Präsentation des neu konzipierten Grafenegg Festivals

Kultur

Fulminantes Programm mit Sicherheitskonzept

Präsentation des neu konzipierten Grafenegg Festivals

04. Jun. 2020 | St. Pölten

Das Motto in den nächsten Tagen und Monaten muss lauten, weiterhin aufzupassen und gleichzeitig aufzumachen, um Schritt für Schritt zur Normalität zu gelangen, vorsichtig zu bleiben und trotzdem mutig vorwärts zu gehen. Krise bewältigen und Zukunft gestalten, heißt nicht entweder oder, sondern sowohl als auch. Das gilt selbstverständlich auch für die Kultur“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner am heutigen Mittwoch im Palais Niederösterreich in Wien, wo sie gemeinsam mit Rudolf Buchbinder, dem künstlerischen Leiter, und Philipp Stein, dem operativen Geschäftsführer, das Programm des neu konzipierten Grafenegg Festivals 2020 präsentierte.

Für Niederösterreich sei die Öffnung der Museen ein erster Schritt gewesen, der Kultur „wieder Leben einzuhauchen“, denn digitale Kulturangebote könnten Live-Auftritte niemals ersetzen, sagte die Landeshauptfrau und betonte: „Kunst und Kultur sind ein Lebenselixier, eine Kraftquelle und wichtig für die Wertschöpfung, die allein in Niederösterreich 1,35 Milliarden Euro pro Jahr ausmacht. Das entspricht 2,5 Prozent der Gesamtwertschöpfung Niederösterreichs und ist mehr als etwa der Banken- und Versicherungssektor zusammen. Damit verbunden sind Beschäftigungseffekte im Ausmaß von 31.000 Personen“.

„Umso mehr freue ich mich, dass es trotz der eingeschränkten Möglichkeiten heuer einen Kultursommer Niederösterreich geben wird“, führte Mikl-Leitner aus und verwies u. a. auf das Schrammel-Klang-Festival in Litschau, die „Wellenklaenge“ in Lunz am See und zahlreiche Theateraufführungen.
„Leuchtturmprojekt des Kultursommers Niederösterreich ist aber seit 14 Jahren Grafenegg. Niederösterreichs internationale Reputation als Kulturland ist auf das engste mit Grafenegg und Rudolf Buchbinder verbunden. Namhafte Solisten und Dirigenten bieten hier in einem einzigartigen Ambiente musikalische Sternstunden auf höchstem Niveau“, so die Landeshauptfrau.

„Heuer war Grafenegg österreichweit das erste Signal an die Politik, selbstverständlich unter Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen und mit höchster Priorität der Gesundheit aller Künstler, Mitarbeiter sowie des Publikums“, führte Mikl-Leitner aus. Möglich geworden sei das, weil Grafenegg mit 32 Hektar Fläche ein einzigartiger Festivalstandort sei und ein umfassendes Präventivkonzept die Sicherheit aller Beteiligten garantiere.

„Es war eine große Herausforderung für Rudolf Buchbinder, der aber ein phantastisches und fulminantes Programm geschaffen hat, das für Begeisterung beim Publikum sorgen wird - ein Programm als starkes Zeichen für die Kultur in einer äußerst herausfordernden Zeit für alle Künstlerinnen und Künstler und ein wichtiger Beitrag, dem Ruf Niederösterreichs als Kulturland gerecht zu werden“, meinte Mikl-Leitner abschließend.

Rudolf Buchbinder dankte der Landeshauptfrau: „Dank ihrer Initiative kann Grafenegg als Vorreiter für ganz Österreich ein starkes Zeichen setzen. Trotz aller Einschränkungen ist in kurzer Zeit ein einmaliges Programm mit erstaunlichen Debuts gelungen“.

Die vier verlängerten Wochenenden des Festivals vom 14. August bis 6. September werden von vier renommierten österreichischen Orchestern getragen – dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, den Wiener Symphonikern und den Wiener Philharmonikern. Solisten sind u. a. Simon Höfele, Jonas Kaufmann, Camilla Nylund, Harriet Krijgh, Alice Sara Ott, Julian Rachlin, Arabella Steinbacher und Emmanuel Tjeknavorian, neu gewonnen werden konnten Piotr Beczala, Yusif Eyvazov und Anna Netrebko. Rudolf Buchbinder selbst wird an fünf Abenden als Pianist zu erleben sein.

Eröffnet wird das 14. Grafenegg Festival mit der Uraufführung von Konstantia Gourzis Trompetenkonzert „Ypsilon, A Poem for Trumpet and Orchestra in five scenes“. Die Uraufführung des Auftragswerks dirigiert die Komponistin selbst, die auch Composer in Residence des Grafenegg Festivals 2020 ist. Dieses wird heuer kein Rahmenprogramm und keine Ausweichmöglichkeit bei Schlechtwetter beinhalten; gestrichen sind neben der Sommernachtsgala und den Sommerkonzerten auch der Campus Grafenegg.

Philipp Stein erläuterte das mit der Sanitätsdirektion Niederösterreich und der Medizinuniversität Wien erstellte Sicherheitskonzept, das von den Parkplätzen über das Testkonzept für die Musiker bis zu den freien Sitzplätzen zwischen den Besuchern reicht. Die Sitzplätze werden auf maximal 1.250 beschränkt, allerdings wird es Live-Übertragungen der Konzerte im Rahmen von Picknickkonzerten im Schlosspark geben.

Pro Person können maximal zwei Tickets pro Konzert gekauft werden, der Verkauf ist nur namentlich und online möglich. Alle bislang gekauften Karten müssen rückabgewickelt werden, der Verkauf startet am 15. Juni für Förderer des Festivals, am 29. Juni für Inhaber der Grafenegg-Card, am 13. Juli für alle bisherigen Festival-Besucher sowie am 27. Juli als allgemeiner Kartenvorverkauf.
Nähere Informationen und das detaillierte Programm unter 02742/90 80 70 bzw. 01/586 83 83 und www.grafenegg.com.
Quelle: APA-OTS

Foto: Attila Molnár

Text: Presse - Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, 04. Jun. 2020

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