Chronik
Todestag Leopold Figl
MKV legt Kranz nieder
Am 9. Mai 1965 starb Leopold Figl an den Folgen seiner langjährigen KZ-Gefangenschaft.
Anlässlich seines Todestages wurde an seinem Grab ein Kranz vom Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) niedergelegt. Coronabedingt fand dies im kleinsten Rahmen statt.
So nahmen die Kranzniederlegung MKV-Vorsitzender Walter Gröblinger, MKV-Bundesjugendobmann Wolf Steinhäusl und der Chefredakteur der MKV-Verbandszeitschrift „Couleur“, Philipp Jauernik, vor. Sie lobten Leopold Figl als großartigen Kämpfer für Österreich und „Couleurstudenten durch und durch“.
Leopold Figl war selbst Mitglied in mehreren ÖCV- und insgesamt 14 MKV-Verbindungen. Noch als Gymnasiast hat dieser 1919 gemeinsam mit Julius Raab und weiteren gläubigen Katholiken die MKV-Verbindung Nibelungia St. Pölten gegründet. Auf Grund seines unermüdlichen Einsatzes für unser Österreich wurde Figl bereits am 12. März 1938 mit dem ersten sogenannten ‚Prominententransport‘ von den Nazis in das KZ Dachau überstellt. Gröblinger erklärt, dass Figl wie kaum ein anderer für seine Werte einstand. „Selbst fünf Jahre unbeschreibliche Qualen in Gefangenschaft konnten Leopold Figl nicht brechen. Auch nach seiner Entlassung ließ sich Figl nicht davon abbringen, sich für Österreich einzusetzen“, erklärt der MKV-Vorsitzende.
Dies führte schließlich dazu, dass Figl 1944 neuerlich inhaftiert wurde. Zunächst wurde er ins KZ Mauthausen gebracht, anschließend harrte er im Landesgericht Wien seiner Hinrichtung. „Auch all diese Qualen konnten Figl nicht brechen. Er blieb österreichischer Patriot, glaubte an das freie Österreich und war bereit, dafür sein Leben zu opfern“, ist sich Gröblinger sicher.
Steinhäusl sieht Leopold Figl als großen Verbinder und einen der maßgeblichen Gründer, der Zweiten Republik. Gleichzeitig zeigt sich der MKV-Bundesjugendobmann zutiefst beeindruckt, von seinen Werten, aber auch von Figls Klarheit. So hieß es in der Weihnachtsansprache von 1945: ‚Ich kann euch zu Weihnachten nichts geben […] Wir haben nichts. Ich kann euch nur bitten, glaubt an dieses Österreich!‘ „Dieses Zitat zeigt mir, welchen Glauben und welch großes Vertrauen Figl damals schon, kurz nach dem Krieg, in seine Heimat Österreich und in alle Österreicher hatte. Figl sah immer das große Ganze und hat immer das Gemeinsame vor das Trennende gestellt. Damit ist er ein großes Vorbild für uns alle!“ so Steinhäusl.
„Leopold Figl hat mich bereits als Schüler tief beeindruckt. Sein ‚Österreich ist frei‘ steht wohl wie kaum ein anderer Satz für die Unabhängigkeit Österreichs. Ich war von Beginn meiner couleurstudentischen Laufbahn an stolz darauf, Band und Deckel zu tragen. Und gerade Leopold Figl ist einer derjenigen MKVer, die mich besonders stolz auf unseren MKV machen!“ berichtet Wolf Steinhäusl.
Auch der Großneffe des Verhandlers des Staatsvertrages, Markus Figl, würdigt die Verdienste seines Großonkels. „Das vergangene Jahr hat viele von uns vor ungeahnte Herausforderungen und die Entscheidungsträger unseres Landes auf harte Proben gestellt. Leopold Figl, erster Bundeskanzler Österreichs nach dem Zweiten Weltkrieg, hat auch in schwierigen Zeiten stets an seinen Werten und Überzeugungen festgehalten. Auch wenn die Zeiten nicht vergleichbar sind, hat er uns gezeigt, dass man mit Mut und Zuversicht auch große Krisen überwinden kann und soll uns deshalb gerade jetzt ein Vorbild sein.“ so Markus Figl.
Philipp Jauernik betonte vor allem das Engagement Leopold Figls im Widerstand während der NS-Zeit. Die kurze Zeit 1943-44, die Figl nicht in Haft verbrachte, nutzte er, um Kräfte für den Wiederaufbau Österreichs zu versammeln. „Dieser unermüdliche Einsatz für die Freiheit selbst unter schwersten Bedingungen ist ein leuchtendes Vorbild für unser heutiges politisches Handeln und soll uns ein Mahnmal sein“, so Jauernik. Figl stehe damit exemplarisch für eine Vielzahl katholischer Couleurstudenten, die sich im Widerstand gegen das NS-Regime befanden. Es stehe Wien sehr gut zu Gesicht, diesen Menschen in Form eines Denkmals auch ein sichtbares Zeichen des Gedenkens zuzugestehen.
Der MKV ist Österreichs größte Schüler- und Absolventenorganisation mit mehr als 15.000 Mitgliedern in etwa 160 katholischen Studentenverbindungen.
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Fotocredit: MKV
Personen: Walter Gröblinger Philipp Jauernik Wolf Steinhäusl Moritz Mittermann und eine weitere Person
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