Politik & Wirtschaft
Ungewöhnliche Zeiten Außergewöhnliche Aktivitäten
Händler, Gastronomen, Handwerker und Dienstleister haben neue Wege gefunden
Händler, Gastronomen, Handwerker und Dienstleister haben in den vergangenen Wochen neue Wege gefunden, um die St. Pöltner mit Lebensmitteln, feinen Speisen, notwendigen Dingen und Dienstleistungen zu versorgen, trotz gesperrter Geschäftslokale und Gaststätten und trotz aller vorgegebenen Einschränkungen. Kaufleute und Wirte unterstützten Kunden und Gäste mit schnell ins Netz gestellten Online-Angeboten, kreativer Auslieferung, etwa mit dem Fahrradboten und origineller, viren-sicherer Übergabe-Terminals wie dem „Hungerfenster“ im Restaurant La Ciccia oder dem Drive IN im Restaurant Roter Hahn.
Viele Wirte haben trotz geschlossener Lokale die Küche geöffnet und sind zu Caterern geworden. Etwa Leo Graf, „weil ja nicht vorhersehbar war, dass das so lange dauert. Daher haben wir uns überlegt, wie wir unter den gegebenen Voraussetzungen zu Einkünften kommen können“, erklärt der Hotelier und Gastwirt, der durchaus positiv über seine Erfahrungen der vergangenen Wochen spricht. „Sehr viele Menschen, die in der Stadt arbeiten, haben sich mittags Speisen geholt — alle Kantinen haben ja geschlossen.“ Außerdem liefert Graf regelmäßig an ältere Personen. „Sie haben mir immer wieder gesagt, wie froh sie sind, dass das so klappt. Manche haben sonst keine Möglichkeit, zu einem warmen Essen zu kommen.“ Beim Graf hilft in der Krisenzeit die ganze Familie mit, „nur so geht sich das mit den Kosten aus“. Und natürlich war im Vorfeld alles abgeklärt: „Die Behörden und die Polizei waren äußerst hilfreich bei der Vorinformation und beim Finden der besten Lösung.“ Leo Grafs Fazit der neuen Aktivität: „Ich habe St. Pölten ganz neu kennengelernt, auch Menschen, die ich schon lange kenne.“
Innenstadt-Shops verhelfen zu mehr Lebensqualität
Besonders wichtig in der Krise sind und waren die Geschäfte in der Innenstadt. Als Nahversorger mussten Lebensmittelshops, Drogerien, Optiker, Apotheken und der Markt zu keiner Zeit geschlossen halten. Und Läden mit geringer Verkaufsfläche, die als erste wieder aufsperren durften, verhalfen vielen St. Pöltnern zumindest zu ein wenig Normalitäts-Feeling und einem angenehmeren Pandemie-Leben.
Jetzt ziehen die ersten Geschäftsleute Bilanz. „Die erste Woche ist überraschenderweise ganz toll gelaufen, dank meiner lieben Stammkunden die mich unterstützen und die sich auch gefreut haben, dass sie wieder ins Geschäft kommen können“, freut sich etwa Mode-Lady Johanna Haslinger.
Auch in schwierigen Zeiten zeigt die Fußgängerzone positive Veränderungen: In der Wiener Straße hat das Griechenlandshop eröffnet. Öle, Essige, Oliven, Weine und andere Delikatessen von kleinen Produzenten vom Peloponnes gibt es in diesem Geschäft der Familie Purer. Offen ist der Popup-Store jetzt am Donnerstag ganztägig und samstags am Vormittag, zumindest für drei Monate.
In der Marktgasse gibt es jetzt Raumduft und hübsche Dinge zu Bestaunen. Rebecca Figl-Gattinger hat ihren PartyLite-Direktvertrieb sesshaft gemacht und möchte in diesen Schauraum auch andere einladen, etwa Künstler für Ausstellungen. Das ehemalige Bekleidungsgeschäft in der Marktgasse fungiert als neues LadenFenster, also als Popup-Store der Stadt.
Regional ist nicht egal
Am Wochenmarkt ist es deutlich zu sehen: Die St. Pöltner kaufen immer lieber heimische Produkte. Und sie tun dies auch online. Die Webseiten mit Angeboten der lokalen Händler, die ihre Läden geschlossen hatten, sind viel geklickt, wie auch die immer wieder aktualisierten Hinweise auf der Stadtseite www.st-poelten.at.
Besonders begehrt war dieser Tage das Service von Elvira Bachinger, die mit ihrem Laden „Gutding“ zu einer der Nahversorgerinnen der Innenstadt wurde und auch ein Lieferservice aufzog. Angeboten wird nicht nur das gesamte — regionale — Lebensmittel-Sortiment, sondern auch Nützliches von Klopapier und Putzmitteln über Kinderkleidung bis zu Gemüsesamen und Erde. Und ganz aktuell: Elvira Bachinger hat jetzt Gemüsepflanzerl und Kräuter im Sortiment, auch seltene alte Sorten. Natürlich aus heimischem Anbau, dank einer Kooperation mit lokalen Pflanzenzüchtern.
Foto: St. Pölten.at
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