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Wohnverbund Baden
NÖ Pionierprojekt feierte 1-jähriges Bestehen
Im Rahmen einer Pressekonferenz zum einjährigen Bestehen des Wohnverbunds Baden zog pro mente NÖ positive Bilanz über das erste Jahr des Pionierprojekts. Das neuartige Konzept ermöglicht erstmals in Niederösterreich von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen über 50 ein betreutes Wohnen über einen längeren Zeitraum. Neben der professionellen Begleitung durch ein multiprofessionelles Team ist es v.a. die Sicherheit des Bleiben-Könnens, die diesen Menschen einen Lebensabend in Würde und Sicherheit ermöglicht.
Niederösterreichisches Pionierprojekt für ältere, von Obdachlosigkeit betroffene Menschen
„Wohnungslosigkeit geht oft mit anderen Lebensproblemen wie Arbeitslosigkeit, Schulden, starken psychischen Belastungen oder Suchterkrankungen einher. Vor allem für ältere obdachlose Personen ist der Weg zurück in ein normales Leben sehr schwierig und nicht immer zu bewältigen“, sagte Ulrike Königsberger-Ludwig, Landesrätin für Soziale Verwaltung, Gesundheit und Gleichstellung. „Mit dem Wohnverbund Baden haben wir nun ein Pionierprojekt gestartet, das Menschen ab 50 individuelle Betreuung bietet und in ihrer Lebensführung stärkt“, dankte Königsberger-Ludwig den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Einrichtung für ihre Tätigkeit.
Stefan Szirucsek, Bürgermeister der Stadtgemeinde Baden, ergänzte: „Wir freuen uns, bei der Umsetzung dieses neuartigen Konzepts in Niederösterreich von Anfang an dabei sein zu können. Mit dem Wohnverbund Baden leisten wir einen wichtigen Beitrag der Solidarität mit älteren obdachlosen Menschen, denen dieses Pionierprojekt ein neues Zuhause bietet.“
Professionelle Begleitung ermöglicht selbstbestimmtes Altern in Würde und Gesundheit
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Wohnverbunds Baden sind oftmals geprägt von jahrelangem Leben in Unsicherheit und existenziellen Nöten. Zu den Ursachen des Wohnungsverlustes zählen u.a. Trennungen, finanzielle Probleme aufgrund eines Arbeitsplatzverlustes, hohe Verschuldung oder psychische Beeinträchtigungen.
„Diesen Menschen bieten wir die Möglichkeit des Ankommens und Bleiben-Könnens“, erklärte Michael Felten, Geschäftsführer der Trägerorganisation pro mente NÖ. „Neben der Grundversorgung mit allem Lebensnotwendigem helfen wir unseren Bewohnerinnen und Bewohnern bei der Bewältigung des Alltags, der Erarbeitung einer Tagesstruktur und dem Aufbau tragfähiger Beziehungen. Dabei vertrauen wir auf die fachliche Expertise und das Know-how unseres multiprofessionellen Teams, das die Bereiche Psychologie, Heimhilfe, Krankenpflege, Sozialbetreuung, Pflegeassistenz und Sozialarbeit umfasst.“
Positive Entwicklungen bei Bewohnerinnen und Bewohnern zeigen bereits nach einem Jahr den Erfolg des neuartigen Konzepts
Thomas Hofströßler, Leiter des Wohnverbunds Baden, hob hervor, wie positiv sich das neuartige Konzept dieses Pionierprojekts auf die psychische Verfassung der Bewohnerinnen und Bewohner auswirkt: „Man kann den Menschen, die bei uns eingezogen sind, richtig ansehen, wie sich bei ihnen mit der Zeit ein positives Gefühl des Ankommens einstellt. Die Menschen fühlen sich angenommen, die Lebensfreude kehrt zurück, sie gehen sinnstiftenden Tätigkeiten nach und knüpfen neue Freundschaften.“
Als konkretes Beispiel für den Erfolg des Wohnverbunds Baden schilderte Hofströßler den Fall eines Bewohners: „Diese Person hatte vor einem Jahr kein Dach mehr über dem Kopf, litt an Depressionen und dachte an Selbstmord. Jetzt – ein knappes Jahr später – ist davon nichts mehr zu spüren: Als Bewohner unseres Wohnverbunds ist er mittlerweile wieder voller Motivation und Tatendrang und wird aller Voraussicht nach bald dazu in der Lage sein, wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen.“
Ausblick pro mente NÖ: Weitere Projekte in den Bereichen Wohnen, Arbeit und Freiwilligenarbeit in Planung
Pro mente NÖ ist die jüngste der in ganz Österreich unter dem gemeinsamen Leitsatz „Miteinander für psychische Gesundheit“ tätigen pro mente Landesorganisationen und trat bis vor kurzem noch unter dem Namen pro mente Ost in Erscheinung. Im Rahmen der Pressekonferenz gab Geschäftsführer Michael Felten auch einen Ausblick auf künftige Tätigkeitsschwerpunkte. So möchte pro mente NÖ neben weiteren geplanten Projekten im Bereich betreutes Wohnen verstärkt Projekte in den Bereichen Arbeit und Freiwilligenarbeit in Niederösterreich entwickeln und umsetzen.
„Jeder Mensch hat das Bedürfnis, nützlich zu sein“, erläuterte Felten. „Im Sinne der psychischen Gesundheit ist es enorm wichtig, Menschen die Möglichkeit zu geben, diesem Bedürfnis auch nachzugehen. Wir planen daher einerseits neue Projekte für arbeitslose Menschen mit dem Ziel, ihnen eine Beschäftigung zu ermöglichen und sie im Idealfall wieder ins reguläre Berufsleben zu integrieren. Andererseits stiftet auch freiwillige Tätigkeit Sinn. Daher möchten wir Strukturen auf- und ausbauen, die es ehrenamtlichen Sozialbegleiterinnen und Sozialbegleitern ermöglichen, durch persönliches Engagement und Solidarität zwischenmenschliche Hilfe zu leisten.“
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und pro mente Wien - Gesellschaft für psychische und soziale Gesundheit
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Fotocredit: pro mente NÖ/APA-Fotoservice/Schedl
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