Bildung & Recht
Eine Ausstellung, die bewegt
Besuch in der Michelstettner Schule
Ein Besuch in der Michelstettner Schule ist eine abwechslungsreiche Zeitreise durch das Schulleben vergangener Tage. Neu ist heuer der Ausstellungsschwerpunkt „Blind. Taub. Krüppel… Zur Geschichte von Behinderung und Schule“.
Schule – und das mitten in den Ferien? Warum nicht? Die Michelstettner Schule ist nämlich eine ganz besondere Schule: kein verstaubtes Museum, sondern ein Ort zum Staunen, mitunter auch zum Schmunzeln. Ein Rundgang durch die historischen Klassenzimmer macht den Geist des Lehrens und Lernens von Jahrhunderten spürbar.
Einen interessanten Aspekt beleuchtet der neue Ausstellungsschwerpunkt über die Geschichte von Behinderung und Schule. Blind, taub, körperlich behindert, geistig zurückgeblieben: In jeder Klasse zeigen Bilder, Texte und Objekte, wie sich für Behinderte die Bedingungen und Möglichkeiten für Bildung und Schule im Laufe der Jahrhunderte veränderten. Exemplarisch wird dargestellt, wie prominente Vertreter ihr Leben meisterten: darunter die blinde Musikerin Maria Theresia Paradis (1759-1824), der taube Komponist Ludwig van Beethoven (1770-1827) und der an ALS leidende Physiker Stephen Hawking (1942-2018). Betroffen macht der Themenbereich „Behindert im Nationalsozialismus“ – das Schicksal jener Kinder berührt.
Das Schwerpunktthema wird im Rahmen der Führung durch die Dauerausstellung kommuniziert und – im besten Falle – diskutiert. „Wir möchten, dass die Ausstellung hinausgetragen wird, um zu zeigen, wie es wirklich war. Nicht wegschauen, sondern aufarbeiten“, so Museumsleiterin Maria Kranzl und Obfrau Alexandra Rieder vom Museumsteam. Eine sehenswerte Ausstellung, die bewegt.
Michelstettner Schule
Schulberg 1, 2151 Michelstetten
0664 / 216 61 61, office@michelstettnerschule.at
1. April bis 31. Oktober
Sa, So u Ft. von 13 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)
Gruppen ab 10 Personen: täglich gegen Voranmeldung
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite oder folgen Sie uns auf Facebook.
Bildtext:
Der Stachel-Typen-Apparat, entwickelt 1807 in Wien von Johann W. Klein, sticht fühlbare Lateinbuchstaben in Papier und ist das erste Lesegerät für Blinde.
Foto: © Michelstettner Schule
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