PLANET LOVE. Klimafürsorge im Digitalen Zeitalter

Kultur

VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021

PLANET LOVE. Klimafürsorge im Digitalen Zeitalter

17. Mär. 2021 | Wien

In der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021 (28. Mai – 3. Oktober 2021) geht es um Leidenschaft für unsere Umwelt, Ideen zur Veränderung und kollektive Verantwortung für die Klimazukunft – um aktive Climate Care. Unter dem Motto „PLANET LOVE. Klimafürsorge im Digitalen Zeitalter“ geben Ausstellungen, Projekte und ein umfangreiches Rahmenprogramm an verschiedenen Standorten eine Vorstellung davon, wie eine nachhaltige Zukunft aussehen kann. „Wir sollten unseren Planeten lieben. Er ist der einzige, der ideale klimatische Bedingungen für menschliches Leben bietet. Es gibt noch keinen Planeten B. Wenn wir die Erde lieben, müssen wir uns um sie kümmern“, so die Key-Message der vierten Ausgabe der Mehrspartenbiennale.

„Die diesjährige VIENNA BIENNALE FOR CHANGE legt ihren Fokus auf den Übergang von der Digitalen Moderne zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Klima-Moderne. Digitale Innovationen nützen uns nur dann, wenn es gelingt, den Klimawandel zu stoppen und unseren Lebensraum zu erhalten. Es ist eine besondere Stärke der Künste, Menschen direkt emotional anzusprechen, um sie mit PLANET LOVE – unserem provokanten diesjährigen Motto – zu berühren und zu umfassender Klimafürsorge zu motivieren. Wir hoffen, mit kraftvollen Kunstinstallationen, klugen Designprozessen, erdverbundener Architektur, umsichtiger Stadt- und Raumplanung, mitreißenden Performances und anregenden Diskursprogrammen Begeisterung und Engagement für eine ökologisch und sozial nachhaltige Zukunft zu entfachen“, so Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK und Initiator und Leiter der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE anlässlich der Ankündigungspressekonferenz am 16. März 2021.

Die VIENNA BIENNALE 2021 wird vom MAK, der Universität für angewandte Kunst Wien, der Kunsthalle Wien, dem Architekturzentrum Wien und der Wirtschaftsagentur Wien sowie dem KUNST HAUS WIEN als neuem Partner und dem AIT Austrian Institute of Technology als außeruniversitärem Forschungspartner veranstaltet.

Der Hauptbeitrag des MAK zur VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021 ist die Mehrspartenausstellung „CLIMATE CARE. Stellen wir uns vor, unser Planet hat Zukunft“. Sie erforscht und würdigt „Climate Care“ (Klimafürsorge) als Schlüsselkonzept und Vision einer Welt, die sich der Mensch fair und nachhaltig mit anderen Spezies und künftigen Generationen teilt. Durch eine Vielzahl von Kunst-, Design- und Architekturprojekten wird veranschaulicht, wie Künstler*innen und Kreative eine zentrale Rolle bei der Gestaltung einer ökologisch und sozial zukunftsfähigen Klima-Moderne übernehmen können. Die Ausstellung bietet eine Entdeckungsreise durch ein inspirierendes Panorama von Ideen, Prozessen und Erzählungen zu wichtigen Lebens- und Wirkungsbereichen wie (Er-)Nähren, Wohnen, Bewegung, Erzeugen und Zusammenarbeiten. Sie setzt sich zum Ziel, uns alle zu „aktiver Hoffnung“ – mit leidenschaftlichem Engagement verbundener Hoffnung – zu mobilisieren.

Die Ausstellung „Ecologies and Politics of the Living“ der Universität für angewandte Kunst Wien untersucht die Vorstellung und Wahrnehmung der Menschen von Natur, in all ihrer Komplexität. Die internationalen künstlerischen Positionen zeigen ökologische Prozesse von organischer und anorganischer Materie und deren historische Verflechtungen, vor dem Hintergrund einer politisch und wirtschaftlich verwobenen Welt. Das Projekt liest sich als eine Einladung, neue Formen des Zusammenlebens jenseits vom Streben nach Eroberung und Ausbeute zu denken und neue Formen der Koexistenz unterschiedlicher Lebewesen zu erproben. Parallel dazu präsentiert die Angewandte die interaktive Medienskulptur „Collective Action Viewer“ im öffentlichen Raum. Die Künstler*innen Verena Tscherner und Joerg Auzinger lassen die Auswirkungen des globalen Klimawandels sichtbar und somit für die Betrachter*innen begreifbar werden.

Die Ausstellung des KUNST HAUS WIEN „INES DOUJAK. Landschaftsmalerei“ thematisiert die skrupellose Enteignung und Vertreibung der Landbevölkerung durch Konzerne, Staaten oder Investoren. Tafeln mit historischen Darstellungen von Apfelsorten und Originalzitaten von sog. „Landräubern“ sind im Innenhof und im öffentlichen Raum installiert. Die teils nicht mehr existenten Sorten verweisen auf eine Dimension des Landraubes durch monokulturelle Bewirtschaftung. Für eine weitere Installation arbeitet die Künstlerin mit einer Materialsammlung aus der Natur: Samen, Blüten, Blätter, Steine und Holz.

Die Zukunft von Lebensmitteln steht im Zentrum von „EAT LOVE. Essensräume von morgen“, einem gemeinsamen Projekt der Wirtschaftsagentur Wien mit dem MAK. Als Erweiterung des Schwerpunktthemas „Let’s talk Lebensmittel“ der Wirtschaftsagentur Wien kommt im MAK das Kreativ- und Innovationspotenzial der Lebensmittelwirtschaft auf den Tisch. Das Projekt gibt einen Ausblick auf die Zukunft unserer Ernährung, unserer Esskultur, neue Produktionsweisen sowie mögliche Transformationsprozesse unserer Nahrung. „EAT LOVE“ ist Teil der Ausstellung „CLIMATE CARE. Stellen wir uns vor, unser Planet hat Zukunft“ und wird darüber hinaus mit der „studio mobil / think tank station“ an ausgewählten Orten in Wien präsentiert sowie auf der Konferenz „PLANET MATTERS“ diskutiert.

In einer immersiven Installation, die vom MAK exklusiv für die VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021 in Auftrag gegeben wurde, wird Superflux die Besucher*innen in die Vision einer post-anthropozentrischen Zukunft entführen, die nicht mehr vom Menschen allein bestimmt wird. „INVOCATION FOR HOPE. A new commission by Superflux“ regt die Menschen dazu an, über unsere zerbrechliche, miteinander verbundene Beziehung zur natürlichen Welt nachzudenken. Sie erkundet Möglichkeiten, Praktiken der mehr-als-menschlichen Fürsorge für unsere durch das Klima veränderte Zukunft zu schaffen, mit Ideen rund um Regeneration, Umverteilung, Wiedergutmachung und Rewilding. Das Projekt wird im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union (Grant Agreement Nr. 870759) finanziert.

Die MAK-Ausstellung „FOSTER. The Soil and Water Residency“ präsentiert neu entwickelte Arbeiten jener Künstler*innen, die 2020 an dem von Angelika Loderer initiierten Projekt Foster – The Soil and Water Residency teilgenommen haben. Sie lud elf Künstler*innen ein, den geliehenen Raum als Experimentierfeld mit dem Einfachen und Elementaren, zur Selbsterhaltung und zum gegenseitigen Austausch zu nutzen. FOSTER (engl. für „Pflege oder Fürsorge leisten, ohne blutsverwandt oder rechtlich dazu verpflichtet zu sein“) geht es um die Auseinandersetzung mit dem Prozess des Wachstums und Pflegens in einem Grenzzustand zwischen Unabhängigkeit und Prekarität.

Die Ausstellung „CLIMATE PANDEMICS. Dark Euphoria“ nimmt Science-Fiction-Literatur, speziell Climate Fiction, als Ausgangspunkt für künstlerische Reflexion: Sie spielt mit der Fähigkeit des Genres, Umweltthemen mit der Erfahrung zu verknüpfen, so in einer anderen Welt zu leben, als ob wir ein Teil dieser Welt wären. Damit werden intensivere emotionale Reaktionen hervorgerufen als durch die bloße Lektüre von Informationen über die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels. Zwei in Wien lebende bildende Künstler*innen, Kerstin von Gabain und Ivan Pérard, wurden vom MAK eingeladen, neue Arbeiten für die Ausstellung zu entwickeln.

Unter dem Titel „DIGITAL & CIRCULAR. Wege in die Kreislaufgesellschaft“ präsentiert das MAK ab 23. Juni 2021 (MAK-Kunstblättersaal) die Ergebnisse einer interdisziplinären Ideenfindung zu digitalen Innovationen für ökologische Zukunftsfähigkeit. Als konkrete Schwerpunktsetzung erforschen EOOS NEXT und das Design Studio Process mit einer vom renommierten Stoffströme-Forscher Prof. Helmut Haberl (Institut für Soziale Ökologie der BOKU Wien) geleiteten Arbeitsgruppe Potenziale für einen effektiveren Einsatz von Kreislaufansätzen.

Die Veranstaltung „GETTING WET“ der Kunsthalle Wien am 18. Juni 2021 bietet ein Diskurs- und Filmprogramm, das dazu einlädt, ausgehend vom Wasser – als Element, aber auch als Idee, die unsere Beziehungen auf der Erde neu gestalten kann – jene extraktivistische Ethik zu hinterfragen, die unsere Gegenwart bestimmt. Außerdem verwandelt sich die Kunsthalle Wien Karlsplatz vom 10. bis zum 27. Juni 2021 im Rahmen der Mitmach-Ausstellung „SPACE FOR KIDS. Fußabdrücke im Datenmeer“ in ein künstlerisches Forschungslabor. Hier können Ausstellungsbesucher*innen gemeinsam mit den Künstler*innen von The Golden Pixel Cooperative in unterschiedlichen Workshops spielerisch neue Sichtweisen auf unsere Umwelt entdecken.

Als übergreifende Diskursplattform zu den Themen der VIENNA BIENNALE organisiert das Az W – Architekturzentrum Wien die von allen Biennale-Partnerinstitutionen gemeinsam programmierte Konferenz „PLANET MATTERS“ (3. – 4. September 2021). Eine neue Haltung zum Planeten und all seinen Spezies braucht die Zusammenarbeit verschiedenster Wissenssparten. Bei der Konferenz diskutieren internationale Akteur*innen aus Architektur, Kunst, Design, Ökologie und Ökonomie vielgestaltige Ansätze von Planet Love.

Detaillierte Pressetexte und Bildmaterial zu allen Ausstellungen und Projekten der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021, Biographien der Kurator*innen und eine Liste der teilnehmenden Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen unter www.viennabiennale.org und MAK.at/presse zum Download.

Laufend aktualisierte Informationen zu den weiteren Projekten sowie zum Rahmenprogramm unter viennabiennale.org.

ÜBERBLICK AUSSTELLUNGEN und PROJEKTE der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021:

CLIMATE CARE. Stellen wir uns vor, unser Planet hat Zukunft
Eine Ausstellung des MAK
MAK-Ausstellungshalle EG/Galerie, Stubenring 5, 1010 Wien
28. Mai – 3. Oktober 2021

Ecologies and Politics of the Living
Eine Ausstellung der Universität für angewandte Kunst Wien
AIL – Angewandte Innovation Lab, 1010 Wien, Georg-Coch-Platz 2
28. Mai – 3. Oktober 2021

Collective Action Viewer
Eine interaktive Medienskulptur der Universität für angewandte Kunst Wien
Im öffentlichen Raum am Karlsplatz, 1040 Wien
28. Mai – 3. Oktober 2021

INES DOUJAK. Landschaftsmalerei
Eine Ausstellung des KUNST HAUS WIEN
Garage und Innenhof, Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien
28. Mai – 22. August 2021

EAT LOVE. Essensräume von morgen
Ein gemeinsames Projekt der Wirtschaftsagentur Wien und des MAK
MAK-Ausstellungshalle EG, Stubenring 5, 1010 Wien, und andere Orte in Wien
28. Mai – 3. Oktober 2021

INVOCATION FOR HOPE. A new commission by Superflux
Eine Ausstellung des MAK
MAK-Ausstellungshalle EG (Zentrale Halle), Stubenring 5, 1010 Wien
28. Mai – 3. Oktober 2021

FOSTER. The Soil and Water Residency
Eine Ausstellung des MAK
MAK DESIGN LAB (Zentraler Raum), Stubenring 5, 1010 Wien
28. Mai – 3. Oktober 2021

CLIMATE PANDEMICS. Dark Euphoria
Eine Ausstellung des MAK
MAK Creative Climate Care Gallery, Stubenring 5, 1010 Wien
28. Mai – 3. Oktober 2021

DIGITAL & CIRCULAR. Wege in die Kreislaufgesellschaft
Eine Ausstellung des MAK
MAK-Kunstblättersaal und MAK-Säulenhalle (1. Stock), Stubenring 5, 1010 Wien
23. Juni – 3. Oktober 2021

GETTING WET
Eine diskursive Veranstaltungsreihe der Kunsthalle Wien
Kunsthalle Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien
18. Juni 2021

SPACE FOR KIDS
Eine diskursive Veranstaltungsreihe der Kunsthalle Wien
Kunsthalle Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien
10. – 27. Juni 2021

PLANET MATTERS
Eine Konferenz im Az W – Architekturzentrum Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien
3. – 4. September 2021


Die "VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021: PLANET LOVE. Klimafürsorge im Digitalen Zeitalter" wird organisiert von

MAK – Museum für angewandte Kunst
Universität für angewandte Kunst Wien – Angewandte Innovation Lab
Kunsthalle Wien
KUNST HAUS WIEN
Az W – Architekturzentrum Wien
Wirtschaftsagentur Wien
Forschungspartner:
AIT Austrian Institute of Technology


Die SPONSOREN der "VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021: PLANET LOVE. Klimafürsorge im Digitalen Zeitalter":

Wien Holding GmbH

Weitere Sponsoren sowie Förderer werden in den nächsten Wochen auf der Website der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2021 (www.viennabiennale.org) bekanntgegeben.

Quelle: Copyright APA-OTS Originaltext-Service und MAK - Museum für angewandte Kunst
Alle Rechte vorbehalten
Fotocredit: (c) buero bauer

Text: MAK - Museum für angewandte Kunst, 17. Mär. 2021

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