Land NÖ unterstützt Schienen-Güterverkehr im Traisental bis 2031

Politik & Wirtschaft

221.000 Euro jährlich in Aussicht

Land NÖ unterstützt Schienen-Güterverkehr im Traisental bis 2031

27. Aug. 2020 | St. Pölten

Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko und sein für Wirtschaft zuständiger Regierungskollege Jochen Danninger waren heute im Traisental zu Betriebsbesuchen beim Sägewerk Brunner-Stern und dem Unternehmen Isoplus Fernwärmetechnik. Großes Thema war die Förderung für die zwischen Freiland und St. Aegyd befindliche Güterverkehrs-Anschlussbahn.

„Wir haben den Betrieb und die Investitionen seit der Übernahme durch die Kleinregion Traisen-Gölsental von den ÖBB im Jahr 2012 mit 3,3 Millionen Euro unterstützt. Diese Unterstützung werden wir auch weiterführen und die Anschlussbahn bis 2031 fördern“, so die beiden Landesräte Schleritzko und Danninger. Ab dem kommenden Jahr sind – vorausgesetzt der Zustimmung der Landesregierung – bis zu 221.000 Euro an Förderung des Landes vorgesehen. Dieser Betrag soll jährlich ausbezahlt und auch valorisiert werden.

Zurzeit werden auf der Strecke 36.500 Tonnen an Gütern transportiert. „Jede Tonne, die statt auf der Straße mit dem Zug transportiert wird, ist eine Entlastung für unser Klima. Aus diesem Grund wird die Förderung des Landes auch fortgeführt“, hielt Schleritzko dazu fest.

Landesrat Danninger betonte die wirtschaftliche Bedeutung der Strecke: „Ohne die Anschlussbahn ließen sich einige Geschäftsideen nicht verwirklichen. Damit ist die Förderung auch ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort und den damit verbundenen Arbeitsplätzen.“

Mit der Übernahme der 17 Kilometer langen Bahnstrecke betrat die Kleinregion Traisen-Gölsental mit ihren damals zehn Mitgliedsgemeinden Neuland. Es gelang in den kommenden Jahren mit nur ca. 20 Prozent der damals von den ÖBB veranschlagten Kosten die gesamte Bahnstrecke für den Güterverkehr aufrecht zu erhalten. So konnte seit neun Jahren der umweltschonende Bahntransport im obersten Traisental gesichert werden. „Dies zu Beginn der Überlegungen für unmöglich gehaltene Vorhaben war nur mit einem starken Partner wie dem Land Niederösterreich möglich. Von Beginn an wurden wir mit Beratungsleistungen unterstützt, welche dann in das Kooperationsprojekt mit den auf der Bahnstrecke transportierenden Unternehmen mündete“, erinnerte sich der Vorsitzende des Beirates des regionseigenen Trägerunternehmens, BR Bgm. Karl Bader.

Obmann der Kleinregion Bgm. Alois Kaiser: „Es freut mich, dass wir trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen für den Transport auf der Schiene über die vergangenen neun Jahre einen Großteil des Güterverkehrs unserer Anschlussbahn auf der Schiene halten konnten. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Niederösterreich und mittels der Anschlussbahnförderung des Bundes konnten wir als Kleinregion diesen klimaschonenden Transport für die Unternehmen unserer Region ermöglichen.“

Der Großteil der Transporte entfällt auf Holz welches nicht nur aus dem waldreichsten Bezirk Österreichs heraus, sondern auch aus Nachbarländern Österreichs z.B. zum Sägewerk Brunner-Stern angeliefert wird. Wie wichtig die Bahninfrastruktur ist, weiß auch Geschäftsführer Thomas Anthofer, welcher das Sägewerk Brunner-Stern bereits in vierter Generation führt: „Dem Bahnanschluss ist ein Teil unseres Erfolges zu verdanken. Ohne Bahnanschluss ist die kontinuierliche Rohstoffversorgung nur schwierig aufrecht zu halten.“

Ein weiteres international tätiges Unternehmen aus der Region ist auf den Bahnanschluss zur Abwicklung von Großprojekten angewiesen. Ausgehend vom Standort Hohenberg mit eigenem Anschlussgleis an die Anschlussbahn Traisental, wurde seit 1989 die Isoplus-Gruppe mit 15 Standorten in ganz Europa aufgebaut. „Wir arbeiten zurzeit am Angebot für eine Ausschreibung für ein Großprojekt in den Niederlanden mit einem Auftragsvolumen von ca. 20 Millionen Euro. Ohne Bahnanschluss könnte dieses Projekt nicht vom Standort Hohenberg abgewickelt werden. So trägt die Anschlussbahn Traisental wesentlich zur Absicherung der 230 Arbeitsplätze am Standort Hohenberg bei“, weiß Geschäftsführer Robert Hirner von Isoplus zu berichten.

Im Laufe des Projektes hat man mit den Österreichischen Bundesforsten aber auch einen Kooperationspartner verloren. Durch den Wegfall der Transportmengen durch die Bundesforste wird zukünftig der Güterverkehr auf dem Streckenabschnitt Hohenberg-St. Aegyd/Nw. nicht mehr regelmäßig stattfinden können. Doch auch für diesen Streckenabschnitt gibt es bereits einen Plan mit besonderem Fokus auf die Regionalentwicklung. „Wir planen auf diesem Streckenabschnitt neben einem Erlebnisbahnverkehr, die Einrichtung einer Bahnakademie an welcher Privatpersonen eine Lokführerausbildung für unsere Anschlussbahn absolvieren können. Dadurch erwarten wir uns einen weiteren touristischen Impuls für unsere Region“, gibt der Kleinregionsmanager und gleichzeitig Geschäftsführer der Bahngesellschaft der Kleinregion Roland Beck einen Ausblick in die Zukunft.

Foto: © NLK Reinberger

Text: NÖ Landesregierung, 27. Aug. 2020

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