Heimische Unternehmen müssen verstärkt an ihrer Resilienz arbeiten

Politik & Wirtschaft

PwC Krisen-Studie

Heimische Unternehmen müssen verstärkt an ihrer Resilienz arbeiten

19. Apr. 2021 | Wien
  • Mehr als 70 % aller weltweit befragten Unternehmen gaben an, dass COVID-19 negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen hatte
  • 25 % der Befragten in Österreich gaben an, dass die Krise insgesamt einen positiven Einfluss auf ihr Geschäft hatte
  • Über 50 % der heimischen Unternehmen verfügten zu Beginn der Corona-Pandemie über kein festgelegtes Krisenteam
  • Im internationalen Vergleich zeigen sich Unternehmen in Österreich weniger stark bereit, in das Krisenmanagement zu investieren

Ein Jahr nachdem COVID-19 zur globalen Pandemie erklärt wurde, untersucht die zweite Global Crisis Survey von PwC nun die Reaktionen der globalen Geschäftswelt auf die verheerendste Krise unserer Zeit. Mehr als 2.800 Führungskräfte aus 29 Branchen und 73 Ländern nahmen an der Umfrage teil, davon 56 Unternehmen aus Österreich.

Weltweit gaben mehr als 70 Prozent (68 % in Österreich) aller Befragten an, dass die Pandemie negative Auswirkungen auf ihr Unternehmen hatte. 20 Prozent (25 % in Österreich) meldeten, dass die Krise insgesamt einen positiven Einfluss auf ihre Geschäftstätigkeiten hatte. Am meisten profitiert haben Unternehmen im Technologie- und Gesundheitssektor, während die Reisebranche und das Gastgewerbe am stärksten mit den negativen Auswirkungen zu kämpfen hatten. Eines hatten die Unternehmen gemeinsam, die gut durch die Pandemie gekommen sind: Sie vertrauten auf ein etabliertes Krisenteam, um erfolgreich durch die Krise zu steuern.

Das Unvorhersehbare planen

Die erste Global Crisis Survey im Jahr 2019 zeigte auf, dass 95 Prozent aller Befragten innerhalb der nächsten zwei Jahre mit einer Krise rechneten. Jedoch schien die Gefahr einer Pandemie nicht allgegenwärtig, und wurde damals noch nicht als Bedrohung eingestuft.

„Das vergangene Jahr verdeutlichte, dass die Herausforderung beim Krisenmanagement nicht darin liegt, die Zukunft vorherzusagen, sondern vielmehr darin, mit dem Unvorhersehbaren umgehen zu können. Unternehmen müssen ihren Fokus auf den Aufbau einer grundlegenden Resilienz legen, um zukünftigen Herausforderung gewachsen zu sein,“ so Kristof Wabl, Forensics & Crisis Leader bei PwC Österreich, und fügt hinzu: „Nun sind alle Blicke auf die Zukunft gerichtet, und Unternehmen sensibilisiert. Krisenplanung, Resilienzprogramme und die Berücksichtigung der Bedürfnisse von Arbeitskräften spielen eine wichtige Rolle in der Vorbereitung auf das Unvermeidbare.“

Zu Beginn der Krise waren viele unvorbereitet

Mehr als 32 Prozent aller Teilnehmer in der aktuellen Umfrage gaben an, dass ihre Organisation zu Beginn der COVID-19-Pandemie über kein etabliertes Krisenteam verfügte. In Österreich schlitterte sogar fast die Hälfte der Unternehmen ohne ein Krisenteam in die Jahrhundertkrise.

Doch selbst Unternehmen mit einem gut aufgestellten Krisenteam benötigen einen Plan, um angemessen auf Krisen und andere Zwischenfälle zu reagieren. Auch hier zeigten sich Defizite: Nur 32 Prozent der heimischen Unternehmen hatten einen „sehr relevanten“ Krisenreaktionsplan. Die meisten Organisationen gestalteten ihre Pläne also nicht so, dass sie krisenunabhängig sind — und so speziell für die Corona-Pandemie nicht genutzt werden konnten. „Eine Krise kann vielfach zu tragen kommen. Ein resilientes Unternehmen sollte agil agieren können, und sich verschiedenen Arten von Krisen flexibel anpassen können,“ erklärt Christian Kurz, Director Forensic Technology Solutions bei PwC Österreich.

Erfolgsfaktoren für eine resiliente Zukunft

Jene Unternehmen, die heute besser dastehen, gaben deutlich öfter an, dass sie sich bereits intensiv mit der Resilienz ihres Unternehmens befasst hatten. Während weltweit sieben von zehn Unternehmen höhere Investitionen in den Aufbau von Resilienzen planen, sind es in Österreich nur drei von zehn Unternehmen.

„Damit Resilienz Teil Ihrer organisatorischen DNA wird, müssen Sie ihre Priorität einräumen“, so Christian Kurz. „Resilienz bildet die Basis dafür, wie ein Unternehmen Störungen trotzt und neue Möglichkeiten schafft. Gerade in Österreich ist hier noch viel Luft nach oben.“

Optimistisch in die Zukunft

Den Ausblick für 2021 sehen Unternehmen positiv: In der im März veröffentlichten 24. Global CEO Survey von PwC glauben rekordverdächtige 76 Prozent der CEOs an eine Verbesserung des Wirtschaftswachstums im Jahr 2021.

Dieser Optimismus steht im Einklang mit den Daten der Global Crisis Survey 2021, bei der sich drei von vier Unternehmen zuversichtlich zeigen, die Lehren aus der Krise erfolgreich anwenden und die Resilienz stärken zu können. Auch österreichische Unternehmen teilen mit 71 Prozent die grundsätzliche Zuversicht für die Zukunft.

Was es für mehr Resilienz braucht

Auf Basis der Studienergebnisse hat PwC drei Punkte zusammengefasst, wie sich Unternehmen besser auf eine Krise vorbereiten können:

  • Entwerfen Sie einen strategischen Krisenreaktionsplan, um die Belegschaft schnell zu mobilisieren, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren und effizient auf die Schockwellen der Störung zu reagieren.
  • Brechen Sie das Silodenken auf. Ein integriertes Programm ist unabkömmlich, um eine erfolgreiche Reaktion auf eine Krise zu geben und in „Ruhezeiten“ Resilienz aufbauen zu können.
  • Setzen Sie Prioritäten und bauen Sie Resilienz in Ihrer Organisation auf – nicht nur um erfolgreich zu sein, sondern auch, um zu überleben.

Weitere Informationen und den vollständigen Bericht finden Sie hier: https:www.pwc.at/de/aktuelle-themen/global-crisis-survey.html

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Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und PwC Österreich
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Fotocredit: PwC Österreich

Text: PwC Österreich, 19. Apr. 2021

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