Politik & Wirtschaft
Internationale Freiwilligeneinsätze
WeltWegWeiser präsentiert Freiwilligenbericht im Parlament
Anlässlich des heurigen Themenschwerpunkts „Ehrenamt“ des österreichischen Parlaments konnte WeltWegWeiser, Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze, gestern den aktuellen Freiwilligenbericht „Internationale Freiwilligeneinsätze 2020: Rückschau und Ausblicke“ vor rund 60 Personen im Großen Redoutensaal des Parlaments präsentieren.
Die Corona Pandemie ging auch an internationalen Freiwilligeneinsätzen nicht spurlos vorüber, wie die Zahlen des Freiwilligenberichtes zeigen: Waren es 2018 noch 475 Freiwillige, die einen Auslandsfreiwilligendienst geleistet hatten, sank diese Zahl 2020 auf 371 ab. Damit war der Einbruch zwar spürbar, aber nicht so stark wie erwartet. An der standardisierten Erhebung, die dem Freiwilligenbericht von WeltWegWeiser zugrunde liegt, beteiligten sich 27 Entsendeorganisationen. Berücksichtigt werden jene Lerneinsätze im Bereich Soziales, Entwicklung und Menschenrechte, die im Jahr 2020 abgeschlossen wurden und mindestens drei Monate dauerten. Pandemiebedingt waren die Einsätze mehrheitlich auch kürzer als ursprünglich geplant, da viele Freiwillige verfrüht zurückkehren mussten. Die Zahlen geben aber auch Anlass zu Hoffnung, denn der Herbst verspricht Positives: 172 Freiwillige sollen ab September 2021 wieder im Einsatz sein, was einem Niveau von rund 80 Prozent der Einsätze vor Corona entspricht.
Freiwillige überwiegend jung, weiblich und gut gebildet
Einsätze werden weiterhin mehrheitlich von Frauen (56,0 Prozent) geleistet, wenngleich Männer aufholen. Das ist sicher auch auf die steigende Nachfrage nach Zivilersatzdiensten im Ausland zurückzuführen. Ohne diese sind Frauen nämlich mit 87,7 Prozent klar in der Überzahl. Die Freiwilligen sind meist jung: Durchschnittlich sind die Freiwilligen 24 Jahre alt, mehr als 9 von 10 Freiwilligen sind bei Antritt ihres Freiwilligeneinsatzes nicht älter als 30. Ein klares Bild zeigt sich auch hinsichtlich des Bildungshintergrunds der Freiwilligen: 98,4 Prozent haben Matura oder einen Studienabschluss. Menschen mit Pflichtschulabschluss oder einer Lehre auch für einen Freiwilligeneinsatz zu motivieren, wird ein künftiges Ziel von WeltWegWeiser sein. Problematisch ist auch, dass 2020 kein inklusiver Einsatz, also ein Einsatz von Menschen mit Behinderung, durchgeführt werden konnte. „Das ist definitiv ein Punkt, an dem 2022 verstärkt angesetzt werden soll“ erklärt dazu Sophia Stanger, Projektleiterin von WeltWegWeiser, der von Jugend Eine Welt getragenen und von der Austrian Development Agency (ADA) geförderten Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze.
„Zeichen der Wertschätzung“
Inklusion ist ein Schwerpunktthema von WeltWegWeiser, weshalb die Veranstaltung auch von zwei GebärdensprachdolmetscherInnen begleitet wurde. Neben der Präsentation von Zahlen und Fakten rund um internationale Freiwilligeneinsätze war aber auch Raum für Erfahrungsberichte und Austausch. Das Resümee der Gäste zur Veranstaltung selbst fiel sehr positiv aus: „Es war etwas sehr Besonderes, diese Bühne für ein Thema zu bekommen, mit dem wir tagtäglich arbeiten und gleichzeitig eine tolle Gelegenheit, um mehr Aufmerksamkeit für qualitätsvolle Einsätze zu schaffen und Kooperationen zu stärken“, so Susanne Gahleitner vom Verein Braveaurora. Auch Sophia Stanger findet lobende Worte: „Gerade die Pandemie zeigt, wie wertvoll und wichtig es ist, dass sich Menschen engagieren und für eine solidarischere Welt einsetzen. Der Freiwilligenbericht ist das einzige Schriftstück, das internationale Freiwilligeneinsätzen auch in Zahlen fassbar macht. Diese Veranstaltung ist daher ein schönes Zeichen der Wertschätzung für unsere Arbeit, aber vor allem auch für jene der hunderten Freiwilligen, die sich im Ausland engagieren.“
Den kompletten Bericht „Internationale Freiwilligeneinsätze 2020: Rückschau & Ausblicke“ inklusive aller Statistiken und Grafiken können Sie hier herunterladen: www.weltwegweiser.at/freiwilligeneinsaetze2020/
Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und Jugend Eine Welt
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Fotocredit: Parlamentsdirektion / Thomas Topf
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