Im Herbst wird in Mistelbach fleißig ausgepflanzt

Natur & Umwelt

Bäume, Pflanzen und Sträucher

Im Herbst wird in Mistelbach fleißig ausgepflanzt

16. Nov. 2020 | Mistelbach

38 Alleebäume, zehn Obstbäume, vier Linden und eine Naschhecke! Diese Vielfalt an unterschiedlichem Grün wurde zum Teil bereits bzw. wird in den kommenden Wochen in Mistelbach bzw. in einzelnen Katastralgemeinden ausgepflanzt.

Bei den einzelnen Bäumen, die derzeit in der Großgemeinde neu ausgesetzt werden, handelt es sich sowohl um Neu- wie auch zum Teil um Ersatz- bzw. Nachpflanzungen. So wurden von den 38 Alleebäumen unter anderem 13 Sommerlinden am Spielplatz in Ebendorf, vier Linden als Ersatzpflanzung für die Ebereschen in der Oberen und Unteren Hauptstraße in Paasdorf, zwei Sommerlinden am Bahnhof Mistelbach sowie auch zwei Ahorne am Triftweg bei der Kirche Maria Rast ausgepflanzt. Die neuen Obstbäume befinden sich unter anderem beim Kindergarten Erich Bärtl-Straße sowie in der Rohrmühlgasse in Ebendorf, wo jeweils zwei Apfelbäume gesetzt wurden, sowie am Radweg in Frättingsdorf, wo seit kurzem vier Pflaumenbäume stehen. Komplettiert wurden die Auspflanzungen mit einer neuen Naschhecke beim Kindergarten in Paasdorf.

„Schwammstadt“ am Bahnhof Mistelbach:

Ein völlig neues Projekt, die sogenannte „Schwammstadt“, wurde mit der Auspflanzung einer der beiden Sommerlinden am Bahnhof Mistelbach umgesetzt. Gerade Hitze und Trockenheit setzen Bäumen in einer Stadt zu. Das Prinzip der „Schwammstadt“, ein innovatives System, das bei geringstmöglichem Verkehrsflächenbedarf großkronige Bäume ermöglicht, kann hier Abhilfe schaffen und Wurzeln von Bäumen auch unter Straßen, Parkplätzen und Gehwegen mehr Raum geben. So bietet die „Schwammstadt“ deutlich mehr Retentionsvolumen und der unterirdische Wurzelraum kann bis auf 30 m² vergrößert werden, während die Oberfläche normal ausgestaltet werden kann.

So funktioniert der „Schwamm unter der Stadt“:

Um für Wurzeln von Stadtbäumen geeignete Bedingungen zu schaffen (Luft, Wasser, Nährstoffe etc.), wird dort, wo vermehrtes Wurzelwachstum gewünscht ist, in den Grobschlag Feinsubstrat (Schluff, Sand) mit Dünger-, Kompost- und Kohleanteilen eingeschlämmt. Die unterschiedlichen Porengrößen dieses Substrats bedingen die „Schwammwirkung“, wenn das Wasser in den Untergrund gelangt und über die Verteilschicht dem Wurzelsystem großflächig zugeführt wird. Im Fall einer der beiden neu gepflanzten Sommerlinden wurde zunächst der Boden in einer Tiefe von 1,50 Meter ausgehoben und anschließend mit 90 bis 125 Zentimeter dickem Grobschlag aufgefüllt. In weiterer Folge wurde ein Wurzelsubstrat für die Bäume eingeschlämmt und abschließend ein Baumsubstrat aufgetragen.

Gemeinsam mit Umweltstadträtin Martina Pürkl war Bürgermeister Erich Stubenvoll am Donnerstag, dem 12. November, bei der Auspflanzung der neuen Sommerlinden am Bahnhof Mistelbach mit dabei und verschaffte sich im Beisein des Biologen Mag. Johannes Selinger, der sich an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau Schönbrunn ein Jahr lang mit dem „Schwammstadt“-Prinzip für Stadtbäume auseinandersetzte und als Berater zu diesem Projekt herabgezogen wurde, einen Überblick über die fertiggestellte „Schwammstadt“ am Bahnhof.

Foto: Mag. Mark Schönmann /Pressesprecher

Text: Stadtgemeinde Mistelbach, 16. Nov. 2020

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