Job- und Wirtschaftsmotor für Österreich

Politik & Wirtschaft

E-Mobilität

Job- und Wirtschaftsmotor für Österreich

21. Jän. 2021 | Wien

Unser Mobilitätsverhalten verändert sich. Es wird zunehmend elektrisch. Insbesondere die heimische Automobilindustrie, die einen Exportanteil von 86 Prozent aufweist, befindet sich deshalb im Umbruch. Eine aktuelle Studie zeigt die Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotenziale der E-Mobilität deutlich, dass die E-Mobilitätwirtschaft ein absoluter Job- und Wirtschaftsmotor ist und gerade angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage hohe Chancen für die heimische Automobilindustrie eröffnet.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Klimaschutz ist der absolute Wirtschafts- und Jobmotor. Die Studie macht uns das deutlich und zeigt, dass wir mit unserem umfangreichen E-Mobilitätspaket auf die richtige Karte setzen. Die E-Mobilität wird in den nächsten Jahren in Österreich und weltweit stark an Bedeutung gewinnen. Deswegen fördern wir klimafreundliche Alternativen im Verkehr und den Ausbau der E-Ladestationeninfrastruktur. Auch im Bereich der Forschung und Entwicklung investieren wir und sorgen für die klimafreundlichen Technologien und Innovationen die es für die E-Mobilität von heute und morgen braucht – etwa im Bereich der Batterietechnologien oder beim Leichtbau. Das löst vielfach Investitionen aus, die unserer heimischen Wirtschaft und unserem Klima zugutekommen.“

Eine der Kernaussagen der Studie lautet: Elektromobilität birgt Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale im Bereich der direkten Herstellung von PKW-Komponenten. Das Wertschöpfungspotenzial bis 2030 prognostizieren die Studienautor*innen mit einem Plus von etwa 19 Prozent, das entspricht einer jährlichen Steigerung von 645 Millionen Euro. Das Beschäftigungspotenzial im gleichen Zeitraum erfährt eine Steigerung von etwa 21 Prozent. D.h. statt derzeit 34.400 direkt in der Automobil-Herstellung Beschäftigten werden es 2030 knapp 42.000 Personen sein. Das entspricht rund 7.300 konkreten Arbeitsplätzen mehr. Durch den Ausbau der E-Ladestationen kommen weitere 1.000 potentielle Arbeitsplätze zusätzlich hinzu. Jedoch – so sind sich die Wissenschaftler*innen einig – ist diese Entwicklung kein Selbstläufer. Nur durch konsequente Investitionen in Forschung und Entwicklung, in die Ausbildung entsprechender Fachkräfte und vor allem rasches Handeln der betroffenen Unternehmen in Richtung E-Mobilität kann verhindert werden, dass der Branche mittelfristig zahlreiche Arbeitsplätze verloren gehen.

Klima- und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Wir begleiten die Branche seit vielen Jahren in diesem Umbruch mit einem umfassenden Angebot. Was wir dabei deutlich sehen: Die Unternehmen haben eine enorme Innovationskraft, die unterstützt werden muss. Wenn gleichzeitig die Anreize steigen, auf E-Mobilität umzusteigen, gelingt es, Österreich weiterhin als global angesehenen Zulieferer in der Branche zu positionieren.“

Innovation, Kooperation, Infrastruktur Die Studie „E-MAPP 2“ wurde von der Fraunhofer Austria Research GmbH, der TU Wien und der Smart Mobility Power GmbH erstellt. Deutlich machen die Studienautor*innen, dass es ohne den raschen und innovativen Umstieg der Branche auf die Entwicklung und Produktion von Komponenten für die E-Mobilität zu massiven Arbeitsplatz- und Wertschöpfungsverlusten kommen wird. Wilfried Sihn, Geschäftsführer Fraunhofer Austria: „Es gibt keine Alternative zur E-Mobilität, wer nicht spätestens jetzt auf diese Technologie setzt, wird massive Verluste erleiden oder riskiert vom Markt zu verschwinden. Für uns ist deutlich geworden: Es braucht für Österreich Innovation, Kooperation und den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur.“ Die Studienautor*innen sehen auch Wertschöpfungspotenziale österreichischer Unternehmen durch den Fachkräftemangel ungenutzt. Eine Umfrage unter Expert*innen hat deutlich gemacht, dass besonders in technologieorientierten und forschungsintensiven Unternehmen in Österreich ein Fachkräftemangel auftritt, der weiter voranschreitet. Sihn: „Besonders in der Forschung und Entwicklung fehlen Qualifikationen im Bereich der Elektromobilität, was zu minimierter Innovationskraft und Kreativität bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führt.“ Eine klare Handlungsempfehlung sieht er daher darin, ab sofort in die Bereiche Aus- und Weiterbildung und Digitalisierung der Branche zu investieren.

Die Studie wurde im Auftrag des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK), unter der Leitung der Forschungseinrichtung Fraunhofer Austria gemeinsam mit der TU Wien und der Smart Mobility Power GmbH erstellt.

Personen: Im Bild v.l.n.r.: Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds; Leonore Gewessler, BM fürKlimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie und Wilfried Sihn, Geschäftsführer Fraunhofer Austria

Quelle: APA-OTS
Fotocredit: Klima- und Energiefonds/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Text: Klima- und Energiefonds, 21. Jän. 2021

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