Politik & Wirtschaft
Mittel gegen die Arbeitslosigkeit
„Qualifizierung, Kompetenzorientierung und Wiedereinstieg“
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Martin Eichtinger statteten dem neuen Arbeitsminister Martin Kocher einen Antrittsbesuch zu einem Arbeitsgespräch ab. Zentrales Thema war die Überwindung der Arbeitsmarktkrise in der Zeit nach der Corona-Pandemie.
„Das Zusammenspiel zwischen dem Bund und dem Land, gerade was den Arbeitsmarkt betrifft, funktioniert sehr gut“, sagte die Landeshauptfrau nach dem Arbeitsgespräch. „Wir haben mit dem Arbeitsminister bereits unser blau-gelbes Konjunkturprogramm entwickelt, das jetzt auch umgesetzt wird. Wenn wir uns die Zahlen anschauen, können wir sagen, dass wir bis jetzt besser durch die Krise gekommen sind, als so manch andere“, führte Mikl-Leitner weiter aus. Aber es gebe in Niederösterreich mehr als 170.000 Menschen, die in Kurzarbeit oder arbeitslos seien. Das stelle eine ganz große Herausforderung dar.
In Niederösterreich setze man dabei auf drei zentrale Punkte: „Zum einen die Qualifizierung, zum zweiten die Kompetenzorientierung und zum dritten auf den Wiedereinstieg. Besonders stolz sind wir auf den neuen Kompetenzkompass, der von unseren Landsleuten sehr gut angenommen wird. Nur wenn man die eigenen Talente kennt, wird man auch im Beruf erfolgreich sein“, ergänzte die Landeshauptfrau. Eine zentrale Herausforderung liege auch im Bereich der Fachkräfte. „Überall werden Fachkräfte gebraucht. Deswegen setzen wir auf die Lehrlingsoffensive, in der wir gemeinsam mit dem Bund 54 Millionen Euro investieren, die unseren Lehrlingen zugutekommen“, unterstrich Landeshauptfrau Mikl-Leitner.
Arbeitsminister Martin Kocher merkte an, dass derzeit alle dieselben Herausforderungen zu bewältigen haben, „nämlich gut durch die Krise und möglichst rasch nach der Krise in die Phase des Wachstums zu kommen.“ Niederösterreich stehe aufgrund der Wirtschaftsstruktur, aber auch aufgrund sehr guter Programme besser da, als viele andere europäische Regionen. „Es wird darum gehen, dann aus dieser Krise möglichst gut herauszukommen und sich auf die Zukunft vorzubereiten. Qualifikation ist für mich einer der wichtigsten Aspekte, um den Arbeitsmarkt zukunftsfit zu gestalten“, so Kocher. Hier könnten die Länder sehr gute Standortpolitik betreiben. „Denn es wird wieder die Zeit kommen, wo es in gewissen Bereichen stärkere Mängel an Fachkräften gibt. Und da braucht man eine gute Strategie, um Fachkräfte anzuziehen“, sagte der Minister. Niederösterreich sei da sehr gut aufgestellt, man investiere unter anderem in die Digitalisierung und den Pflegebereich. Kocher dazu: „Niederösterreich war sehr früh dran und setzt sehr stark auf Kompetenzen, die in Zukunft gebraucht werden.“ Die ersten Entschärfungen am Arbeitsmarkt werde man laut Kocher mit den ersten Öffnungsschritten spüren. „Aber wir werden einige Jahre brauchen, um wieder auf den Status vor der Krise zu kommen.“
Am Weg zum Vorkrisenniveau, ergänzte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger, gelte es neben den Jugendlichen auch die von der Krise betroffene Generation 50+ zu unterstützen. „Für unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, die durch die Krise und in der Krise ihren Job verloren haben, bieten wir ein spezielles Programm an, das wir im heurigen Jahr massiv aufgestockt haben. Es geht um 1.000 Plätze, wo wir die Generation 50+ in einer Form der Arbeitskräfteüberlassung dem gemeinnützigen Sektor in Form von Arbeitsunterstützung anbieten werden“, so Eichtinger.
Foto: © NLK Burchhart
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