Gesellschaft & Kommunales
Beschlossene Sache
Mistelbach bekommt eine Katastrophenschutzhalle
Nun ist es beschlossene Sache! In Mistelbach wird enger Kooperation zwischen StadtGemeinde und Freiwilliger Feuerwehr Mistelbach Stadt am Gelände des ehemaligen Wertstoffsammelzentrums in der Bauhofstraße eine eigene Schutzhalle für den Katastrophenfall errichtet. Darauf konnte sich der Mistelbacher Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung am Dienstag, dem 16. März, einigen und einen entsprechenden Beschluss fassen. Wie diese Katastrophenschutzhalle aussehen und wozu sie in erster Linie dienen soll, wurde Ende März im Rahmen einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Hauptzweck, den die neue Katastrophenschutzhalle erfüllen soll, ist die zentrale und ordnungsgemäße Lagerung von Einsatzmittel, um diese im Krisenfall schnell und effizient in den Einsatz bringen zu können. „Ein tolles und zukunftsweisendes Projekt, wo wir für die Bevölkerung in der Zeit der Krise ein positives Zeichen setzen können“, freut sich FF-Kommandant Brandrat Claus Neubauer.
Sie wird als logistische Drehscheibe für Katastrophen und Krisen für die StadtGemeinde Mistelbach sowie für den gesamten Bezirk dienen, die neue Katastrophenschutzhalle am Areal des ehemaligen Wertstoffzentrums. „Gerade COVID-19 hat uns schmerzlich vor Augen geführt, dass man im Ernstfall schnell handeln muss, um diese logistische Herausforderung bewältigen zu können! Da bleibt keine Zeit mehr, um irgendwelche Autos zu verschieben oder umzustellen“, unterstreicht Bürgermeister Erich Stubenvoll die dringende Notwenigkeit einer solchen Katastrophenschutzhalle, vor allem auch deshalb, da das bestehende Feuerwehrgebäude mittlerweile an seine räumlichen Grenzen stößt.
Zur Katastrophenschutzhalle:
Das komplette Bauvorhaben teilt sich auf eine Schutzhalle im ersten Schritt sowie ein angeschlossenes Container-Flugdach in einer zweiten Bauphase auf:
Noch heuer wird mit der 15 x 20 Meter großen, in Stahlbauweise und mit gedämmten Paneelen geplanten Katastrophenschutzhalle begonnen. Diese fungiert in erster Linie als Hochregallager, zur Lagerung für Gerätschaften der Freiwilligen Feuerwehr sowie als Materiallagerplatz für den Katastrophenschutz (Sandsäcke etc.) wie auch die Abwicklung logistischer Einsätze. Beabsichtigt ist genauso aber auch die Umsetzung einer autarken Halle, um Einsatzkräfte im Katastrophenfall zu versorgen. Hierfür ist die Installation eine Photovoltaik-Anlage am Dach geplant. „Dadurch könnten auch die unmittelbar angrenzenden Gemeindegebäude, der Bauhof und das Wasserwerk der StadtGemeinde Mistelbach, mit Strom versorgt werden“, hebt der Bürgermeister hervor.
In einem zweiten Schritt soll dann im Jahr 2022 mit der Errichtung eines direkt an die Katastrophenschutzhalle angeschlossenen, 23 x 12 Meter und ebenfalls in Stahlbauweise zur Umsetzung gelangenden Container-Flugdachs begonnen werden. Dieses ist nach drei Seiten hin verkleidet und dient primär als witterungsgeschützter Unterstellplatz für Wechselladeaufbauten der Freiwilligen Feuerwehr. „Aufgrund der geschützten Lagermöglichkeit ist nicht nur ein langfristiger Werterhalt der Ausrüstung und Einsatzmittel gesichert, auch das ehemalige GAUM-Gelände kann so einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt werden“, sieht Stadträtin Andrea Hugl einen doppelten Nutzen.
Großartige Unterstützung der StadtGemeinde Mistelbach:
Für alle an der Umsetzung Beteiligten ist die Umsetzung der neuen Katastrophenschutzhalle ein Musterbeispiel für die Abwicklung eines Projektes, wo alle an einem Strang gezogen haben. „Ein besonderer Dank gilt neben Bürgermeister Erich Stubenvoll der zuständigen Stadträtin Andrea Hugl, ihrem Stellvertreter im Ausschuss Gemeinderat Heinrich Krickl sowie dem gesamten Gemeinderat, die die Notwendigkeit einer solchen Katastrophenschutzhalle sofort erkannt und das Projekt von Anfang an mitgetragen haben“, zeigt sich FF-Kommandant Brandrat Claus Neubauer erfreut. Wie dringend diese mittlerweile ist, hat auch das Erdbeben in Kroatien gezeigt, wo Sandsäcke im Feuerwehrhaus zwischengelagert werden mussten, damit die Katastrophenschutzpritsche für den Einsatz bereit war. „Mit dieser neuen Halle wird Mistelbach landesweit eine Vorreiterrolle einnehmen, da in anderen Städten ähnliche Probleme herrschen“, ist der Feuerwehrkommandant jedenfalls überzeugt. Für Bürgermeister Erich Stubenvoll zeigt dieses Projekt, wie gut die Zusammenarbeit zwischen der StadtGemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr funktioniert: „Hier wurde wirklich hervorragend und professionell gearbeitet und ein Projekt mit Zuverlässigkeit vorbereitet!“ Und für Gemeinderat Mag. Heinrich Krickl, selbst Feuerwehrmann, ist eine solche Katastrophenschutzhalle eine Notwendigkeit, über die man nicht hinwegsehen kann: „Das Vorhaben ist im zuständigen Gremium nicht nur perfekt vorbereitet worden, sondern jeder einzelne Gemeindevertreter hat sofort erkannt, warum ein solches Projekt für Mistelbach unbedingt notwendig ist. Denn wer rasch hilft, hilft doppelt!“
Daten und Fakten im Überblick:
Geplanter Baustart:
3. Quartal 2021
Baulos 1:
Beginn und Fertigstellung der Katastrophenschutzhalle im Jahr 2021
Baulos 2:
Beginn und Fertigstellung des angeschlossenen Container-Flugdachs bis 2022
Kosten:
265.000 Euro für das Baulos 1 (gesplittet auf 100.000 Euro seitens der Freiwilligen Feuerwehr und 165.000 Euro sowie 1780.000 Euro für das Baulos 2 (ohne Photovoltaik-Anlage). Ein Baubeirat unter der Leitung von Stadträtin Andrea Hugl wird dafür Sorge tragen, dass die Kosten auch eingehalten und nicht überschritten werden.
Am Foto (v.l.n.r.):
Bürgermeister Erich Stubenvoll, Stadträtin Andrea Hugl, FF-Kommandant Brandrat Claus Neubauer und Gemeinderat Mag. Heinrich Krickl präsentierten die Pläne der künftigen Katastrophenschutzhalle
Foto: Mag. Mark Schönmann
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