Musik & Theater
„NACHTSCHWÄRMER“
Ein Puppentheaterfestival unter besonderen Umständen
Alles war heuer anders, von der Planung bis zur endgültigen Durchführung, war heuer nichts so, wie in den letzten Jahren! Aber dennoch ein Erfolg! Unter besonderen Umständen, die hinreichend bekannt sind, gingen von Mittwoch, dem 14. bis Sonntag, dem 18. Oktober, die diesjährigen 42. Internationalen Puppentheatertage unter dem Festivalmotto „NACHTSCHWÄRMER“ über die Bühne. Dank strenger Auflagen, klar definierten Sicherheitsvorkehrungen mit zugewiesenen Sitzplätzen und geregelten Ein- und Ausgängen sowie vielen weiteren, notwendigen Vorkehrungen war es möglich, dass das größte Kulturevent des Jahres in der Bezirkshauptstadt heuer stattfinden konnte.
Offizielle Eröffnung im kleinsten Rahmen:
Wie sehr COVID-19 auf das Festival Einfluss hatte, zeigte sich nicht nur beim Rahmenprogramm, das heuer deutlich reduziert werden musste und mit ausschließlich Gruppen aus Deutschland und Österreich wenig Internationalität aufwies, sondern auch bei der offiziellen Eröffnung, die nur im kleinsten Rahmen im Mistelbacher Stadtsaal am Dienstag, dem 13. Oktober, mit ausreichend Sicherheitsabstand stattfand. „Bereits vor Monaten, nämlich im Frühsommer, haben wir ein strenges Präventionskonzept ausgearbeitet, um die Sicherheit aller Besucherinnen und Besucher gewährleisten zu können. Dabei waren zwei Ziele ausschlaggebend: Einerseits die gewohnte, künstlerische Qualität anbieten zu können und andererseits ein Festival auf die Beine zu stellen, dass trotz der Corona-Pandemie sicher ist “, erklärte Josef Schimmer anlässlich der Eröffnung seines ersten Festivals in der neuen Funktion des Kulturstadtrates. Sichtlich froh, dass das diesjährige Festival über die Bühne gehen konnte, war auch die langjährige Intendantin Dipl.Dar. Cordula Nossek: „Ich bin unglaublich dankbar, dass die StadtGemeinde Mistelbach das Wagnis auf sich genommen hat, dieses Festival heuer auszurichten und mit der Bitte auf mich zukam, ein Programm auf die Beine zu stellen, das coronatauglich ist!“ Und das ist der Intendantin auch gelungen, auch wenn dieses – bedingt durch die aktuelle Situation – heuer etwas kleiner ausfiel: „Die Internationalität ist zwar heuer reduziert, aber die Qualität ist dennoch gleichgeblieben!“
Nicht nur für Josef Schimmer in seiner Funktion als Kulturstadtrat war es heuer das erste Festival, auch für Erich Stubenvoll waren die Internationalen Puppentheatertage eine Premiere in seiner Funktion als Bürgermeister von Mistelbach. In seiner Ansprache hob er deutlich hervor, warum ihm die Ausrichtung des größten Kulturevents des Jahres so wichtig war: „Es sind dies meine ersten Internationalen Puppentheatertage in einem generell komischen Jahr, vor allem aufgrund der Coronakrise, wo wir uns viele Fragen gestellt haben, ob und wie wir das Festival heuer ausrichten können“, erklärte das Stadtoberhaupt und ergänzte: „Eine Absage wäre sicherlich der leichteste Weg gewesen, doch wir sind nicht nur die Kulturhauptstadt des Weinviertels, wir sind die Puppentheaterstadt! Umso mehr war es mir wichtig, dieses Event auch auszurichten!“ Und auch wenn das diesjährige Festival sicher nicht als das erfolgreichste oder bestbesuchte in die Geschichte eingeht, ist für den Bürgermeister eines klar: „Uns kann man mit Sicherheit nicht vorwerfen, dass wir uns nicht lange genug auf diese Veranstaltung vorbereitet haben, in Zeiten von COVID-19, wo sich beinahe täglich alles ändert. Doch wir stehen zu unseren Entscheidungen und sind dem Land Niederösterreich für die Unterstützung dankbar, dass in diesen herausfordernden Zeiten auch Kunst und Kultur in Mistelbach erlebbar ist und es die 42. Internationalen Puppentheatertage geben wird!“
Feierlich eröffnet wurde das diesjährige Festival in Vertretung des Landes Niederösterreich durch NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing: „Es zeichnet einen Veranstalter oder eine Stadt aus, wenn man unter besonderen Umständen auf die derzeitige Situation reagiert und die 42. Internationalen Puppentheatertage in der Tradition aufrechterhält. Denn nicht der Beginn wird belohnt, sondern das Durchhalten“, dankte der Landtagspräsident für die Kontinuität und die Konsequenz und ergänzte: „Die Kultur ist zwar nicht das Brot des Lebens, aber der Wein. Und der gehört im Weinviertel einfach dazu!“
Weitere Gäste des Abends waren u.a. der scheidende MAMUZ-Geschäftsführer und neue Geschäftsführer auf der Schallaburg Mag. Peter Fritz, der Leiter der Kulturvernetzung Niederösterreich Josef Schick, der neue Chefinspektor der Polizeiinspektion Mistelbach Werner Weis, Stadtfeuerwehrkommandant Brandrat Claus Neubauer, der Direktor der BAfEP, FW und HLW Mag. Johannes Holzinger, die neue Schuldirektorin der Landwirtschaftlichen Fachschule Mistelbach Ing. Veronika Schreder, Raiffeisenbankdirektor Mag. Markus Wirrer sowie vereinzelte Stadt- und Gemeinderäte wie auch Ortsvorsteher Hebert Eidelpes. Für Unterhaltung mit einem kurzen Puppentheaterstück sorgte Pierre Schäfer aus Deutschland.
Unterhaltsames Stück am 1. Vorstellungsabend:
Einige Besucherinnen und Besucher, die Wind und Wetter trotzten, folgten der Einladung der StadtGemeinde Mistelbach zum ersten Vorstellungsabend am Mittwoch, dem 14. Oktober, im Stadtsaal, darunter unter anderem auch der ehemalige Bezirkshauptmann von Mistelbach W.Hofrat Dr. Gerhard Schütt. Er und viele andere Gäste des Abends genossen ein unterhaltsames Stück von Pierre Schäfer und seiner adaptierten Version von „Der Wolf und die sieben Geißlein“. Am ersten Abend des diesjährigen Festivals hätte auch der Publikumspreis für das beste Stück („Die gestiefelte Katze“; Anm.d.Red.) aus dem Vorjahr übergeben werden sollen. Leider war es den Darstellern der Theaterbühne Zitadelle nicht möglich, den Publikumspreis persönlich entgegenzunehmen, sodass im kommenden Jahr zwei Preise überreicht werden.
Ausstellung der Plakate aus 42 Jahren:
Im Foyer des Stadtsaales Mistelbach waren während der Dauer des diesjährigen Festivals sämtliche Plakate aus 42 Jahren Internationales Puppentheater in Mistelbach ausgestellt. Die jeweiligen Sujets der einzelnen Jahre dokumentieren die 42-jährige Geschichte dieses für Mistelbach so bedeutsamen Festivals, hinter dem seit dem Jahr 1979 bis heute über 1.200 Inszenierungen aus über 60 Ländern der Welt stehen.
Foto: StadtGemeinde Mistelbach
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