Kultur
Schausteller und Zirkusse
Zwei Traditionsbranchen kämpfen ums Überleben
"Wir reisenden Schausteller sind zu 95% Familienbetriebe ohne Nebeneinkommen, hatten – aufgrund der Winterpause und anschließend durch die Coronakrise - seit November 2019 keine Einnahmen und stehen mittlerweile, durch die laufenden, hohen Kosten, komplett ohne Reserven da. Derzeit können keine Umsätze lukriert werden, weil adäquate Veranstaltungen fehlen, die Betriebe stehen bis auf wenige Ausnahmen vollkommen still,“ schildert Heimo Medwed, Obmann des Fachverbandes der Kino-, Kultur- und Vergnügungsbetriebe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die dramatische Situation der Berufsgruppe. Medwed: „Es besteht die Gefahr, dass die Betriebe den nächsten Winter nicht überstehen und brauchen treffsichere Unterstützung im Rahmen der von der Bundesregierung angekündigten Rettungspakete.“
Grundsätzlich wird die angekündigte Ausweitung und Verlängerung des Fixkostenzuschussses mit Zuschüssen bis zu 100% begrüßt, damit die Betriebe den kommenden Winter bis zum Saisonstart im April 2021 überleben können. Darüber hinaus fordert die Schausteller- und die Zirkus-Branche die Berücksichtigung bei der Rücknahme bzw. Senkung der Umsatzsteuer auf 5 Prozent. Auch eine Anpassung der LKW-Maut an die deutsche Regelung, wo keine Mautgebühren von Schaustellern entrichtet werden müssen, wäre eine wichtige Entlastung der Branche. Zudem appelliert Medwed seit Wochen unermüdlich in Richtung der Veranstalter, die für den Spätsommer und Herbst geplanten Feste nicht verfrüht abzusagen. „Wir wollen der Bevölkerung wieder Freude und Unterhaltung bereiten und gleichzeitig eine über 1000-jährigen Tradition und einen Berufsstand, der wesentlicher Teil der österreichischen Kulturlandschaft ist, retten", unterstreicht Medwed abschließend.
Bild: Zirkus Pikard
Foto: Attila Molnár
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