Politik & Wirtschaft
Tourismuswirtschaft
Radwege in Niederösterreich boomen heuer wie nie zuvor
Obwohl die Corona-Krise heuer weite Teile der Tourismuswirtschaft arg gebeutelt hat, waren nichtsdestotrotz die Radwege in Niederösterreich sehr stark frequentiert. Zwei Routen, die erst in jüngster Zeit auf und entlang aufgelassener Nebenbahnstrecken errichtet worden sind, stechen dabei besonders hervor: die Thayarunde im nördlichen Waldviertel sowie der Ybbstalradweg im Alpenvorland.
„Vom 1. Jänner bis 12. November haben exakt 65.618 Radfahrer unsere offizielle Zählstelle an der Strecke passiert“, berichtet Willi Erasmus, Tourismusverantwortlicher der 15 Gemeinden umfassenden Kleinregion Zukunftsraum Thayaland und zuständiger Radwegmanager. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2019 hatte man 57.600 Radler auf der Thayarunde gezählt. „Spielt das Wetter in den nächsten Tagen mit, schaffen wir heuer vielleicht ein Plus um 10.000 Radfahrer – das wäre in der Jahresbilanz ein gewaltiger Sprung“, meint Erasmus. Die 111 Kilometer lange Thayarunde, die man in fünf Etappen bewältigen kann, verläuft großteils eben auf den ehemaligen Trassen der Thayatalbahn von Waidhofen an der Thaya nach Slavonice (Zlabings) ins benachbarte Tschechien bzw. von Göpfritz an der Wild nach Raabs an der Thaya.
Einen regelrechten Ansturm hat heuer auch der Ybbstalradweg im niederösterreichischen Alpenvorland verzeichnet. Zwar hat man dort keine Frequenzmessung durchgeführt. „Bestimmt aber sind in der aktuellen Saison bei uns um 10 bis 20 Prozent mehr Radfahrer unterwegs gewesen als im Vorjahr, als wir 50.000 gezählt hatten“, rechnet Andreas Purt, Geschäftsführer Mostviertel Tourismus, vor. Ableiten lasse sich das aus den stark gestiegenen Benutzerzahlen der Transportdienste Ybbstal-Radtaxi und Radtramper. „Beim Radtaxi hat sich die Zahl der beförderten Personen zwischen Mai und Oktober von 1.600 auf 3.000 fast verdoppelt“, gibt Purt bekannt. Und auch der Radtramper-Bus, der an Betriebstagen dreimal täglich die Strecke von Waidhofen an der Ybbs nach Lunz am See und wieder retour befährt, hat heuer wesentlich mehr Passagiere befördert als 2019. Auf seiner gesamten Länge von Ybbs an der Donau bis Lunz am See misst der Ybbstalradweg 107 Kilometer.
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