Herkunft bei 50 Prozent des Honigs im Handel nicht nachvollziehbar

Politik & Wirtschaft

Greenpeace-Marktcheck

Herkunft bei 50 Prozent des Honigs im Handel nicht nachvollziehbar

08. Mai. 2020 | Wien

80 Prozent des Honigs werden importiert - Greenpeace fordert klare Herkunftskennzeichnung.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat das Honigangebot in den größten heimischen Supermarktketten überprüft. Beurteilt wurden neben der Anzahl und dem Anteil von Bio-Honig im Sortiment auch die Herkunft und Kennzeichnung auf den Produkten. Das Ergebnis: Bei der Hälfte des Honigs in den Supermärkten ist nicht nachvollziehbar, wo er produziert wurde. Besonders verbreitet ist die wenig aussagekräftige Kennzeichnung ‘Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern’. 80 Prozent des in Österreich verkauften Honigs werden importiert. Greenpeace fordert eine klare und aussagekräftige Herkunftskennzeichnung für Honig. Positiv bewertet die Umweltschutzorganisation, dass rund 17 Prozent des Honigs im Supermarkt bio sind. KonsumentInnen empfiehlt Greenpeace zu Bio-Honig aus Österreich zu greifen, um eine regional verankerte und umweltfreundliche Honigproduktion zu unterstützen. Beim Greenpeace-Marktcheck zu Honig schneiden Billa und Merkur ex aequo mit der Note “gut” am besten ab, gefolgt von Hofer.

“Österreich ist beim Honig kein Selbstversorger, 80 Prozent des hierzulande verkauften Honigs werden importiert. Doch Konsumentinnen und Konsumenten bleiben über die genaue Herkunft des Honigs meistens im Dunkeln”, kritisiert Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace in Österreich. Bei 50 Prozent des handelsüblichen Honigs ist als Herkunft ‘Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern’ angegeben. Selbst wenn einer Honigmischung aus China nur eine kleine Menge Honig aus der EU beigemischt wird, darf diese nach geltender Honigverordnung als „Mischhonig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ gekennzeichnet werden. “Der Hinweis, dass ein Honig sowohl aus der EU als auch nicht aus der EU kommt, führt jede Idee einer transparenten Herkunftskennzeichnung ad Absurdum. Solange die Honigverordnung dieses Schlupfloch zulässt, müssen die Hersteller hier mit gutem Beispiel voran gehen und selber für mehr Transparenz auf den Produkten sorgen”, fordert Theissing-Matei.

Greenpeace fordert klare Herkunftskennzeichnung

Nur bei heimischem Honig steht Österreich als Herkunftsland immer auf dem Produkt. Doch auf einigen Produkten findet sich auch der Hinweis „abgefüllt in Österreich“ in einer rot-weiß-roten Optik. Greenpeace kritisiert, dass dieser nichts über die Herkunft des Honigs aussagt. “Der Hinweis ‘abgefüllt in Österreich’ gaukelt Konsumentinnen und Konsumenten eine heimische Herkunft vor, sagt aber tatsächlich nichts über die Produktionsländer des Honigs aus”, so Theissing-Matei.

Positiv beurteilt Greenpeace, dass immerhin 17 Prozent des Honigs in den Supermärkten Bio-Qualität haben. Denn die biologische Landwirtschaft schützt Bienen und andere Bestäuber, die unersetzbar für eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln wie Obst und Gemüse sind. Entsprechend dürfen bei der Produktion von Bio-Honig in der Pflege der Bienenstöcke und im Krankheitsfall ausschließlich für Bienen unbedenkliche Stoffe eingesetzt werden. Österreichischer Honig in Bio-Qualität ist flächendeckend bei Interspar, Spar und dem Tiroler Supermarkt MPreis erhältlich sowie regional auch bei Billa und Merkur. „Bio-Honig aus der Region ist besonders empfehlenswert, denn er schützt Bienen als wichtigste Bestäuber von Obst und Gemüse und sichert damit auch unsere Lebensmittelversorgung“, sagt Theissing-Matei.

Foto: © Mitja Kobal / Greenpeace

Text: (APA-OTS) /Greenpeace, 08. Mai. 2020

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