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Risikoanalyse
Katastrophenschutz und Blackout
Nicht erst seit dem europaweiten „Beinahe-Blackout“ im vergangenen Jänner ist es Fachleuten und zunehmend immer mehr Bürgerinnen und Bürgern klar, dass er kommen wird, der Blackout! Unklar ist nur, wann er kommen wird! „Für mich als zuständige Stadträtin ist es eine der vordringlichsten Aufgaben, alles daran zu setzen, dass die StadtGemeinde Mistelbach auf einen solchen Katastrophenfall, wie ihn ein Blackout darstellt, gut vorbereitet und gerüstet ist, wenn gewohnte Abläufe abrupt nicht mehr funktionieren, weil es einen totalen Zusammenbruch der Stromversorgung gibt“, meint Stadträtin Andrea Hugl zum Thema „Blackout“ und zum Katastrophenschutz ganz allgemein.
„Zu verhindern wird ein Blackout höchstwahrscheinlich nicht sein, aber wir können uns darauf vorbereiten, wenn durch einen länger andauernden Stromausfall plötzlich die gesamte Wirtschaft, die Verwaltung vom Bund über die Länder bis zu den Gemeinden aber auch alle privaten Lebensbereiche nicht mehr so wie wir es gewohnt sind funktionieren“, so die Stadträtin weiter.
Die Gemeinden sind im Katastrophenfall erste Anlaufstelle für die Bevölkerung, der Bürgermeister ist behördlicher Einsatzleiter des Katastrophenstabes mit sehr weitreichenden Kompetenzen. „Da zu erwarten ist, dass Hilfe von außen nur sehr eingeschränkt erfolgen wird, müssen wir als Gemeinde in der Lage sein, auftretende Probleme vor Ort zu lösen und die notwendigen Hilfestellungen und Unterstützungsmaßnahmen zu gewähren. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich zum Thema „Katastrophenschutz und Blackout“ bereits zu zwei Sondergemeinderatsausschüssen eingeladen, ein dritter ist in Vorbereitung. Ich bin sehr froh, dass da alle Ausschussmitglieder engagiert mitmachen“, freut sich Hugl.
Das erste Treffen diente in Anwesenheit des Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Mistelbach BR Claus Neubauer einer generellen Information über die Aufgaben der Gemeinde im Katastrophenfall, einer Präsentation der Katastrophenschutzmappe und des Katastrophenschutzplanes – auch im Vergleich zu anderen Gemeinden. Abschließend erfolgte eine konstruktive Beratung über die Sicherstellung der Müllentsorgung, der Kommunikationswege, der Notstromversorgung sowie die notwendige Versorgung mit Treibstoff.
Beim zweiten Treffen stand ein sehr aufschlussreicher Vortrag von Dipl.-Wirt.-Ing. Leopold Bösmüller zum Thema „Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung“ auf dem Programm, der deutlich vor Augen führte, dass es dringend notwendig ist, sehr zeitnah Konzepte zu erarbeiten, um im Notfall die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und eine funktionierende Abwasserentsorgung gewährleisten zu können. Auch das Fehlen von Notstromaggregaten wurde aufgezeigt, sodass vereinbart wurde, eine Bedarfsliste zu erarbeiten und den Ankauf von Aggregaten im Budget für 2022 vorzusehen.
Für den 3. Sonderausschuss, der in Vorbereitung ist, wurde eine Experte des NÖ Zivilschutzverbandes eingeladen. „Er soll uns mit seinem Fachwissen und seiner Erfahrung beim Ausarbeiten einer Risikoanalyse für verschiedene Katastrophenszenarien begleiten und unterstützen“, ergänzt die Stadträtin.
Derzeit ist Stadträtin Andrea Hugl in den Katastralgemeinden unterwegs, um mit den Ortsvorstehern und den Feuerwehr-Kommandanten zu erheben, wo es geeignete Gebäude für „Notversorgungsstellen“ gibt, und diese dann – möglichst noch heuer – auch zu etablieren und mit einer Einspeisemöglichkeit auszustatten. Diese Notversorgungsstellen sind notstromversorgte, öffentlich zugängliche Gebäude, die allen Bürgerinnen und Bürgern im Katastrophenfall für Information, Kommunikation, medizinische Versorgung, Verpflegung von Kleinkindern und alten Menschen u.v.m. zur Verfügung stehen. Erfreulicherweise wurden in einigen Katastralgemeinden schon Vorbereitungen dafür getroffen.
„Es gibt also viel zu tun auf dem Gebiet des Katastrophenschutzes. Ich habe ihn zu meinem Thema innerhalb der Gemeinde gemacht und werde dafür sorgen, dass wir in Mistelbach und den Katastralgemeinden auch auf einen Katastrophenfall gut vorbereitet sind. Das soll einerseits gelegentlich bestehende Ängste minimieren und andererseits möglichst viele motivieren, sich mit den Möglichkeiten einer Selbstversorgung im Katastrophenfall zu befassen. Sorgen wir gemeinsam vor“, appelliert Andrea Hugl an die gesamte Bevölkerung!
Foto: Copyright Josef Schimmer
Am Foto (v.l.n.r.): FF-Kommandant Brandrat Claus Neubauer, Gemeinderat Mag. Heinrich Krickl und Stadträtin Andrea Hugl
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