Polizeimeldung
12 Einbrüchen in Juwelierfachgeschäfte
Klärung zahlreicher Einbruchsdiebstähle in Juwelierfachgeschäfte in Wien und NÖ
Seit Ende 2019 kam es in Wien und Niederösterreich wiederholt zu Einbruchsdiebstählen in Juwelierfachgeschäfte, wobei von vorerst unbekannten Tätern die Auslagenscheiben der Geschäftslokale mithilfe von Werkzeugen / Wurfgegenständen eingeschlagen wurden. In einigen Fällen blieb es aufgrund von speziellen Scheiben (Panzerglas) beim Versuch. Bei insgesamt 12 Einbrüchen in Juwelierfachgeschäfte, zwei Einbruchsdiebstählen in Elektrofachgeschäfte, einem Einbruch in ein Kosmetikfachgeschäft und dem Diebstahl von zwei E-Bikes entstand ein Gesamtschaden in der Höhe von mehr als 147.000 Euro.
Am 16. Mai 2020, um 08.00 Uhr, wurde der Polizeiinspektion Litschau die Anzeige erstattet, dass gegen 03.00 Uhr, in Groß Siegharts, Bezirks Waidhofen an der Thaya, zwei E-Bikes gestohlen wurden, welche mit einem GPS-System ausgestattet sind. Die gestohlenen Fahrräder konnten in einem Objekt im Gemeindegebiet von Haugschlag, Bezirk Gmünd, geortet werden. Kurz darauf stellten Bedienstete der Polizeiinspektion Litschau im Zuge einer freiwilligen Nachschau, auf dem Dachboden des Objekts die beiden E-Bikes sicher. Die Beamten trafen dabei einen vorerst unbekannten Mann an, der infolge zu Fuß flüchtete. Bei der darauffolgenden Fahndung wurden mehrerer Streifen eingebunden und der Flüchtige konnte etwa 1 Kilometer vom Fluchtort entfernt angehalten und vorläufig festgenommen werden. Der Mann verweigerte die Bekanntgabe seiner Identität.
Die weiteren Ermittlungen wurden von Bediensteten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Ermittlungsbereich Diebstahl, übernommen. Bei der Überprüfung der Person konnte festgestellt werden, dass es sich beim Festgenommenen um einen 47-jährigen polnischen Staatsbürger handelt, gegen den bereits eine Festnahmeanordnung der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt wegen Eigentumsdelikten bestand.
Durch weitere intensive und akribische Ermittlungen konnten die Kriminalisten einen 59-jährigen polnischen Staatsbürger aus dem zweiten Wiener Gemeindebezirk als weiteren Beschuldigten zu der Einbruchsdiebstahls-Serie ausforschen.
Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt wurde der 59-Jährige von Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, mit Unterstützung des Einsatzkommandos Cobra am 14. Juli 2020 in Wien festgenommen. Bei der von der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt angeordneten Hausdurchsuchung stellten die einschreitenden Beamten in der Wohnung des Beschuldigten ein russisches Maschinengewehr sicher. An seinem niederösterreichischen Zweitwohnsitz konnten weitere Waffen und Munition sichergestellt werden. Gegen den 59-Jährigen besteht ein aufrechtes Waffenverbot. Er ist zum Besitz der Waffen geständig.
Die beiden polnischen Staatsbürger zeigten sich zu den Einbruchsdiebstählen nicht geständig. Sie wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt in die dortige Justizanstalt eingeliefert.
Durch weitere umfangreiche Erhebungen konnte als Hehler der gestohlenen Schmuckgegenstände ein 63-jähriger österreichischer Staatsbürger ausgeforscht werden. Er wird der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt angezeigt.
Tatörtlichkeiten:
- 5 Tathandlungen in Wien
- 3 Tathandlungen im Bezirk Waidhofen/Thaya
- 2 Tathandlungen in Wiener Neustadt
- 2 Tathandlungen im Bezirk Gmünd
- 1 Tathandlung im Bezirk Korneuburg
- 1 Tathandlung im Bezirk Baden
- 1 Tathandlung im Bezirk Krems
- 1 Tathandlung im Bezirk Mödling
Klärung einer Serie von Wohnhauseinbrüchen in NÖ und OÖ
Beginnend ab September 2020 verübte eine vorerst unbekannte Tätergruppe zahlreiche Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser in NÖ und OÖ, wobei die Zylinderschlösser der Türen mit einem Werkzeug gewaltsam abgedreht wurden. Die Täter erbeuteten vorwiegend Bargeld und Schmuck. In einigen Fällen wurden auch Schlafzimmer nach Wertsachen durchsucht, wobei die Bewohner zum Tatzeitpunkt schliefen.
Bei Wohnhauseinbrüchen in der Nacht von 11. auf 12. September 2020, im Gemeindegebiet von Zelking-Matzleinsdorf, Bezirk Melk, wurde auch eine Geldbörse gestohlen, in der sich eine Bankomatkarte samt PIN-Code befand. Unmittelbar nach der Tat tätigte ein maskierter Mann mehrere Behebungen bei einem Geldausgabeautomaten in St. Pölten.
Lichtbild maskierter Täter bei der Geldbehebung
Bedienstete des Landeskriminalamtes NÖ, Ermittlungsbereich Diebstahl, konnten nach akribischen Ermittlungen und Zeugenbefragungen ein mögliches Täterfahrzeug mit Wiener Zulassung ermitteln und einen Tatzusammenhang mit einer Einbruchsserie in der Nacht von 14. auf 15. September 2020 im Bezirk Amstetten feststellen.
Nach intensiven Überwachungs- und Fahndungsmaßnahmen klärten die Kriminalisten die Identität von zwei Tatverdächtigen und erwirkten eine Festnahmeanordnung bei der Staatsanwaltschaft Krems an der Donau. Es handelt sich um einen 33-jährigen und einen 52-jährigen Mann; beide rumänische Staatsbürger.
In der Nacht von 20. auf 21. September 2020 kam es erneut zu einer Serie von Einbruchsdiebstählen in Wohnhäuser im Bezirk Melk. Bedienstete der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität des Landeskriminalamtes Niederösterreich konnten die zwei bereits ausgeforschten Beschuldigten in den Vormittagsstunden des 21. September 2020 in Wien 15. anhalten und festnehmen. Im Zuge der Anhaltung gelang es einen dritten Tatverdächtigen – einen 49-jährigen rumänischen Staatsbürger – vorläufig festzunehmen.
Im Tatfahrzeug sowie bei angeordneten Hausdurchsuchungen in Wien 15. und im Gemeindegebiet von Parndorf wurden Einbruchswerkzeuge sowie ein Teil der Beute im Gesamtwert von mehr als 32.000 Euro vorgefunden und sichergestellt.
Dieser Tätergruppe konnten 3 Einschleichdiebstähle sowie 20 Einbruchsdiebstähle in Wohnhäuser, mit einer Gesamtschadenssumme von mehr als 100.000 Euro nachgewiesen werden. Der Tatzeitraum erstreckt sich von 3. bis 21. September 2020. Die Tatorte befinden sich in Niederösterreich (Bezirke Horn, Waidhofen/Thaya, Gmünd, Bruck/Leitha, Melk, Amstetten, Scheibbs) sowie in Oberösterreich (Bezirke Vöcklabruck, Grieskirchen).
Der 33-Jährige und der 52-Jährige zeigten sich geständig; der 49-Jährige ist nicht geständig. Alle drei Beschuldigten wurden über Anordnung der Staatsanwaltschaft Krems an der Donau in die dortige Justizanstalt eingeliefert.
Seitens des Landeskriminalamtes Niederösterreich werden die Ermittlungen zu möglichen weiten Straftaten fortgeführt.
Maßnahmen zur Bekämpfung von Dämmerungseinbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser (DWE)
Beginnend mit der kalten Jahreszeit – im Zeitraum zwischen Oktober und März – machen sich Kriminelle die schon früher einbrechende Dunkelheit für Einbruchsdiebstähle in Wohnräume zu Nutze, wobei die meisten Einbrüche im Zeitraum zwischen 17 und 20 Uhr, bevorzugt in Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und ebenerdige Wohnungen stattfinden.
Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Kriminalitätsform erbrachten in den zurückliegenden Jahren eine deutliche Reduktion von Dämmerungseinbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser.
Mit dem Ziel, diese positive Entwicklung fortzusetzen, werden für die kommende „DWE-Saison“ eine Reihe von präventiven Maßnahmen im privaten Bereich empfohlen und ein polizeiliches Maßnahmenbündel zur Bekämpfung von Wohnraumdämmerungseinbrüchen umgesetzt.
- Maßnahmen der Polizei
Ein wesentlicher Teil ist die Prävention – denn der größte Erfolg ist die verhinderte Straftat. Die Öffentlichkeitsarbeit / mediale Verbreitung der Botschaften und Tipps spielt dabei eine sehr wichtige und wertvolle Rolle.
Neben verstärkter Streifentätigkeit werden sowohl zivile als auch uniformierte Streifen der Bezirkspolizeikommanden und Stadtpolizeikommanden DWE-Schwerpunktaktionen durchführen.
Das Landeskriminalamt NÖ richtet mit Beginn der Dämmerungszeit auch wieder eine temporäre Ermittlungsgruppe für die strukturierte und effiziente Bekämpfung der Wohnraumeinbrüche ein. Diese Ermittlungsgruppe widmet sich im Speziellen der Aufarbeitung von einlangenden Hinweisen, der Übernahme von Amtshandlungen und der Zerschlagung von organisierten DWE-Tätergruppen.
- Prävention / Tipps
Jeder Eigenheim- oder Wohnungsbesitzer kann selbst dazu beitragen, mögliche Einbrecher abzuschrecken. Viele Lichtquellen, Zeitschaltuhr, auch in Verbindung mit akustischen Signalen können helfen, Einbrüche zu verhindern. Auch aufmerksame Nachbarn, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge wahrnehmen und dokumentieren, sind dabei hilfreich. Wer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte umgehend die Polizei verständigen – keinesfalls sich dem Einbrecher in den Weg stellen und das eigene Leben riskieren!
- Viel Licht sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung in einem Zimmer das Licht eingeschaltet lassen. Bei längerer Abwesenheit Zeitschaltuhren verwenden und unterschiedliche Einschaltzeiten für die Abendstunden programmieren. Im Außenbereich Bewegungsmelder und starke Beleuchtung anbringen, damit das Licht anzeigt, wenn sich jemand dem Haus nähert.
- Bei längerer Abwesenheit einen Nachbarn ersuchen, die Post aus dem Briefkasten zu nehmen, um das Haus oder die Wohnung bewohnt erscheinen zu lassen. Aus demselben Grund im Winter Schnee räumen oder räumen lassen.
- Keine Leitern, Kisten oder andere Dinge, die dem Täter als Einstiegs- bzw. Einbruchshilfe können, im Garten liegen lassen. Außensteckdosen ab- oder wegschalten.
- Lüften nur wenn man zu Hause ist, denn gekippte Fenster oder Terrassentüren sind ganz leicht zu überwinden. Achtung – Versicherungen zahlen nicht, da kein Einbruch, sondern eventuell nur ein Diebstahl vorliegt.
- Terrassentüren mittels Rollbalken oder Außenjalousien sichern. Alarmanlage und Videoüberwachungsanlage installieren. Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen.
- Vor der Anschaffung von mechanischen oder elektronischen Sicherungseinrichtungen die kostenlose und objektive Beratung durch die Kriminalpolizeiliche Beratung in Anspruch nehmen.
- Besonders wertvoll bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität ist eine gute Nachbarschaft, wenn in der Siedlung eingebrochen wurde und man sich untereinander verständigen kann, ob jemand was gesehen hat, oder vielleicht mit Hinweisen aus der eigenen Videoüberwachungsanlage weiterhelfen kann.
- Nicht zögern, bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die Polizei zu verständigen. Die Meldung einer verdächtigen Wahrnehmung bei der Polizei verursacht dem Anzeiger KEINE Kosten.
- Auch verdächtige Wahrnehmungen im Bereich von öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahnhöfe, Bahnlinien) melden, da diese von den Tätern bevorzugt als Transportmittel zu den Tatorten verwendet werden.
- Eigentumsverzeichnis für Wertgegenstände anlegen. Vorwiegend werden Bargeld, Münzen, Schmuck, Uhren, Digitalkameras, Laptops und Handys gestohlen. Das Verzeichnis hilft im Falle eines Diebstahls bei der Fahndung und bei der Zuordnung von sichergestellten Gegenständen.
- Beachten Sie auch mögliche Förderungsangebote des Landes Niederösterreich und Ihrer Wohnsitzgemeinde bei Investitionen zur Absicherung ihres Eigenheimes.
Lichtbild: © LPD NÖ
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