsverbot bis hin zu politischen Verfolgung, Inhaftierung, Folter und Ermordung bedeuten. Den Blutzoll, den unsere Verbindungen hier gezahlt haben, werden wir ebenso wie die verstorbenen Kartellbrüder niemals vergessen. Ihnen zu gedenken und unsere gemeinsamen Werte weiterhin hochzuhalten, ist eine unserer vornehmsten Aufgaben.“ stellt Sobotka klar.
Bereits am 12. März 1938 wurde der MKVer Leopold Figl verhaftet und mit dem ersten „Prominententransport“ in das KZ Dachau deportiert. Nach 5 Jahren im KZ, der Entlassung und der neuerlichen Inhaftierung wurde Figl in das KZ Mauthausen überstellt. „Leopold Figl ist einer derjenigen, die stets gegen das Unrecht aufgetreten sind und bereit waren, das eigene Leben für die Demokratie und unser Österreich zu opfern“, berichtet MKV-Bundesjugendobmann Wolf Steinhäusl.
Unter den Opfern der Nationalsozialisten waren auch zahlreiche Couleurstudenten. Insgesamt wurden zumindest 675 katholische Couleurstudenten von den Nationalsozialisten verfolgt, mindestens 36 wurden ermordet. Für sie alle gibt es eine eigene Gedenktafel in Mauthausen. Auf dieser ist zu lesen: „Dem Gedenken unserer Bundesbrüder, die in den Konzentrationslagern ihr Leben für Österreich geopfert haben. Fiducit!“ Wolf Steinhäusl führt aus: „Viele unserer Vorgänger haben ihr Leben riskiert und sind für ihre Prinzipien eingestanden. Sie sind aktiv gegen das Unrecht aufgetreten. Es ist wichtig, dass wir ihr Erbe hoch halten und stets daran erinnern, wer sie waren.“ Auch zu Ehren dieser Opfer wurde ein weiterer Kranz niedergelegt. Neben den aktiv verfolgten katholischen Couleurstudenten betätigten sich deutlich mehr im Widerstand. „Der Kampf gegen den Terror begann schon lange vor dem sogenannten Anschluss Österreichs“, erzählt Steinhäusl. „Bereits am 18. Oktober 1933, also gerade einmal fünf Wochen nach seiner Gründung, hat der MKV für alle Mitglieder von MKV-Verbindungen das Verbot der Zugehörigkeit zur NSDAP ausgesprochen.“
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Mittelschüler-Kartell-Verband
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Fotocredit: MKV
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