Gesellschaft & Kommunales
Jobvermittlung per Videokonferenz
AMS Niederösterreich geht neue Wege in der Job-Vermittlung
Weil aktuell – trotz Corona-Krise – beim AMS Niederösterreich über 10.500 freie Stellen im Angebot sind und persönliche Beratungen derzeit nur selten stattfinden, geht man in Niederösterreich jetzt neue Wege. Mit kurzen Videoclips präsentieren die Beraterinnen und Berater des AMS auf der Internet-Seite http:www.schnellestelle.info freie Jobs in allen Regionen des Landes. AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich: „Mit einem Klick gelangt man in den eJob-Room zum konkreten Job sowie zu vielen weiteren Stellenangeboten.“
Unterstützt wird diese österreichweit einzigartige Aktion von namhaften Künstlern wie etwa Angelika Nidetzky oder Lilian Klebow. Nidetzky: „Ich weiß, was es bedeutet, keinen Job zu haben. Aber man muss flexibel sein.“ Die prominente Kabarettistin hat beispielsweise einen Monat lang im Weingarten eines Wachauer Winzers gearbeitet.
Die Arbeitslosigkeit sinkt derzeit Woche für Woche, noch immer aber suchen mit 64.224 Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern um 43,8 Prozent mehr Menschen einen Job als vor einem Jahr“, so Hergovich. Gleichzeitig nehmen die Vermittlungen Fahrt auf. Wurden im April – bedingt durch den Lockdown – nur rund 24.500 Vermittlungsvorschläge an Jobsuchende übermittelt, so waren es im Juni bereits 52.407. Hergovich: „Das waren zuletzt um 1.050 Vermittlungsvorschläge mehr als im Juni 2019.“ Im Juni 2020 gab es mit 4.042 Stellenbesetzungen um 401 (11 %) mehr als im Vormonat Mai. Die meisten offenen Stellen meldet in Niederösterreich der Handel (2.302), gefolgt von der Bauwirtschaft (1.322), der Warenerzeugung (955) und der Gastronomie (854).
Beim AMS ist man stolz darauf, dass „im österreichweiten Vergleich der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich noch am geringsten ist. Ein Umstand, den wir vor allem auch dem guten Branchenmix in der blau-gelben Wirtschaft zu verdanken haben“, betont der AMS NÖ-Chef. Das Arbeitsmarkt-Barometer zeige zwar nach oben, Hergovich geht aber davon aus, „dass uns die Corona-Krise und ihre Folgen auf dem Arbeitsmarkt noch länger begleiten werden“.
Neben der Vermittlungsarbeit für Jobsuchende setzt man im AMS alles daran, möglichst viele Arbeitsplätze mit Hilfe der Kurzarbeitsbeihilfe zu sichern. Seit Beginn des Lockdowns wurden in Niederösterreich über 24.000 Anträge blau-gelber Betriebe für Kurzarbeitshilfe bearbeitet. 288.500 Personen haben im Verlauf der vergangenen drei Monate kurz gearbeitet oder tun dies noch. Derzeit sind noch 71.655 Beschäftigte in Kurzarbeit. „511 Millionen Euro an Kurzarbeits-Beihilfen wurden bereits ausbezahlt“, zieht Sven Hergovich Bilanz. (rz)
http:www.schnellestelle.info
Foto: Photo by Allie on Unsplash
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