Politik & Wirtschaft
Ende März sind 25,7% weniger Menschen arbeitslos
NÖ: Arbeitslosigkeit sinkt, bleibt aber auf hohem Niveau
Ende März sind mit 58.294 um 20.146 bzw. -25,7% weniger Personen auf Jobsuche als im Vorjahr. „Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich sinkt, die gemeinsam vom Land NÖ, dem AMS NÖ und den Sozialpartnern gesetzten Maßnahmen zeigen Wirkung“, so der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger.
„Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Rückgang großteils ein Basiseffekt ist, da der Vergleichswert Ende März 2020 mitten in den ersten Lockdown fällt.“ erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS NÖ Sven Hergovich.
Rechnet man die Schulungsteilnehmer_innen dazu, waren in NÖ im März gegenüber dem Vorjahresmonat mit 68.365 um 18.135 oder -21% weniger Personen beim AMS NÖ registriert.
„Der Rückgang der Arbeitslosigkeit geht kontinuierlich voran. Besonders erfreulich ist ein leichter positiver Trend bei den Jugendlichen. Denn mit der NÖ Lehrlingsoffensive investieren wir rund 54 Millionen Euro in die Fachkräfte von morgen, was sich bereits auf die Anzahl von arbeitslosen Jugendlichen positiv auswirkt. Gerade in Zeiten wie diesen ist es besonders erfreulich, wenn wir den Menschen Hilfestellung und eine Perspektive für ihre berufliche Zukunft geben können“, so Landesrat Martin Eichtinger.
„Nach zwölf Monaten Corona-Pandemie sinkt die Arbeitslosigkeit, bleibt aber weiterhin hoch. Die fallende Tendenz bei den Arbeitslosenzahlen, besonders bei den Jugendlichen zeigt uns aktuell ein etwas positiveres Bild als noch vor einigen Wochen“, analysiert Sven Hergovich.
Aufgrund der anhaltenden Gesundheitskrise und wirtschaftlichen Einschränkungen bleibt die Situation am Arbeitsmarkt aber weiterhin angespannt. „Nun zählt es Arbeitssuchende rasch zu vermitteln und dort wo eine Vermittlung nicht möglich ist, mit Hilfe von Aus- und Weiterbildungen gut für den zukünftigen wirtschaftlichen Aufschwung vorzubereiten“, so Eichtinger und Hergovich.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter, Geschlecht und Dauer der Arbeitslosigkeit
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25-49 Jahre) Ende März im Jahresvergleich einen Rückgang um -28,9% und bei den Älteren (50plus) einen Rückgang von
-14,1%. Den höchsten Rückgang gab es mit -47,1% bei den Jugendlichen.
Auffallend ist nach wie vor, dass Frauen durch die Krise stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind als Männer: während der Rückgang im Jahresvergleich bei den Frauen -22,4% beträgt, fällt er bei den Männern deutlich höher aus (-28,4%).
Die Corona-Krise wirkt sich weiterhin besonders auf die Langzeitarbeitslosigkeit aus, die mit plus 60,9% (+6.187 Personen) überdurchschnittlich gestiegen ist und im März bei 16.341 Personen liegt. „Die größte Herausforderung in den kommenden Monaten wird sein, der Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Wir müssen und werden alles tun, um den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen“, erklären Martin Eichtinger und Sven Hergovich.
Anstieg nach Branchen, Nationalität und Bezirken
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-4.603), im Baubereich (-4.091), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt ca. -2.300), im Handel (-1.685) sowie im Bereich Verkehr und Lagerei (-1.141).
Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (-5.640 od. -30,1% auf 13.116) sank die Arbeitslosigkeit Ende März (relativ) stärker an als bei Inländer_innen (-14.506 od. -24,3% auf 45.178).
Nach Arbeitsmarktbezirken fällt auf, dass sich die Situation vor allem im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -42,9% und im Waldviertel um durchschnittlich -38,4% zurück.
Stellenmarkt
Ende März liegt der Bestand an gemeldeten offenen Stellen mit 12.284 um 14,3% über dem Niveau des Vorjahres. Erfreulich ist, dass die niederösterreichischen Betriebe dem AMS NÖ im März mit knapp 7.700 freie Stellen um 53,6% mehr offene Stellen zur Besetzung gemeldet haben als im Vorjahr.
Foto: Michal Jarmoluk from Pixabay
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