Politik & Wirtschaft
WKNÖ-Wirtschaftsbarometer
NÖ Industrie setzt auf Breitband und Investitionsimpulse
Niederösterreichs Industrie drängt auf einen raschen Ausbau im Bereich Breitband/5G, sowie die Einführung eines Investitionsfreibetrags als Nachfolgemaßnahme zur Investitionsprämie. „Der zuletzt weiter beschleunigte Digitalisierungsfortschritt verlangt auch entsprechende Rahmenbedingungen“, sagt dazu Helmut Schwarzl, der Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ). „Und zugleich brauchen wir Investitions-Impulse, um den Aufschwung weiter zu verfestigen.“
Im WKNÖ-Wirtschaftsbarometer sagen 92 Prozent der Industriebetriebe, dass für sie Verbesserungen im Bereich Breitband/5G notwendig sind (21 Prozent „ja, unbedingt“/71 Prozent „eher ja“). 76 Prozent drängen auf eine Investitionsprämie, 72 Prozent sprechen sich klar für eine Senkung der Körperschaftsteuer auf 21 Prozent aus. „Entlastungen stärken Betriebe im Wettbewerb und sichern und schaffen Arbeitsplätze. Das liegt klar auf der Hand“, so Schwarzl deutlich.
Teurere Rohstoffe – steigende Preise
Dass die Verteuerungen von Rohstoffen und Vorprodukten auch in Niederösterreich durchschlagen zeigt sich darin, dass 93 Prozent der Betriebe mit steigenden Preisen rechnen. Dazu passt auch, dass die größte Herausforderung für die nahe Zukunft in den Lieferkettenproblemen gesehen wird. Laut WIFO-Konjunkturtest Juli 2021 ist für 37% der NÖ Industriebetriebe die Lieferkrise das wichtigste Produktionshindernis.“
„Digitalisierungs-Chancen auf allen Ebenen nutzen“
Ebenfalls interessant: Mehr als vier von fünf der blau-gelben Industriebetriebe (82 Prozent) gehen davon aus, dass Homeoffice das eigene Unternehmen in den nächsten fünf Jahren positiv verändern wird. Die Industriebetriebe liegen damit deutlich über dem Schnitt der niederösterreichischen Unternehmen. Über alle Branchen gerechnet erwartet gemäß WKNÖ-Wirtschaftsbarometer die Hälfte der Betriebe positive Veränderungen durch Homeoffice (31 Prozent erwarten dadurch keine Veränderungen). Und auch beim Wunsch, den Digitalisierungsschub durch Covid-19 verstärkt auch im Bildungsbereich und im öffentlichen Bereich zu nutzen, liegt die Industrie mit einer Zustimmung von 82 Prozent klar über dem Niederösterreich-Schnitt (54%). Schwarzl: „Der Ausbau der Bildungsstrukturen, um den steigenden Bedarf an digitalen Skills, insbesondere in den MINT-Disziplinen gerecht zu werden, ist für uns ganz wichtig. Die künftigen Fachkräfte müssen von Beginn an mit den digitalen Herausforderungen in der Produktion umgehen können. Die Industrie lebt vor, dass Digitalisierung Chancen bedeutet. Diese Chancen müssen wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitern auf möglichst allen Ebenen nutzen.“
Fototext: Helmut Schwarzl, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer NÖ
Fotocredit: Andreas Kraus
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