Politik & Wirtschaft
Rückblick Climathon Wolkersdorf 2021
Konkrete Ideen für eine lebenswerte Stadt
Wolkersdorf schloss sich mit 19 Teilnehmer*innen an und schaffte mit dem zweiten Climathon in der Stadtgemeinde eine starke Vernetzung der Bürger*innen, Expert*innen und politischen Entscheidungsträger*innen in der Region. Damit war Wolkersdorf heuer eine von 180 Climathon-Gemeinden weltweit und die zweite in Österreich, die ihren Bürger*innen eine Plattform bietet, um kreative Lösungen für die lokalen Herausforderungen des Klimawandels auszuarbeiten.
Aufgrund der Dringlichkeit des Themas Klimawandel lag der Fokus dieses Jahr darin, konkrete Maßnahmen vorzuschlagen, die sowohl in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde als auch in Eigeninitiative umgesetzt werden können. Die Frage, die an die Teilnehmer*innen gerichtet war, lautete: Wie wollen wir 2030 in Wolkersdorf wohnen? Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen vom Müllmahnmal, das Bewusstsein für den verunreinigten Rußbach und für die Ressource Wasser schaffen möchte, über die Bildung von Interessensgemeinschaften zur Stärkung der Biodiversität und Verbesserung des Kleinklimas auf privaten und öffentlichen Grünflächen, hin zur Errichtung von „Bürger*innen-Wälder“ (nach dem Beispiel von https:www.citizens-forests.org) und der Gründung einer zentralen Anlauf- und Vernetzungsstelle für klimasoziales Wohnen, für leistbaren Wohnraum mit einem geringerem ökologischen Fußabdruck.
Die vier Teams haben in diesen 24 Stunden Unglaubliches geleistet: Vom offenen und visionären Zugang geprägt haben sie mit Unterstützung der Coaches die verrücktesten Ideen gesponnen und im Gespräch mit Expert*innen auch so manche verrückt anmaßenden Innovationen entdeckt. Der Favorit des Abends: Das Konzept der Schwammstadt. Bäume gehören zu den wichtigsten Klima-Regulatoren: Ihnen ein lebenswertes Umfeld zu ermöglichen garantiert auf lange Sicht lebenswerte Ortschaften, in denen grüne Riesen Hitze- und Trockenheitspole auf natürliche Weise regulieren.
Beim abschließenden Ideenfestival am Samstag Nachmittag beeindruckten die Teams das Publikum mit musikalischer Begleitung, pointierten Erzählungen und klar aufbereiteten Konzepten. Das Feedback der Jury war ausgesprochen positiv: Die vorgestellten Maßnahmen sind sehr konkret, die Teilnehmer*innen haben über Forderungen hinaus Ansätze geliefert, um selbst ins Tun zu kommen. Und: Alle vorgestellten Lösungen passen sehr gut in den Maßnahmenkatalog des KLAR!-Programms. Damit kann der Arbeitsrahmen u.a. durch Vernetzung und Sichtbarkeit gefördert werden.
À propos Sichtbarkeit: Die Jury empfahl der Stadtgemeinde, das Projekt „Klimasoziale Innovationen“ weiter zu verfolgen, den gegenseitigen Austausch zu fördern und besonderes Augenmerk auf das Thema zu legen. Stadtrat Christian Schrefel dazu: „Auf die Frage ‚Wie bewohnen wir den Raum?‘ folgen nun viele weitere Fragen. Es ist eine große Herausforderung, die wir gerne annehmen. Wir sind davon überzeugt, dass Initiativen, in denen sich Bürger*innen direkt einbringen können, wie hier beim Climathon, wichtige Impulse liefern. Nach dem Thema Energie 2019 steht nun das Thema Raum im Vordergrund. Die Gemeinde ist bereit, auch an diesem Thema weiterzuarbeiten und in weitere Überlegungen einzubeziehen.“
Weiters wurde das Projekt „Grün sta(d)tt Grau“ ins Rampenlicht gerückt: Der ladenraum, dessen besonderes Anliegen es ist, die Begegnung und das Miteinander zu fördern, wird das Team darin unterstützen, Begegnungszonen für ein harmonisches Miteinander zu schaffen.
Für Nathalie Aubourg, Organisatorin des Climathon Wolkersdorf, sind damit sehr konkrete Grundsteine für die weitere Zusammenarbeit gelegt: „Ich bin sehr stolz auf die Teilnehmer*innen: Die Motivation und der Ehrgeiz, etwas zu bewegen und für das Klima aktiv zu werden, stiegen mit jeder Stunde an. In diesen knapp 24 Stunden entstanden großartige Projektideen, die ich bildlich vor mir sehe: Es liegt nun an uns, den Teilnehmer*innen und den Entscheidungsträger*innen diesen Moment zu nutzen und in die Umsetzung zu gehen.“
Bürgermeister Dominic Litzka ist dankbar für die kreativen Impulse und den unermüdlichen Einsatz der Teilnehmer*innen, die im Rahmen der Veranstaltung spürbar waren: „Der diesjährige Climathon hat beeindruckend dargelegt, dass es zahlreiche Menschen in der Bevölkerung gibt, die ihr Engagement unser aller Lebensraum – der Stadtgemeinde Wolkersdorf – widmen und durch neue Denkansätze Bewegung in bereits bekannte Problemstellungen bringen.“
Wir sind schon sehr gespannt auf die weitere Entwicklung der Projekte! Fortsetzung folgt.
Weiterführende Links:
- www.climathon.at/wolkersdorf
- Schwammstadt: https:urbanmenus.com/sponge-city-for-urban-trees/
- KLAR!: https:klar-anpassungsregionen.at/regionen/klar-mistelbach-wolkersdorf-im-weinviertel
Raus aus dem Öl
Die Stadtgemeinde Wolkersdorf setzt neuen Schwerpunkt!
Heizen mit Öl ist nicht nur klimaschädlich, sondern auf lange Sicht auch sehr teuer. Daher ist die Stadtgemeinde Wolkersdorf Teil der Initiative „Raus aus dem Öl“ des Landes NÖ geworden. Mit dem Ziel, dass bis 2030 das gesamte Gemeindegebiet ölfrei wird.
„Jahr für Jahr soll die Zahl der Ölheizungen in Wolkersdorf im Weinviertel weniger werden“, erklärt Bürgermeister Dominic Litzka. „Wenn Sie dazu beitragen möchten und auf ein erneuerbares Heizsystem umsteigen wollen, unterstützen wir Sie gerne: Neben herausragenden Förderungen stellen wir seitens der Gemeinde in Partnerschaft mit der ENU eine firmenunabhängige Energieberatung zur Verfügung!“
Die Energieberatung NÖ bietet eine kostenlose Vor-Ort Beratung an (ausgenommen Wegpauschale). Die Erneuerbare-Wärme-Coaches können Ihnen ein geeignetes erneuerbares Heizsystem empfehlen und haben umfangreiche Informationen über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten.
Die Stadtgemeinde Wolkersdorf hat bereits fixe Energieberatungstage organisiert. Die ersten Beratungen haben Anfang November stattgefunden. Die nächste Möglichkeit für eine kostenlose Energieberatung bei Neubau, Sanierung und zu Heizungsfragen gibt es wieder am 13. & 25.1.2022 sowie am 15. & 24.2.2022. Anmeldung im Rathaus Wolkersdorf, Bürgerservice: buergerservice@wolkersdorf.at.
Übrigens: Mit bis zu € 10.500,- Förderungen ist der Heizungsumstieg so attraktiv wie nie zuvor. In der Regel ist damit rund die Hälfte der Investitionskosten für die neue klimafreundliche Heizung gedeckt.
Weitere Infos: www.energie-noe.at
Fototext: LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und eNu-Geschäftsführer Herbert Greisberger setzen gemeinsam mit UGR Erwin Mayer, Vizebgm. Albert Bors und StR Hermann Stich auf mehr erneuerbare Wärme für Wolkersdorf im Weinviertel! Fotocredit: A1-fotografie-c.hinterndorfer.
Fotocredit: StadtGemeinde Wolkersdorf
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