Musik & Theater
Er war als Regisseur Meister des psychologischen Realismus
Das Theater Nestroyhof Hamakom trauert um Michael Gruner
Er war Schauspieler und Theaterdirektor sowie langjähriger Freund und Unterstützer des Theater Nestroyhof Hamakom.
„Seine Inszenierungen waren herausfordernd, hochintelligent, geprägt von tiefer Menschlichkeit und formaler Genialität. Wir sind zutiefst dankbar für die großartigen Inszenierungen, die wir an unserem Haus von ihm erleben durften. Hierzu zählen unter anderem „Banalität der Liebe“ sowie „Sonia Mushkat“ von Savyon Liebrecht. Auch als Schauspieler begeisterte Michael Gruner in der Titelrolle von Robert Schindels „Dunkelstein“ oder als Kafkas Affe Rotpeter in „Ein Bericht für eine Akademie“ uns und unser Publikum. Die Gegenwart Michael Gruners war eine große Bereicherung. Als humorvoller, geistreicher, das Theater durch und durch liebender Mensch, war jedes Gespräch mit ihm eine lehrreiche Freude. Wir werden Michael Gruner schmerzlich vermissen.“ (Ingrid Lang, Leitung des Theater Nestroyhof Hamakom)
Aufgewachsen in Berlin und Frankfurt am Main, begann er 1963 ein Schauspielstudium in Frankfurt. 1965 erhielt er ein Engagement als Schauspieler am Staatstheater Darmstadt. 1968 wechselte er an das Theater am Turm in Frankfurt und wirkte unter anderem bei der Uraufführung von „Publikumsbeschimpfung“ unter der Regie von Claus Peymann mit. Ab 1969 war er als Schauspieler am Düsseldorfer Schauspielhaus unter dem Intendanten Karl-Heinz Stroux beschäftigt. Seit 1972 verschiedene Regietätigkeiten am Theater am Turm, Staatstheater Darmstadt, Düsseldorfer Schauspielhaus, 1989 Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart. Von 1999 bis 2010 war Michael Gruner Schauspieldirektor am Schauspiel Dortmund. Er war außerdem Gastregisseur u.a. am Wiener Burgtheater, am Wiener Volkstheater, am Deutschen Theater Berlin, in Weimar, Bonn und München und im Theater Nestroyhof Hamakom, wo er „Die Banalität der Liebe" von Savyon Liebrecht, „Ich und Ich“ von Else Lasker-Schüler, „Sonia Mushkat“ von Savyon Liebrecht und „Flucht“ von Sara von Schwarze inszenierte. 2016 war er als „Dunkelstein“ in der gleichnamigen Produktion im Theater Nestroyhof Hamakom zu sehen. 2017 spielte er in „Man sage nicht, es wäre der Mühe nicht wert gewesen“. Im Jahr 2020 inszenierte er „Herbst der Untertanen“ von Nino Haratischwili. Pandemiebedingt musste die Aufführung zweifach verschoben werden.
Michael Gruners Inszenierung von „Herbst der Untertanen“ von Nino Haratischwili wird ab dem 18. Januar 2022 im Theater Nestroyhof Hamakom zu sehen sein.
Foto: Nathan Spasic
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