Politik & Wirtschaft
Holztransporte im Waldviertel
Wirtschaft schließt Vereinbarungen ab, um freiwillig auf nächtliche Holztransporte aus Tschechien zu verzichten
Nach zwei „Runden Tischen“, die auf Initiative von NÖ Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko zum Thema Holztransporte im Waldviertel stattgefunden haben, wurde nun von der Wirtschaft durch Vereinbarungen zwischen der Säge-Industrie und den Frächtern festgelegt, dass in Zukunft auf nächtliche Holztransporte aus Tschechien verzichtet wird.
Dr. Christian Moser, Vizepräsident der NÖ Wirtschaftskammer: „Die Holz-Transporteure und die wichtigsten Betriebe der Säge-Industrie haben Vereinbarungen geschlossen, die die Bevölkerung zwischen 22 Uhr und 5 Uhr früh von den nächtlichen Holztransporten aus Tschechien entlasten werden. Die Sägeindustrie hat mit den inländischen und ausländischen Holz-Transporteuren vereinbart, dass sie mit ihren Holztransporten die Grenzübergänge mit Tschechien nicht nach 22 Uhr und nicht vor 5 Uhr früh passieren werden.“
Landesrat Schleritzko: „Vor allem in den Nachtstunden soll die betroffene Bevölkerung vom Verkehrslärm entlastet werden. Ein herzliches Dankeschön an die NÖ Wirtschaftskammer und an die Betriebe, an die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Bemühungen um eine Lösung sowie an die Bezirkshauptmannschaften Gmünd, Waidhofen/Thaya und Zwettl.“
Das Land NÖ werde, so LR Schleritzko, weiterhin auch gegenüber dem Bund an dem Thema dranbleiben, denn eine Verlagerung der Transporte auf die Schiene, wo es möglich ist, ist sinnvoll. Die für die Bahn zuständige Ministerin Leonore Gewessler, die von LR Ludwig Schleritzko um Unterstützung ersucht worden ist, hat dazu in einem Antwortschreiben weitere Gespräche mit den zuständigen Stellen der tschechischen Republik angekündigt.
Der Mobilitätslandesrat hat den von den Holztransporten betroffenen Gemeinden ferner auch erneut angeboten, sie bei baulichen Maßnahmen wie z.B. Fahrbahnteilern über den NÖ Straßendienst zu unterstützen. Den Gemeinden wurde seitens der BHs auch wieder angeboten, Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h in den Ortsdurchfahrten zu prüfen, sofern das gewünscht wird.
Eine erste Einschätzung der Möglichkeiten eines verordneten Nachtfahrverbotes hat ergeben, dass dafür noch zusätzliche umfangreiche Verkehrserhebungen und rechtliche Prüfungen erforderlich wären.
Fotohinweis: Land NÖ
von links nach rechts: KR Franz Kirnbauer, NÖ Fachgruppenobmann Holzindustrie; Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko; NÖ-Wirtschaftskammer Vizepräsident Dr. Christian Moser
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