Gesellschaft & Kommunales
Nur 16,4% für diskriminierenden Ethikunterricht
Mehrheit der Österreicher für gemeinsamen vom Religionsunterricht unabhängigen Ethikunterricht
Unter dem Motto „Wie stehen Sie zum Ethikunterricht?“ wurde letzte Woche erstmals eine repräsentative Umfrage zur Einstellung der österreichischen Bevölkerung zur Einführung eines Ethikunterricht als Pflichtfach durchgeführt. Die heute veröffentlichten Ergebnisse lassen eine deutliche Bevorzugung des Modells „Ethik für ALLE“ erkennen und bringen die Türkis-Grüne Regierung unter Druck. Die vom renommierten Gallup-Institut durchgeführte Erhebung belegt, dass sich die überwiegende Mehrheit der österreichischen Bevölkerung (70,1%) die Einführung eines allgemein verpflichtenden Ethikunterrichtes für alle Schülerinnen und Schüler und unabhängig vom Besuch eines Religionsunterrichtes wünscht. Das von der Regierung forcierte Modell eines Pflichtethikunterrichtes ausschließlich für Schülerinnen und Schüler, die keinen Religionsunterricht besuchen, genoss hingegen sehr geringe Zustimmungswerte (16% der Befragten). Lediglich 13,5% der Befragten lehnten die Einführung eines Ethikunterrichtes grundsätzlich ab.
„Spätestens seit der Veröffentlichung dieser repräsentativen Umfrage steht endgültig fest: die Bestrebungen der Regierung, einen diskriminierenden Ethikunterricht ausschließlich für Religionsverweigerer durchzupeitschen, werden von der Kirche zwar bejubelt, die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung favorisiert aber einen Ethikunterricht, an dem alle Schülerinnen und Schüler, ungeachtet ihrer konfessionellen Zugehörigkeit, Abstammung oder anderer Unterscheidungsmerkmale, gemeinsam teilnehmen“, meint Eytan Reif, Sprecher und Mitinitiator des Volksbegehrens „Ethik für ALLE“. Aufgrund der weitreichenden Bedeutung der gewählten Ethikunterrichts-Modalität für das künftige Verhältnis Staat-Religionsgemeinschaften in der Schule, warnt Reif zudem vor einem „bevorstehenden ideologischen Coup“. Laut Reif ist nämlich die Koalition derzeit bestrebt, sich „mittels politischem Kuhhandel, eisernem Klubzwang und Tricksereien beim Gesetzgebungsprozess über den klaren Willen der Bürgerinnen und Bürger hinwegzusetzen, um eine gesellschaftlich nicht legitimierte weltanschauliche Weichenstellung zu erzwingen“. Laut Reif sei die Regierung nun gefordert, „die Meinung der Bevölkerung ernst zu nehmen, die zur Begutachtung vorgelegten Gesetze umgehend zurückzuziehen und die längst überfällige Einführung eines Ethikunterrichts für alle Schülerinnen und Schüler voranzutreiben“.
Infos und Zahlen zur Umfrage „Wie stehen Sie zum Ethikunterricht?“ können über folgenden Link abgerufen werden:
https:www.ethikfueralle.at/wp-content/uploads/Umfrage_Zusammenfassung.pdf
Quelle: APA-OTS
Bild von reenablack auf Pixabay
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